Penicillin
Sandoz eröffnet neue Antibiotika-Produktionsanlage in Kundl
Pharmaunternehmen feierte am Donnerstag die Eröffnung der neuen Produktionsanlage in Kundl, dank der zusätzlich 1 Milliarde an Penicillin Tabletten mehr produziert werden können.
KUNDL. Sandoz Kundl ist und bleibt ein Leuchtturm hinsichtlich der Versorgung mit Antibiotika. Ein Beweis dafür ist die am Donnerstag, den 21. März eröffnete neue Antibiotika-Produktionsanlage. Sie bringt für den Standort in Kundl – gelinde gesagt – eine große Kapazitätserweiterung.
1 Milliarde Tabletten mehr
Auf rund 3.000 m2 Produktionsfläche ist in den letzten 18 Monaten ein neues Gebäude in Rekordzeit geschaffen worden. In den letzten Jahren hat Sandoz 200 Millionen Euro in Kundl investiert. 150 Millionen davon flossen in die bereits im November 2023 eröffnete, neue Penicillin-Produktion. 50 Millionen flossen in das nun fertiggestellte, neue Gebäude, in dem Amoxicillin weiterverarbeitet wird – es ist dies ein Teilprozess in der aufwendigen Prozesskette der Penicillin-Herstellung.
Das bedeutet einerseits, dass nun alles vor Ort in Kundl produziert werden kann, andererseits kann Sandoz dadurch mehr herstellen - so werden hier konkret zusätzlich 1 Milliarde an Penicillin-Tabletten mehr produziert. Darüber hinaus kann Sandoz auch die Kapazitäten für Trockensäfte für Kinder-Antibiotika verdoppeln. "Das gelingt uns im Wesentlichen durch einen hohen Automatisierungsgrad (...) und sehr viel Innovation, die in diese Investition hinein fließt", erklärt Stefanie Jedner (Site Head, STO Kundl Anti-Infectives).
Preis und Wertschätzung sind Thema
Sandoz lasse den Worten Taten folgen, betonte indes Sandoz-Präsident Gilbert Ghostine im Rahmen der Eröffnung. Plus-Punkte am Standort sind die vorhandenen Strukturen, die hohe Innovationskraft und das gute Know-How. Was in den nächsten Monaten und Jahren für Sandoz aber sehr wohl noch Themen sein werden, dürften die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Wertschätzung von Penicillin an sich sein. "Generika wie Antibiotika sind wertvoll, aber sie sind nicht teuer", bringt Peter Stenico, Country President Österreich, das Problem auf den Punkt. Generika werden oft nur als Handelsware betrachtet und müssen billig sein. "Es sollte uns aber nicht egal sein, wo wir produzieren. Es sollte uns auch nicht egal sein, wie wir produzieren. Wir müssen nach vorne blicken und auch unsere Zukunft absichern", so Stenico.
Sandoz CEO Richard Saynor betonte, dass nun Europa gefordert sei: "Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen wir unsere Kräfte über die Gesundheitssysteme hinweg bündeln und ein nachhaltiges Marktumfeld für Generika schaffen, das sich auf das Beste für die Patientinnen und Patienten konzentriert“, so Richard Saynor, Sandoz CEO.
Herausforderungen sind da
"Die Kombination aus Innovation und Produktion kann für Österreich eine wichtige Zukunftsstrategie sein, die uns hilft, hochwertige Arbeitsplätze weiter zu erhalten", betonte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher im Rahmen der Eröffnung. Es gebe aber auch Herausforderungen für Österreich. Zudem müsse in Europa die Regulierung so gestaltet werden, dass innovative Unternehmen prosperieren können, wobei Kocher auch auf das EU-Pharmapaket verwies. Dabei handelt es sich um ein Maßnahmenbündel der Europäischen Kommission zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit in der EU, über das gerade verhandelt wird.
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