Portrait
Kufsteiner Fremdenführer leiten mit Liebe durch Heimat

Rita Mauracher absolvierte 2005 die Prüfung zum Fremdenführer. Seither führt sie zu Sehenswürdigkeiten in und rund um Kufstein – dies mit Leidenschaft.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Fremdenführerin Rita Mauracher im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN über den Kufsteiner Verein "Guides" und was einen Fremdenführer ausmacht. 

KUFSTEIN (bfl). Reiseleiter und Fremdenführer sind zwei verschiedene Paar Schuhe, das stellt die Fremdenführerin in und rund um den Bezirk Kufstein, Rita Mauracher gleich zu Beginn des Gespräches klar. Reiseleiter kann im Prinzip jeder sein, ein Fremdenführer muss für seinen Titel aber eine aufwendige Ausbildung, die in einer Prüfung gipfelt, erfolgreich durchlaufen. Während der Reiseleiter in Österreich Busreisen betreut, ist es die Aufgabe des Fremdenführers Stadtführungen zu machen.
Für Rita Mauracher hat alles in den Jahren 2004 und 2005 angefangen, als sie durch eine Zeitungsanzeige auf den Beruf "Fremdenführer" aufmerksam wurde. Sie entschloss sich kurzerhand am dazugehörigen Wifi-Lehrgang zum "Austria Guide" in Kufstein, damals der erste in der Festungsstadt, teilzunehmen. Drei Semester und 1,5 Jahre später, musste sie das Gelernte bei verschiedenen Prüfungen wieder abrufen. In 720 Lehreinheiten, gespickt mit Theorievorträgen, unzähligen Museumsbesuchen, aber auch rund zwanzig Exkursionen, hatte sie gelernt, wie man Geschichten authentisch und leidenschaftlich vermittelt. In zwei Sprachen musste sie die Prüfung zum Fremdenführer absolvieren. Heute darf sie als eine von rund 200 Fremdenführern in Tirol auch in ganz Österreich führen – ein Privileg, dass einem Reiseleiter nicht zusteht. 

Ein Verein für die Fremdenführer

Im Bezirk Kufstein ist sie eine von derzeit 16 aktiven Fremdenführern, die sich im Verein "Guides" zusammengeschlossen haben. Unter den Vereinsmitgliedern, sind Menschen, die sich beruflich neu orientiert haben, aber auch Fremdenführer, die schon einen geschichtlichen Hintergrund hatten. "Genauso unterschiedlich wie die Gäste sind, so unterschiedlich sind wir Fremdenführer", sagt Mauracher. 
Der Verein feiert heuer übrigens auch sein 15-jähriges Gründungsjubiläum. Im Jahre 2005 schloss man sich zusammen, um eine Ansprechperson für alle Fremdenführer zu haben, erklärt Mauracher. Buchungen für Führungen bzw. Anfragen gehen gesammelt an ein gemeinsames Büro. Alle ein bis zwei Wochen vor den jeweiligen Terminen können sich die Vereinsmitglieder für eine Führung "bewerben". Dabei beschränken sich die Führungen nicht nur auf den Bezirk Kufstein. Mauracher und ihre Kollegen fahren auch ins Zillertal, Zell am See, Innsbruck oder Orte im Chiemgau an. 
Einmal im Jahr bieten Fremdenführer in ganz Tirol am Weltfremdenführertag kostenlose Führungen an. Die dabei gesammelten Spenden beliefen sich in Tirol auf mehr als 5.000 Euro, allein in der Stadt Kufstein kamen zuletzt beinahe 1.300 Euro zusammen. Das Geld kommt bedürftigen Tiroler Familien zu Gute. 

Jede Führung ist anders

Dabei ist jede Führung anders, jeder Gast und jede Gruppe einzigartig, sagt Mauracher. "Es ist wichtig, dass der Funke überspringt und dass du auf die Gäste eingehst", so Mauracher. Für sie machen die Arbeit mit den Menschen und das selbständige Arbeiten die Faszination für den Beruf aus. "Ich kann den Tag so gestalten, wie ich will. Durch die Ausbildung hat man so viel kennengelernt, dass man die eigene Heimat noch viel mehr zu schätzen weiß. Das kann ich dann auch bei den Führungen hinüberbringen", sagt Mauracher. 
Eine Altersgrenze für den Beruf Fremdenführer gibt es übrigens nicht. "Ein Fremdenführer der seinen Beruf immer ausgeführt hat, wird nicht in Pension gehen", so Mauracher.

Weitere Beiträge zum Thema Welttag der Fremdenführer finden Sie hier.
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