"Der Damm rückt in weite Ferne"

Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner und GR Carmen Schimanek wollen für den Hochwasserschutz beim Ministerium intervenieren.
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  • hochgeladen von Melanie Haberl

WÖRGL (mel). Als "Eiertanz" bezeichnen Bürgermeisterin Hedi Wechner (SPÖ) und GR Carmen Schimanek (FPÖ) die Vorgehensweise des Landes beim zu gründenden Wasserverband für den Wörgler Hochwasserdamm. "Wir fordern, dass dieser Verband nicht in Wörgl aufhört, sondern auch die Unterliegergemeinden bis Kufstein sowie Asfinag, Tiwag und ÖBB beitreten", bringt es Schimanek auf den Punkt.
An der zweiten Verbandssitzung Ende März haben laut Wechner die Vertreter der Gemeinde Kundl nicht mehr teilgenommen. "Dieser Verband hinkt jetzt schon. Die Kundler wollen nicht überflutet werden und ich kann ihr Verhalten absolut verstehen", so die Bürgermeisterin. Die nächste Wasserverbandssitzung mit allen Gemeinderäten soll voraussichtlich im Herbst stattfinden. "Es sind noch immer mehr Fragen offen als beantwortet. Uns beschleicht das Gefühl, dass man versucht, unseren Damm mit allen Mitteln hinauszuzögern", kritisiert Wechner.

Beschwerde beim Minister
Zudem warte man bereits seit zwei Jahren auf den Bescheid für ein Dammprojekt, das die Stadt Wörgl bei der Abteilung Wasserwirtschaft der BH Kufstein eingereicht hat. "Normalerweise bekommt man innerhalb von sechs Monaten einen Bescheid, wir warten schon zwei Jahre, wurden immer wieder aufgrund einer Regionalstudie vertröstet und haben jetzt lediglich eine Stellungnahme bekommen, gegen die wir keinen Einspruch einlegen können", ärgert sich Nationalrätin Schimanek.
Die Bezirkshauptmannschaft Kufstein beruft sich in einer Aussendung jedoch auf ein Schreiben der Stadtgemeinde: "Als Antwort auf das Gutachten hat die Stadt Wörgl am 24. März 2015 eine Stellungnahme abgegeben, in der unter anderem ersucht wurde, bis zur Vorlage ergänzender, das Projekt verbessernder Projektunterlagen nicht zu entscheiden. Diesem Ersuchen wurde mit Schreiben der BH Kufstein vom 1. April mit dem Bemerken Folge gegeben, dass es bei Realisierung des Vorhabens zu erheblichen Erhöhungen der Wasserspiegellagen am Inn zwischen Kundl und Kufstein kommen würde, wodurch sich eine erhebliche Beeinträchtigung des Ablaufes von Hochwässern ergibt."
Wechner und Schimanek wollen dennoch in den nächsten Tagen eine Säumnisbeschwerde beim Lebensministerium einreichen. "Wenn der politische Wille in Tirol nicht vorhanden ist, müssen wir unseren Hochwasserschutz an die Bundesebene übergeben und hoffen auf die Hilfe vom zuständigen Minister Rupprechter", sagt Schimanek.

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