Kasernenareal
Kufstein geht fürs Quartier mit Snohetta in nächste Runde

Das Forum rund um die Zukunft zum Kasernenareal fand in Kufstein mit überarbeiteten Projekten und Einbindung der Öffentlichkeit zum zweiten Mal statt. Nun ist klar: die beste Idee für das Areal hatte das Innsbrucker Büro "Snohetta". 

KUFSTEIN. Was künftig auf dem ehemaligen Kufsteiner Kasernenareal entsteht ist kein Geheimnis mehr. Am Mittwoch, den 10. Jänner zeigten die drei Planungsteams im Wettbewerb bzw. offenen Verfahren ihre überarbeiteten Entwürfe für das Areal. Das Besondere: die Öffentlichkeit war bei dieser Entscheidung zum Megaprojekt eingebunden. 

Drei Teams präsentierten erneut

Wie auch schon im ersten Teil des Forums waren Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines sogenannten "dialogischen Werkstattverfahrens" eingeladen, mit zu diskutieren. Das Interesse war groß: rund 120 Bürgerinnen und Bürger nahmen die Chance zur Beteiligung wahr.
Drei renommierte Planungsteams aus Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur präsentierten erneut ihre Ideen für das neue Quartier am Kasernenareal. Auf der Fläche von rund 6,5 ha soll ein vielfältiges, lebendiges und nachhaltiges neues Stück Stadt für alle entstehen.

Das Modell von Snohetta aus Innsbruck. | Foto: Barbara Fluckinger
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Pläne und Meinungen

Nach dem ersten Forum im Oktober 2023 (die REGIONALMEDIEN KUFSTEIN berichteten) hatten die Teams Vorschläge und Wünsche der Bevölkerung in ihre Modelle aufgenommen, nun wurden die Ergebnisse dieses Prozesses präsentiert, das zum ersten Mal: "Alles was sie heute sehen, sehe ich und alle, die im Gremium sind, auch zum ersten Mal", betonte Bürgermeister Martin Krumschnabel.
Am Abend des zweiten Forums sollten auch Meinungen zu den Projekten aus der Bevölkerung gehört werden. Kufsteinerinnen und Kufsteiner zeigten sich gegenüber den Vorschlägen der Architektenteams sehr wohlwollend, wenngleich auch hohe Erwartungen hinsichtlich der geplanten öffentlichen Parkfläche, der neuen Volksschule und dem vielfältigen Nutzungsangebot formuliert wurden. Neben einem qualitätsvollen Grünraum für alle, wurde auch der Bedarf für einen guten Mix an freifinanzierten und gemeinnützigen Wohnungen als wichtig erachtet.

Was sagst du zur Wahl des Siegers Snohetta für die Planung rund um das ehemalige Kasernenareal?

Sieger kommt aus Innsbruck

Erst am Tag darauf, am Donnerstag, kam es im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung des Projektteams zur Entscheidung für einen Sieger. Das Gremium empfahl einstimmig, mit dem Konzept des Innsbrucker Büros "Snohetta" in die nächsten Planungsschritte zu gehen.

„Der Entwurf überzeugt durch seine städtebauliche Komposition, das Angebot an vielfältigen Gebäudestrukturen und die hohen Qualitäten für Wohnen, Bildung und gewerblichen Nutzungen am Areal. Es entsteht ein spannendes und abwechslungsreiches neues urbanes Quartier, dessen Herzstück ein großer öffentlicher Park bildet“,

beschreibt Rudolf Scheuvens (Mitglied des Gremiums, fachliche Begleitung) das Siegerprojekt.

Am Tag nach dem Zukunftsforum #2 tagte das Auswahlgremium um Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Bodner Gruppe, Bürgermeister Martin Krumschnabel und externen Fachexperten und -expertinnen zur Auswahl des Siegerbeitrags. | Foto: Standortmarketing Kufstein
  • Am Tag nach dem Zukunftsforum #2 tagte das Auswahlgremium um Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Bodner Gruppe, Bürgermeister Martin Krumschnabel und externen Fachexperten und -expertinnen zur Auswahl des Siegerbeitrags.
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"Das neue Quartier bettet sich behutsam in die Umgebung ein. Der zusammenhängende Park öffnet sich auf alle Seiten und stellt einen besonderen Mehrwert für die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Nachbarschaften dar. Dieser wird zur besonderen Adresse des neuen Stadtteils in Kufstein werden“, bekräftigt Architektin Freimüller-Söllinger, Vorsitzende des Gremiums. 
Die ersten baulichen Maßnahmen werden frühestens ab 2026 zu erwarten sein. „Das Areal soll schrittweise und behutsam entwickelt werden. Dies wird über mehrere Jahre erfolgen und die Planungen werden immer wieder an den aktuellen Bedarf angepasst“, sagt Thomas Bodner, geschäftsführender Gesellschafter der Bodner Gruppe. 

Einstimmig empfiehlt das Gremium, mit dem Konzept des Innsbrucker Büros Snohetta in die nächsten Planungsschritte zu gehen. | Foto: Barbara Fluckinger
  • Einstimmig empfiehlt das Gremium, mit dem Konzept des Innsbrucker Büros Snohetta in die nächsten Planungsschritte zu gehen.
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Grünraum bei Teams im Fokus

Zu den Planungsteams zählten "Snohetta" aus Innsbruck, "Schamp-Schmalöer & bjp GbR & Buero N" aus Dortmund und "einszueins & sandbichler architekten & rajek barosch" aus Wien. Sie alle präsentierten vorerst Vorschläge zur groben Strukturierung des Areals, ans Eingemachte – sprich, die Architektur der Gebäude im Detail – geht es nun erst. Bei der Präsentation am Mittwoch zeigte sich vor allem eines: ein wichtiges Thema das von allen Planungsteams bedacht und mit aufgenommen wurde, sind der Freiraum und öffentliche Grünflächen. Nichtsdestotrotz unterschieden sich die Teams mit ihren Modellen voneinander. 
Das Modell von "Snohetta" aus Innsbruck stand unter dem Motto "Grünraum für Alle!" und bestach mit einer Sichtachse zur Festung. Bei den Gebäuden gingen die Planer in die Höhe und setzten auf einen dicht bepflanzten Park. 
"Schamp-Schmalöer & bjp GbR & Buero N" aus Dortmund hatten das Areal in ihrem Modell mit fünf Höfen umrahmt, die sich nach innen zu einem Park im Herzen der Fläche öffnen. Ihr Vorschlag: der Park sollte durch das gesamte Gebiet durchgehen. 
"einszueins & sandbichler architekten & rajek barosch" aus Wien setzten mit ihrem Modell auf ein "Pionierquartier" inklusive Pionierpark und Pionierweg. Neben einem vielfältigen Rand sahen sie den Pionierpark als zentrales Element ihres Modells, hinzu kam noch ein sozialer "Zip" (Bildung und Soziales). 

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