Bienenwachs
Skischule Scheffau nimmt Vorreiterrolle ein

Bienenwachs und ein altes Bügeleisen sind alles, was man für gut gewachste Skier braucht. 
 | Foto: KinderKaiserland Scheffau
  • Bienenwachs und ein altes Bügeleisen sind alles, was man für gut gewachste Skier braucht.
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Natürliches Wachs auf den Skipisten. Die Skischule in Scheffau fand eine gesunde und umweltfreundliche Lösung für die Präparierung von Skiern – Bienenwachs. 

SCHEFFAU (be). Nachdem der Internationale Skiverband 2020 ein Verbot von giftigem Skiwachs beschlossen hatte, suchten die Verantwortlichen der Skischule Scheffau nach einer gesunden und umweltverträglichen Lösung. Fündig wurde man bei den lokalen Imkern und verwendet jetzt ein spezielles Bienenwachs für die Präparierung der Skier. Bestimmte Fluor-Kohlenstoff-Verbindungen sorgen dafür, dass Skiwachs, welches Sportler auf Skier oder Snowboards auftragen, wasserabweisend wird. Bei höheren Schneetemperaturen verbessert sich so die Gleitfähigkeit derart, dass auf einer zehn Kilometer Strecke durchaus einen Zeitgewinn von bis zu einer Minute möglich ist. Die Fluorverbindungen sind allerdings nicht abbaubar und stellen eine Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Das hat Folgen. Messungen an Skiloipen ergeben regelmäßig erhöhte Werte giftiger Fluorverbindungen im Boden. Auch im Grundwasser konnten diese gemessen werden, wie es Forscher der Technischen Universität von Trondheim/Norwegen herausfanden. Auf Druck des norwegischen Skiverbandes wurde daher am 23. November 2020 das Verbot von flurhaltigen Skiwachsen ausgesprochen.

Bienenwachs für Skier 

Auf der Suche nach einer umweltverträglichen Lösung wurde Gerhard Told, Leiter der Skischule Scheffau am Wilden Kaiser, im Zuge von Gesprächen mit einem Imker aus dem Ort fündig. Seit vielen Jahren präpariert der Imker alles, von Schneeschaufeln bis hin zu Ladeflächen von Schneekippern, mit einem speziellen Bienenwachs und vermeidet dadurch das Kleben des Schnees am Untergrund. Basisprodukt dafür ist das Bienenwachs, das zur Wabenherstellung verwendet wird. In seiner reinsten Form wird dieses Wachs bis zu sieben Mal verfeinert und dient dann für die Produktion von Salben und Cremen. Um ein Skiwachs herzustellen genügte ein reduzierter Vorgang.

Umweltinitiative der Skischule

Das Wachsen der Skier erfolgt dann nach den üblichen Arbeitsschritten. Der Skibelag wird mit dem Bienenwachs eingestrichen. Anschließend wird das Wachs mit einem heißen Bügeleisen gleichmäßig verteilt. Bereits die ersten Praxistests ergaben einen durchschlagenden Erfolg. Die Umweltinitiative der Skischule Scheffau startete bereits 2017 als Leader-gefördertes EU-Projekt unter dem Titel „helping hands“. Mit dem Wechsel auf Bienenwachs trägt man ebenfalls erheblich dazu bei, dass die Vegetation und das Almvieh nicht von Schadstoffen beeinträchtigt werden. 

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