Anrainer haben die Nase voll

- Wollen vom Gestank befreit werden: Die Anrainer der Kompostieranlage in Wörgl. Die Anlage schließt mit 31. Dezember 2015 ihre Pforten.
- hochgeladen von Melanie Haberl
Die Anrainer neben der Kompostieranlage scheinen seit Jahren im unangenehmen Geruch zu ersticken. Nun wollen sie endgültig vom Gestank befreit werden.
WÖRGL (mel). "Daheim stinkt es vom Keller bis zum zweiten Stock", beschwert sich Ingrid Schipflinger.
Sie wohnt in der Nähe der Wörgler Kompostieranlage und kämpft gemeinsam mit ihren Nachbarn seit fast 20 Jahren gegen den penetranten Geruch, der von der Anlage ausgeht.
"Es gab auch Zeiten, in denen der Mief halbwegs erträglich war. Auch in den letzten ein bis zwei Jahren hat es gut gepasst. Jedoch stinkt es seit rund zwei Wochen jeden Tag wieder so extrem, dass man kein Fenster mehr aufmachen kann. Da kann man ja nicht mal mehr atmen", ärgern sich einige Anrainer.
Gestank soll aufhören
Jetzt fordern die Anrainer den Betreiber der Anlage, Hubert Werlberger, dazu auf, den Geruch schnellstmöglich einzudämmen.
"Ich tue was ich kann", sagt Werlberger, "aber eine Kompostieranlage riecht nun mal nicht nach Parfum." Auch läge der extreme Geruch an der Hitzewelle in der letzten Zeit. "Und wenn ich jetzt die Komposthaufen durchgehend mit Planen abdecke, stinkt es danach umso mehr." Er appelliert an das Verständnis der Anrainer: "In ein paar Wochen wird es sicher nicht mehr so stark riechen."
"Notfalls kommt Anwalt"
Die Anrainer lassen sich durch die Worte des Betreibers nicht so leicht besänftigen. "Das kann nicht sein, dass eine Kompostieranlage schon wieder so extrem stinkt! Es ist unerträglich! Werlberger muss dagegen vorgehen. Wenn unsere Aufforderungen nichts bringen, müssen wir schlimmstenfalls rechtliche Schritte einleiten. Wir haben nach fast 20 Jahren Kampf die Nase gestrichen voll!", so Ingrid Schipflinger.
Die Anrainer lassen das Argument der Hitzewelle nicht gelten. "Es stinkt zum Teil auch im Winter so extrem, da kann es nicht an der Hitze liegen", sagt Schipflinger.
Anlage schließt 2016
Einen Hoffnungsschimmer gibt es für die Anrainer: Die Anlage, die seit den 90er-Jahren besteht, wird mit 31. Dezember 2015 ihren Betrieb komplett einstellen. "Ab 2016 wird der gesamte Wörgler Kompost nach Kirchbichl zum Biomassekraftwerk geliefert", sagt Reinhard Jennewein, Geschäftsführer der Wörgler Stadtwerke.
Die Kompostieranlage gehört seit April 2006 den Wörgler Stadtwerken, die sie an Hubert Werlberger verpachten. Zum Gestank sagt GF Jennewein Folgendes: "Ich kann die Beschwerden der Anrainer verstehen. Jedoch können wir als Stadtwerke nichts machen. Strengere Auflagen können nur von der BH Kufstein erteilt werden."



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