Sonnwendjochbahn: "Haben uns Zeit gekauft"

Einigung erzielt: Breitenbachs Bürgermeister Alois Margreiter, Kramsachs Bürgermeister Bernhard Zisterer, Prokurist Walter Casotti (Alpbacher Bergbahnen) und TVB-Obmann Johannes Duftner trafen sich am 28. Jänner zur Vertragsunterzeichnung.
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  • Einigung erzielt: Breitenbachs Bürgermeister Alois Margreiter, Kramsachs Bürgermeister Bernhard Zisterer, Prokurist Walter Casotti (Alpbacher Bergbahnen) und TVB-Obmann Johannes Duftner trafen sich am 28. Jänner zur Vertragsunterzeichnung.
  • hochgeladen von Melanie Haberl

KRAMSACH (mel). Groß war die Aufregung, als im vergangenen Frühjahr bekannt wurde, dass die Sonnwendjochbahn ihren Betrieb einstellt. Der fast 50 Jahre alte Lift wurde aufgrund von Sicherheitsmängeln behördlich geschlossen und stand vergangenen Sommer still. Seitdem war unklar, ob es am Sonnwendjoch je wieder einen Liftbetrieb geben wird.

Die Finanzierung steht

Nach monatelangen Diskussionen haben sich Tourismusverband, Gemeinden und Bergbahnen nun geeinigt: Der Sessellift wird restauriert und soll noch heuer wieder Fahrt aufnehmen. Laut ersten Schätzungen wird die Sanierung rund 800.000 Euro kosten. Das Geld kommt dabei laut Vereinbarung zu je einem Drittel von den Alpbacher Bergbahnen, dem Tourismusverband und den Regionsgemeinden.

Nur eine Zwischenlösung

Die Detailplanungen für die Sanierung werden unverzüglich ausgeschrieben. Laut Walter Casotti, Betriebsleiter der Alpbacher Bergbahnen, ist der Zeithorizont der Planungen und Behördenverfahren "schwer abzuschätzen". Er hofft aber, dass die Bahn noch "im Laufe des Sommers" in Betrieb gehen kann.
Bis 2020 wäre somit der Sommerbetrieb sichergestellt, dann läuft die Konzession für die 1968 erbaute Anlange aus. "Es wäre ein herber Verlust, wenn wir diese Perle verlieren. Wir haben jetzt fünf Jahre Zeit, um darüber nachzudenken, wie es nach 2020 weitergeht. Diese müssen wir intensiv nutzen", erklärt TVB-Obmann Johannes Duftner. Er stellt jedoch klar, dass dieses Spiel auf Zeit "auch in die Hose gehen könnte".
"Dieses wunderschöne Gebiet darf nicht in Vergessenheit geraten. Unser langfristiges Ziel ist es, eine neue Aufstiegshilfe zu errichten", ergänzt Kramsachs Bürgermeister Bernhard Zisterer bei der Vertragsunterzeichnung vergangenen Donnerstag.

Ganze Region muss mithelfen

Für Breitenbachs Bürgermeister Alois Margreiter ist die Sonnwendjochbahn Sache der ganzen Region, daher hofft er auch, dass alle Gemeinden (Alpbach, Reith, Brixlegg, Münster, Kramsach, Brandenberg, Rattenberg, Radfeld, Kundl und Breitenbach) ihren Beitrag leisten. Die Sonnwendjochbahn erschließt das Wandergebiet rund um den Zireiner See und ist zwischen Kufstein und Innsbruck der einzige Lift von der Inntalachse in die nördlichen Kalkalpen. In den letzten Jahren gab es rund 40.000 Beförderungen pro Sommersaison. Einen Winterbetrieb als Schigebiet soll es jedoch auch in Zukunft nicht mehr geben, "Womöglich könnte man beim neuen Projekt einen Betrieb für Winterwanderer oder Langläufer anstreben, aber noch ist alles offen. Es geht jetzt in erster Linie darum, keine Zeit mehr zu verlieren, und einen Plan für 2021 auszuarbeiten", so Duftner abschließend.

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