Fläche für Erweiterung
Schenkung an FH Kufstein/ISK fordert Diskussion

Der Kufsteiner Gemeinderat stimmte mehrheitlich für eine Schenkung, bei der die FH Kufstein eine Teilfläche von 442 Quadratmeter erhält.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Stadt schenkt FH Kufstein Teilfläche von 442 Quadratmeter, das bringt eine Grundsatzdiskussion über die Privatschule ISK. 

KUFSTEIN. Der Campus der Fachhochschule (FH) Kufstein Tirol eint jene Räume und Flächen, die den Studierenden sowie den Schülern und Schülerinnen der International School Kufstein Tirol (ISK) zur Verfügung stehen. Derer sollen es nun bald mehr werden. Der Kufsteiner Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung vom Mittwoch, den 7. Juni mehrheitlich dafür, dass die FH bzw. ISK mehr Fläche erhalten. Das jedoch nicht ohne eine Diskussion.
Bereits im April war die FH Kufstein Tirol-Privatstiftung mit einem Schreiben an die Stadt herangetreten. Das Anliegen: Die Stadt möge mit einer Schenkung der FH eine 442 Quadratmeter große Teilfläche zur Verfügung stellen. Diese Fläche, die aktuell im Besitz der Stadt ist, soll künftig Platz für eine notwendige Erweiterung der ISK oder FH bieten.
Dabei gibt es hier eine Drittelvereinbarung mit Bund, Land und Gemeinde, was die Fördergelder betrifft. Die Stadt leistet neben einer bestehenden Förderung mit der Schenkung einen rechnerischen Drittelanteil, zwei Drittel werden bezahlt bzw. gefördert.

MFG ortet Parkproblem 

Kritisch sahen das die Mandatare der ehemaligen MFG sowie der FPÖ. Man sehe die FH Kufstein als sehr wertvoll für den Standort Kufstein an, es fehle der Fraktion aber die Information, wie es dort nach der Schenkung weitergehen soll und was gebaut werde, erklärte Stadtrat Lukas Blunder (ehemals MFG). Er ortete auch ein Parkplatzproblem, nachdem durch den Schritt Parkplätze wegfallen würden.

"Wir haben ein innerstädtisches Parkproblem. Das Parkproblem betrifft natürlich auch die Studierenden der FH Kufstein",

sagte Blunder. Würden noch mehr Studienplätze geschaffen, würde der Wohnungsmarkt zudem noch weniger leistbar werden, so Blunder. 

Stadtrat Lukas Blunder (ehemals MFG) ortete fehlende Information und ein Parkplatzproblem.  | Foto: Barbara Fluckinger
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FPÖ: Ist eine Grundsatzfrage

Für die FPÖ sei es mehr eine grundsätzliche Frage, erklärte Gemeinderat Christofer Ranzmaier (FPÖ Kufstein). Schlussendlich gehe es darum, dass man der International School Kufstein den Ausbau auf den von ihnen gekauften Arealen (...) ermögliche. 
"Die ISK ist und bleibt eine Privatschule", argumentierte Ranzmaier. Er kritisierte, dass man für eine Erweiterung einer Privatschule um Förderungen ansuche, die letztendlich der Steuerzahler zu zahlen habe.

"Wer hat denn schlussendlich den Bedarf erhoben, dass wir diese International School in Kufstein für die eigene Bevölkerung brauchen?",

warf Ranzmaier in den Raum. Dabei sei es um Wünsche der Wirtschaft gegangen, ihm fehle auch der Beitrag dieser. Ranzmaier betonte, man hätte Schulkinder internationaler Arbeitskräfte auch in einem Schulversuch – beispielsweise in ein bis zwei Klassen im Kufsteiner Gymnasium – unterbringen können. Damit hätte sich die Stadt viel Geld und im Stadtpark Platz sparen können. 
Die Grundsatzfrage, die er in den Raum stellte, lautete: "Wie viel 'öffentlich' soll in 'privat' drinstecken?". Er könne nicht zustimmen, dass man hier öffentliches Geld "in diesem Ausmaß" in die Hand nehme. 

Für Gemeinderat Christofer Ranzmaier (FPÖ Kufstein) war es eine Grundsatzfrage.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Krumschnabel: Bekommen mehr zurück

Was den Wohnungsmarkt betrifft, verwies Bgm. Martin Krumschnabel (Die Parteifreien) auf ein eigenes Projekt für den Bau eines Studentenheims in Sparchen. Was das Parken betreffe, löse der betroffene Parkplatz nicht das Problem, man werde in der Innenstadt andere Wege gehen müssen: Die Parkplatzgaragen seien die einzige Lösung. 

"Wenn man da glaubt, dass da Geld vom staatlichen in den privaten Sektor verschoben wird, möchte ich dazu betonen, dass wir alleine aus der Fachhochschule doppelt so viel Kommunalsteuer zurückbekommen, als wir Förderung hineinzahlen",

entgegnete Krumschnabel der Kritik Ranzmaiers. Die Stadt Kufstein und alle Bürger würden in der Wirtschaft enorm profitieren, die getätigten Investitionen in die FH seien im Vergleich dazu nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein". Auch das ganze Land sei dahinter gestanden, dass eine Lösung gefunden werde, um in der Region wertvolle Arbeitsplätze zu schaffen. Man würde mit der verhältnismäßig kleinen Fläche von 442 Quadratmetern ein "einmaliges Erfolgsmodell" fortsetzen, betonte Krumschnabel. Die ISK habe sich überragend entwickelt, das Angebot führe auch zu einer Belebung in Kufstein. Der Gemeinderat stimmte letztendlich mit drei Gegenstimmen für die Schenkung. 

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