Klima
Kultur Quartier Kufstein könnte bei Hitze zur "Kühlinsel" werden

Kufstein hat in einem Workshop mit Politikern und Experten "Hot-Spots" in der Stadt definiert. Kühlen soll künftig das Kultur Quartier.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Kufsteiner Gemeinderat diskutiert hitzig über Klimawandel und Vorsorge: Geht es nach dem nun vorgestellten Hitzeaktionsplan, könnte das Kultur Quartier bei Hitze ein Zufluchtsort sein.

KUFSTEIN. Kufstein will für Hitzetage vorsorgen: GR Thimo Fiesel (Kufsteiner Grüne) stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 7. Februar einen Hitzeaktionsplan und eine Klimawandelanpassungsstrategie vor. Schon 2022 hat die Stadtgemeinde im Stadtrat beschlossen, sich anzusehen, wo und wie man sich gegen Hitze rüsten kann. In einem Workshop mit Politikern und Experten hat Kufstein nun "Hot-Spots" in der Stadt definiert. Die Kosten des Projektes lagen bei 13.000 Euro.

Kühle im Kultur Quartier

Kommt es in der Zukunft wegen des Klimawandels also zu mehreren Tagen mit enormer Hitze, will die Stadt auf mehrere Maßnahmen setzen und selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Wer selbst keine kühle Wohnung hat, könnte künftig an Hitzetagen ins Kultur Quartier kommen, um sich abzukühlen. Die Stadt will dessen Räumlichkeiten an heißen Tagen unter Tag entsprechend herunterkühlen. Darüber hinaus sollen dort leichtes Essen und Getränke angeboten werden, aber auch eine psychische Betreuung könnte angeboten werden. Zu diesen Plänen fürs Kultur Quartier sollen auch der Samariterbund und das Rote Kreuz miteinbezogen und befragt werden. 

GR Thimo Fiesel (Kufsteiner Grüne) präsentierte den Hitzeaktionsplan und die Klimawandelanpassungsstrategie.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • GR Thimo Fiesel (Kufsteiner Grüne) präsentierte den Hitzeaktionsplan und die Klimawandelanpassungsstrategie.
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Klimaanlagen, Beschattung und Co

Des Weiteren denkt die Stadt über Klimaanlagen, Beschattungen oder Wasserspielplätze für Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen nach. Auch in den beiden Altenwohnheimen sieht der Plan eine Überprüfung vor, um festzustellen, ob man noch mehr Beschattungen im Außenbereich braucht oder Klimaanlagen kurzfristig errichtet werden können.  
Darüber hinaus sollen langfristig Hitzeinseln wieder zurückgebaut werden, wie es aktuell am Fischergries passiert. Wo möglich, soll Rasen statt Asphalt umgesetzt, Bäume gepflanzt werden oder Fassadenbegrünung ins Spiel kommen.

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Opposition kritisiert Plan

Die vorgeschlagenen Maßnahmen und der vorgestellte Hitzeaktionsplan waren für einige Mandatare zu viel des Guten. Vor allem der Kufsteiner Stadtpark wurde erneut zum Thema. Dieser war nach seiner Neugestaltung im Jahr 2020 bemängelt worden, weil er einigen Kufsteinern zu wenig grün erschien. So kritisierte SR Lukas Blunder (ehemals MFG), dass erst vor wenigen Jahren beschlossen wurde, dass der Stadtpark und der Fischergries "großflächig versiegelt" werden sollten. "Es ist nicht mehr Fläche versiegelt worden, wie vorher war", entgegnete dem SR Stefan Hohenauer (Die Parteifreien). Man habe sich damals auf Grund der Veranstaltungen im Stadtpark auf Steine im Park geeinigt. 

Kufsteiner Stadtpark wird weiterhin diskutiert

Obwohl er im Grunde einiges im Hitzeaktionsplan befürworte, betonte Blunder weiters, dass er mit dem Plan in dieser Intensität nicht mitgehen könne. "Insgesamt ist mir das einfach zu viel Hysterie", so Blunder. SR Richard Salzburger (Kufsteiner VP - Die Stadtpartei)
begrüßte, dass man sich grundsätzlich Gedanken darüber mache, zeigte sich jedoch auch kritisch: "Ob es jetzt Workshops braucht (...) und den ganzen Zirkus, bin ich mir nicht sicher und möchte ich bezweifeln". 
Bürgermeister Martin Krumschnabel reagierte mit Kopfschütteln auf die Diskussion, es sei legitim sich dies anzuschauen. "Gibt es da echt einen Diskussionsbedarf, dass man sich nicht vorbereiten soll?", so Krumschnabel. Letztendlich wurden der Hitzeaktionsplan und die Klimawandelanpassungsstrategie mit einer Gegenstimme (ehemalige MFG) vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen. 

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