Politik
Aufwärtstrend bei Frauenanteil bleibt im Bezirk Kufstein aus

Im Bezirk Kufstein sind es nach den Gemeindrats- und Bürgermeisterwahlen am 27. Februar aktuell zwei Bürgermeisterinnen, die die Geschicke einer Gemeinde leiten. Eine dritte Frau an der Spitze könnte noch dazu kommen.  | Foto: Pixabay (Symbolfoto)
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  • Im Bezirk Kufstein sind es nach den Gemeindrats- und Bürgermeisterwahlen am 27. Februar aktuell zwei Bürgermeisterinnen, die die Geschicke einer Gemeinde leiten. Eine dritte Frau an der Spitze könnte noch dazu kommen.
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Gemeindebund ortet zum Weltfrauentag mehr Frauen im Einsatz für die österreichischen Gemeinden. Im Bezirk ist die Bürgermeisterinnen-Anzahl aktuell aber noch gleich wie vor sechs Jahren. Ein echter "weiblicher" Aufwärtstrend im Gemeinderat bleibt aus. 

BEZIRK KUFSTEIN. Der 8. März gilt bereits seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Frauentag. Waren es ursprünglich der Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen, die zur Entstehung des Tages führten, so hat das Datum auch heute noch Gewicht. Dass viele Ziele für eine echte Gleichberechtigung nach wie vor nicht erreicht sind, zeigt ein Blick auf die politische Landschaft und ihre Akteure in den Gemeinden Österreichs, aber auch des Bezirks Kufstein. 
Der Österreichische Gemeindebund hat anlässlich des Weltfrauentags Bilanz gezogen. Sein Fazit: Mehr Frauen sind im Einsatz für die Gemeinden als je zuvor. So stehen aktuell 200 Bürgermeisterinnen den 2.093 österreichischen Gemeinden vor. Das sind 9,6 Prozent. 

Zwei Bürgermeisterinnen im Bezirk

Etwas anders sieht es im Bezirk Kufstein aus. Dort sind es nach den Gemeindrats- und Bürgermeisterwahlen am 27. Februar 2022 aktuell zwei Bürgermeisterinnen, die die Geschicke einer Gemeinde leiten. Sandra Madreiter-Kreuzer setzte sich mit 57,74 Prozent gegen ihren Konkurrenten durch und ist somit Angaths Bürgermeisterin für die nächsten sechs Jahre. In Niederndorf stand Bürgermeisterin Elisabeth Daxauer als einzige Kandidatin bereits vor der Wahl als "Siegerin" fest. In Kufstein stellt sich zudem NEOS-Kandidatin Birgit Obermüller am 13. Februar Bürgermeister Martin Krumschnabel in der Stichwahl um den Chefsessel der Festungsstadt. Hedi Wechner zog sich indes nach zwölf Jahren als Wörgls Bürgermeisterin aus der Politik zurück. 
Die Zahl der Bürgermeisterinnen im Bezirk ist demnach im Vergleich zu jener vor sechs Jahren konstant geblieben - abhängig vom Ausgang der Stichwahl in Kufstein. Gewinnt Obermüller diese, gäbe es um eine Ortschefin mehr als in der jüngsten Periode.

Das brachte die Wahl: In acht der dreißig Gemeinden des Bezirks gab es einen Rückgang an Mandatarinnen im Vergleich zu 2016.  | Foto: Neuymayr/MMV
  • Das brachte die Wahl: In acht der dreißig Gemeinden des Bezirks gab es einen Rückgang an Mandatarinnen im Vergleich zu 2016.
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Sieben Kandidatinnen für Chefsessel

Insgesamt traten bei den Tiroler Bürgermeisterwahlen 63 Kandidatinnen zur Wahl an. Damit stellten sich in Tirol um 40 Prozent mehr Frauen der Wahl zum Gemeindeoberhaupt, als noch bei der letzten Wahl vor sechs Jahren. Im Bezirk Kufstein gab es im Jahr 2022 sieben Kandidatinnen, die um den Chefsessel einer Gemeinde ritterten. 
Die Anzahl der Ortschefinnen ist in den letzten Jahren grundsätzlich stetig gestiegen. Der Frauenanteil unter den Bürgermeistern lag in Österreich zuletzt bei 7 Prozent. Der Bezirk Kufstein kommt bei Berechnung mit zwei Bürgermeisterinnen aktuell auf unterdurchschnittliche 6,67 Prozent, bei drei Bürgermeisterinnen käme man auf einen Anteil von zehn Prozent.

Der Frauenanteil unter den Bürgermeistern lag in Österreich zuletzt bei 7 Prozent. Der Bezirk Kufstein kommt bei Berechnung mit zwei Bürgermeisterinnen aktuell auf unterdurchschnittliche 6,67 Prozent. | Foto: Pixabay (Symbolfoto)
  • Der Frauenanteil unter den Bürgermeistern lag in Österreich zuletzt bei 7 Prozent. Der Bezirk Kufstein kommt bei Berechnung mit zwei Bürgermeisterinnen aktuell auf unterdurchschnittliche 6,67 Prozent.
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Kein echter Aufwärtstrend

Die konstituierenden Sitzungen finden in den meisten Gemeinden noch statt. Dennoch findet man in den Gemeinden des Bezirks im Schnitt meist nur kleine Änderungen, was den Frauenanteil im neu gewählten Gemeinderat betrifft (- ungeachtet möglicher einzelner Änderungen durch die Vergabe von Vorzugsstimmen, die in dieser Zählung noch nicht berücksichtigt sind, Anmerkung). Von einem starken und eindeutigen positiven Trend, kann jedenfalls nicht die Rede sein. 
In acht der dreißig Gemeinden des Bezirks gab es einen Rückgang an Mandatarinnen im Vergleich zu den bisherigen Besetzungen im Gemeinderat. Besonders heraus sticht die Gemeinde Thiersee, in der anstatt von vier künftig nur mehr drei weibliche Gemeinderätinnen vertreten sein werden. In zehn Gemeinden hat sich die Anzahl der Mandatarinnen indes nicht verändert. Einen Zuwachs hinsichtlich des Frauenanteils im Gemeinderat verzeichneten zwölf Gemeinden. Die "höchsten" Zuwächse gab es in Bad Häring, der Wildschönau und Angath mit je drei weiblichen Vertreterinnen mehr im Gemeinderat als in den vergangenen sechs Jahren. 
Ein Blick auf die zwei größten Städte im Bezirk zeigt im Falle von Kufstein ein leichtes Minus hinsichtlich der Anzahl an Mandatarinnen im Gemeinderat. In Kufstein gab es bis zur Wahl acht Mandatarinnen, in der neuen Periode sind es voraussichtlich nur sechs. In Wörgl ist die Anzahl mit sechs Mandatarinnen gleich geblieben. (bfl)

Warum glaubst du engagieren sich nach wie vor relativ wenig Frauen im Bezirk Kufstein in der Politik?

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