Tiefer Fall: Ex-Superstar Mozart verkauft Konzertkarten vor dem Stephansdom
Einst wurde er in aller Welt gefeiert. Heute verkauft der geniale Komponist Mozart vor dem Stephansdom in Wien Konzertkarten an Touristen. Per Zufall wurde er von der Tagespresse entdeckt und zur Rede gestellt. „Wollen Sie Konzerttickets für heute?“, fragt uns ein unscheinbarer Verkäufer am Stephansplatz. Wir reagieren anfangs wie immer mit einem freundlichen „Schleich dich, du Sau“.
Weltstar auf Abwegen
Doch dann halten wir inne. Das barocke Kostüm, die lockige Perücke, die markante Alkoholfahne: Vor uns steht niemand Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart, der einst so gefeierte Weltstar. Als wir ihn konfrontieren, packt er aus: „Das Musikbusiness ist einfach nicht mehr wie früher“, sagt er enttäuscht. „Spotify, iTunes, YouTube haben alles ruiniert. Für 76 Millionen Views hab ich letztes Jahr umgerechnet 3 Golddukaten bekommen. So viel erhielt ich einst von Kaiser Joseph II. für ein einziges Klavierkonzert.“
Auch seine neuesten Werke fanden aufgrund fehlender Kreativität nur wenig Anklang. „Figaro – Drum’n’Bass-Version“ und „Zauberflöte – House-Remix feat. David Guetta“ schafften es nicht einmal in die Ö3-Top-40. Als er sogar bei „Dancing Stars” als Kandidat abgelehnt wurde, wusste er: „Jetzt bin ich ganz unten.“ Immerhin: Bei den Konzerten, für die er die Tickets verkauft und wo sogar einige seiner alten Hits aufgeführt werden, darf er gelegentlich die Triangel spielen.
Comeback?
Sein jetziger Job sei nur vorübergehend, beteuert er. Denn die Hoffnung auf ein Comeback habe er immer noch nicht aufgegeben: „Ich lasse mir mit meinem letzten Ersparten Brüste implantieren, einen Vollbart wachsen und fahr zum Song Contest. Das könnte funktionieren. Auf so eine Idee ist bestimmt noch niemand gekommen!“
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