Wasserpreise in unseren Gemeinden

Foto: Noggler
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BEZIRK (nos/mel). Im ersten Teil des großen Gemeinderankings listen wir die Wassergebühren in unseren Gemeinden auf. Dazu zählen die Wasseranschlussgebühr, die Wasserbenützungsgebühr sowie die jährliche Zählermiete.

Der Verbrauch macht‘s aus

Rund 50 Kubikmeter Wasser (50.000 Liter) verbraucht ein durchschnittlicher Haushalt pro Jahr und Person. Die Wasserbenützungsgebühren der 30 Gemeinden im Bezirk Kuf­stein liegen pro Kubikmeter zwischen 36 Cent in Mariastein und 1,31 Euro in Wörgl. Warum diese Unterschiede so groß sind, erklärt Geschäftsführer Reinhard Jennewein von den Stadtwerken Wörgl: „Um kostendeckend zu arbeiten, müsste man mindestens einen Euro pro Kubikmeter verlangen.“ Viele Gemeinden müssen daher den günstigen Wasserpreis aus anderen Haushaltsposten gegenfinanzieren. Auch sind laut Jennewein der laufende Betrieb und Arbeiten am Wasserleitungsnetz in einer Stadt teurer als in ländlichen Gebieten. In Wörgl liegt der jährliche Wasserverbrauch aller Firmen und Haushalte bei etwa einer Million Kubikmeter Wasser.

Durchschnittlich 28,8 Euro für 50 Kubikmeter

Geht man vom Durchschnittsverbrauch aus, so kommt man im Mittel im Bezirk auf 28,8 Euro für 50 Kubikmeter. Am günstigsten bezieht Mariastein das kühle Nass, am tiefsten müssen die Wörgler in die Tasche greifen (siehe Grafik unten). Die Bezirks-
hauptstadt Kufstein liegt mit 42 Euro für 50 Kubikmeter, wie Brixlegg mit 45,5 Euro klar über dem Bezirks-Schnitt. Günstig können auch die Angather (22 Euro) oder Langkampfener (20 Euro) ihren Wasserverbrauch bezahlen.
Der vom Wörgler Stadtwerke-Geschäftsführer angesprochene „Mindesteuro“ pro Kubikmeter zur Kostendeckung wird im übrigen nur von seinem eigenen Betrieb eingenommen. Brixlegg mit 91 Cent und Kufstein mit 84 Cent kommen hier knapp heran, im Durchschnitt kostet ein Kubikmeter Wasser im Bezirk jedoch nur knapp 58 Cent.

Individuelle Anschlusskosten

Beim Wasseranschluss haben die Gemeinden die unterschiedlichsten Berechnungsmethoden beschlossen. Neben fixen Pauschalpreisen, wie etwa 799,40 Euro pro Objekt in Mariastein, werden die Anschlusskosten in anderen Gemeinden nach Quadratmeter- oder Kubikmeterpreis bzw. Fixgebühren bis zu einer bestimmten Größe verrechnet. In Langkampfen werden pauschal 540 Euro für bebaute Flächen bis zu 150 Quadratmetern verrechnet, jeder weitere schlägt mit 2,2 Euro zu Buche.
„Wir werden dieses historisch gewachsene Modell sicherlich beibehalten“, meint dazu Bürgermeister Andreas Ehrenstrasser. Auch sein Schwoicher Amtskollege Josef Dillersberger ist ähnlicher Meinung: „Die Gemeinde Schwoich hat sich schon vor vielen Jahren für diese Vorgangsweise entschieden. Ob die Berechnung nach Quadrat- oder Kubikmeter durchgeführt wird, ist meiner Ansicht nach Geschmackssache. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die Anschlussgebühren für nach den Wohnbauförderungs-Richtlinien Bauende nicht ausufern.“

Anschluss zwischen 60 und 600 Euro

Die Preise pro Kubikmeter der Berechnungsgrundlage liegen zwischen 30 Cent in Kundl und 6,15 Euro in Thiersee. Am teuersten kommt der Wasseranschluss in der Gemeinde Thiersee zu stehen: Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung mit 2,5 Metern Deckenhöhe, das sind 200 Kubikmeter Raum, schlagen hier die einmaligen Anschlusskosten mit 1230 Euro zu Buche. Der Durchschnitt im Bezirk beläuft sich auf rund 600 Euro, in Kundl zahlt man dafür 60 Euro, also nur 10 Prozent.
Auffällig ist die enorme Schwankungsbreite dieser Gebühr, bei Ortschaften ausserhalb der Inntalfurche (z.B. Thiersee, Brandenberg) sowie in den Städten Wörgl und Kuf-stein muss man im Vergleich etwas tiefer in die Tasche greifen: In Wörgl würde der Anschluss für 200 Kubikmeter Raum 1036 Euro kosten, in Kufstein 878 Euro.
In Rettenschöss wären es auf das Volumen gerechnet eigentlich nur 320 Euro, die Gemeinde setzt aber Mindestkosten von 1200 Euro voraus – das sind die Anschlusskosten für 750 Kubikmeter Baumasse, die jedenfalls zu bezahlen wären. Weit unter dem Durchschnitt liegen hier Brixlegg (94 Euro), Angerberg (110 Euro) oder Radfeld (160 Euro). In Breitenbach kostet dieser Anschluss 330 Euro, in Ebbs 500 Euro, in Scheffau 660 Euro.

Zählermieten im Vergleich

Auch die jährliche Miete für einen durchschnittlichen Wasserzähler schwankt zwischen 3,80 Euro in Brixlegg und 18 Euro in der Wildschönau.
Im Durchschnitt bezahlt man im Bezirk Kufstein jährlich rund elf Euro Miete für einen herkömmlichen Wasserzähler. Mariastein liegt hier mit 10,84 Euro ziemlich genau im Mittelwert, so wie auch Kirchbichl, Söll und Radfeld, die jeweils zehn Euro verlangen. 4,16 Euro, wie in Angath, oder 6,2 Euro, wie in Schwoich, muten da schon wie ein Schnäppchen an, während die Thierseer 17,3 Euro, Reither 17,5 oder Ebbser 14,5 Euro im Jahr dafür hinlegen müssen.
Die Gemeinde Angerberg sticht hier besonders ins Auge, denn anstelle einer Zählermiete wird hier ein Mindestverbrauch von 75 Kubikmetern pro Zähler verrechnet. Damit kommt man auf Minimumkosten von 31,5 Euro im Jahr, jeder weitere Kubikmeter Wasser kostet dort übrigens 42 Cent.

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