Saukaserstub'n – Schwarzer Adler
Von der Saukaserstub'n zum Schwarzen Adler

Gerti und Andi Schipflinger betreiben jetzt das Jochberger Traditionswirtshaus „Schwarzer Adler“ | Foto: Schilling
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  • Gerti und Andi Schipflinger betreiben jetzt das Jochberger Traditionswirtshaus „Schwarzer Adler“
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Interview mit Gerti und Andi Schipflinger, die den Schwarzen Adler übernommen haben.
JOCHBERG (navi). Es gibt jeweils eine gute und eine schlechte Nachricht bezüglich der Gaumenfreuden in der regionalen gehobenen Gastronomie in familiärer und uriger Atmosphäre: Zuerst die schlechte: ​Das Restaurant „Saukaserstub'n“ in​ ​Jochberg, ein Familienbetrieb mit langer Tradition, wurde für immer geschlossen. Die gute: Gerti und Andi Schipflinger, Inhaber und Betreiber der Saukaserstub'n, verwöhnen ihre Gäste seit September im historischen Jochberger Wirtshaus „Schwarzer Adler“.

BEZIRKSBLÄTTER: In der Saukaserstub'n musste man immer ein Tisch vorbestellen, das Geschäft lief gut. Warum diese Veränderung?
GERTI SCHIPFLINGER:
"Unser schönes altes Haus hat leider nicht mehr den Vorschriften und Anforderungen der neuen Gesetzgebung entsprochen. Letztes Jahr, nach der dritten Behördenprüfung, haben wir uns mit Schmerz im Herzen entschieden zu schließen, weil der Umbau zu kostenintensiv gewesen wäre. Wir wollten gerne in Jochberg, bei uns daheim, bleiben. Also, entschieden wir uns für das traditionsreiche Wirtshaus, den 'Schwarzen Adler'. Das Haus Schwarzer Adler wurde von der Stadt Kitzbühel im Jahr 1482 gebaut und diente als Wirtshaus und Hotel. Damals, im 15. Jahrhundert, und noch lange danach, als es weder Zeitungen noch Radio und TV gab, hatte ein Gasthof neben der Kirche eine bedeutende soziale Rolle im Leben der Dorfgemeinde. Was die gewölbten Wände des top-erhaltenen Mauerwerkes wohl erzählen könnten?! Über Stammgäste wie den Freiheitskämpfer Andreas Hofer und seine Kameraden, oder sogar über Besucher des Hochadels, wie unserem Kaiser mit seiner Gattin."

Wie fühlt man sich im neuen Zuhause?

„​Sauwohl! Wir sind selbst positiv überrascht, dass alles so gelaufen ist. Dieses wunderbare Haus ist wie ein historischer Roman. Jeder Raum verbirgt in sich das Geschehen unserer Heimat über Jahrhunderte hinweg. Unser altes Lokal war wie ein großes Wohnzimmer, da konnte man gemütlich und eng unter Freunden beieinander sitzen. Hier, Dank der Nähe zur Kirche, ist das ein Wirtshaus im wahrsten Sinne des Wortes: ein Hof eben für alle Gäste, ob nur auf ein Bier oder auch zum Mittagessen, ohne Reservierung, jeder ist herzlichst willkommen."

Was gibt es Neues und was blieb unverändert im kleinen Familienbetrieb?
"​Die Öffnungszeiten sind neu: Wir haben jetzt jeden Tag geöffnet, und ab 12 Uhr bieten wir unseren Gästen einen Mittagstisch für 8,50 € an. Unsere Speisekarte haben wir im Großen und Ganzen beibehalten. Wir bieten Tiroler und österreichische Spezialitäten an und verarbeiten gerne regionale Erzeugnisse. Die Milch kommt zu uns von der Kuh um die Ecke, und das Wild von den ansässigen Jägern."

Wie seid Ihr hier mitten im Dorf angekommen?
"​Ich hoffe gut! Die Senior-Hausbesitzer führten vor vielen Jahren selbst das Lokal und sind bei uns oft zu Besuch. Die Familie steht uns ganz offen mit Rat zur Verfügung, wie und was bei uns optimiert werden könnte, damit alles reibungslos funktioniert – zum Wohle der Gäste. Oft erzählen sie sagenhaft amüsante Geschichten über das Haus, mit würzigen Details, die wir dann unseren Gästen weitererzählen. Das bringt Stimmung und Freude in die Runde und bleibt in guter Erinnerung. Das Essen an sich ist schnell gegessen, was danach im Gedächtnis bleibt, sind die Emotionen, die man dabei erlebt hat."

Was wünscht Ihr Euch zum baldigen Weihnachtsfest?
"Wir wünschen uns, dass unsere 'alten' Freunde wieder den Weg zu uns finden und unsere 'neuen' Freunde mit uns glücklich und zufrieden werden. Ob es um eine Taufe, Hochzeit oder eine andere Familienfeier geht – wir geben unsere ganze Liebe, Erfahrung und Leidenschaft, um den Anlass niveauvoll, gemütlich und unvergesslich zu gestalten."

Fotos: Schilling

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