Schreckensnacht der Tiere
Silvester bitte ohne Knallerei
Die Knallerei an Silvester verbieten, das schwappt ja jetzt durch Corona wieder neu in die Diskussion. Ja, ein Verbot von Feuerwerk kann man auch im Kontext der Pandemie diskutieren. Ändert aber nichts daran, dass die Böllerei eine richtig dumme Idee ist. Schon immer war und auch nach Corona sein wird.
Die Tiere
Silvester bedeutet für Hunde Todesangst. Bei Haustieren kann man das gut beobachten, den Wildtieren dürfte es noch viel übler gehen. In Parks und auf Grünflächen sollte auf das Knallen ganz verzichtet werden, fordert der Naturschutzbund Nabu. Natürlich, bei den Tieren löst der ungewohnte Lärm Panik aus. Gänzlich unlustig. Vögel schrecken auf, fliehen, können sich nicht orientieren und verlieren die gerade im Winter so wertvolle Energie. Igel wachen aus ihrem Winterschlaf auf. Alles nicht optimal. Kurz: Die Böllerei ist Tierquälerei.
Der Müll
Zählt jemand die Tonnen an Silvesterabfall? Es sind Tausende. Plastik, Papier, Schwarzpulver. Bis es die Müllabfuhr halbwegs im Griff hat, ist alles schön verweht. Nicht nur ästhetisch eine Riesensauerei.
Der Feinstaub
Durch Feuerwerk entsteht Feinstaub. An Silvester ist die Luftbelastung vor allem in Städten so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. In einer Silvesternacht sind es rund 4000 Tonnen, wie das Umweltbundesamt angibt. Das entspricht etwa 15 Prozent der jährlich im Straßenverkehr freigesetzten Feinstaubmenge. Das brauchen wir wirklich gar nicht.
Die Kranken, die Kinder und die Alten
Feinstaub reizt die Atemwege und stört die Lungenfunktion. Das Umweltbundesamt warnt, dass höhere Feinstaubkonzentration zu Beeinträchtigungen der Atemwege und zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann. Betroffen vor allem: kleine Kinder, Senioren und chronisch Kranke. Böllern ist also zumindest rücksichtslos.
Das gute Geld
Alles was Spaß macht ist teuer oder verboten. Feuerwerk ist bisher nur teuer. Mindestens 130 Millionen Euro gehen in Knall, Blitz, Feinstaub und Müll auf. Nachhaltig geht anders. Und was man damit alles Schönes und oder Sinnvolles machen könnte. Wie wäre es zum Beispiel direkt etwas Gutes für unsere Welt zu tun? Lasst die Raketen, helft dem Planeten!
Die Freiheit besteht darin, dass man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet
Als erstes Land in Europa hat die Regierung der Niederlande 2020 ein vollständiges Verbot von Feuerwerkskörpern verfügt. Tierfreunde, Hundebesitzer, Umweltschützer, Polizisten, Feuerleute, Müllabfuhr, Ärzte und Sanitäter werden dem Böllern sicher nirgendwo ein Träne hinterherweinen. Wildtiere werden aufatmen. Asthmatiker und andere Lungenkranke werden nicht zusätzlich leiden.
Hoffentlich wird das Jahr 2022 ein leichteres Jahr, ein Silvester ohne Knaller wäre doch schon mal ein guter Anfang.
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