Wachau
Frost zerstört 80 % der Marillenernte, Ernteausfälle drohen in ganz NÖ
Martin Sedelmaier, Obmann des NÖ Landesobstbauverbandes informiert extreme Ausfälle bei der Marille, aber auch von Frostschäden bei Zwetschke und Kirsche.
BEZIRK KREMS/ NÖ. Jedes Jahr freuen sich nicht nur die Bevölkerung des Bezirks auf die blühenden Obstbäume nach dem Winter in der Wachau.
Dank eines äußerst milden März, setzte die Marillebblüte besonders früh ein. Mit dem April folgte dann, der von vielen Marillenbauern bereits befürchtete Frost.
Erhebliche Frostschäden
Schon in den vergangenen Jahren mussten die Marillenbauern aufgrund von Frostschäden Ernteausfälle hinnehmen. Die BezirksBlätter fragten bei Martin Sedelmaier, Obmann des NÖ Landesobstbauverbandes nach, wie sehr die kommende Marillenerte von Ausfällen gezeichnet sein wird.
Ganz NÖ von Ausfällen betroffen
"Wir haben sicher in ganz Niederösterreich Marillenausfälle bis zu 80 %, in tiefen Lagen der Wachau teilweise sogar bis zu 90 %. Bei den frühen Zwetschken und Kirschen verzeichnen die Obstbauern Schäden. Sogar Apfel und Birne waren vom Frost leicht getroffen", so Martin Sedelmaier, selbst Obstbauer aus Krems-Thallern. Er bestätigt, dass bei ein, zwei Frostnächten mit Wind das Räuchern und Beregnen der Obstgärten noch Sinn gemacht hätte.
Kein Straßenverkauf
"Wir hatten aber einen richtigen Wintereinbruch mit durchschnittlich -5 Grad, da sind wir als Bauern einfach machtlos. Auch meine Flächen sind bis zu 80 % und bis in die tiefen Lagen von Frostschäden gezeichnet. Eigentlich kann man heuer von einem Komplettausfall der Marillenernte sprechen, denn einen großer Straßenverkauf in der Wachau kann ich mir nicht vorstellen. Marillenbauern werden ihre Stammkunden, Freunde und die Familie bedienen können und das war es dann auch", so der Landesobstbauverbandobmann von NÖ. Er weiß wie sehr Bauern vom Wetter abhängig sind.
Auf nächstes Jahr hoffen
"Wir hatten immer wieder Ausfälle bei der Ernte und auch in den vergangenen Jahren bis hin in die tiefen Lagen. Aber einen so gewaltigen Ausfall wie in diesem Jahr hatten wir tatsächlich schon lange nicht. Wir können jetzt nur ein Jahr abwarten, unsere Bäume gut pflegen und versorgen und hoffen, dass es nächstes Jahr eine gute Ernte wird", so Sedelmaier.
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