Neuer Mobikfunkstandard
5G-Ausbau in Landeck – Initiative fordert Bedenken ernst zu nehmen

Wollen künftig wieder mehr Kabel statt Mobilfunk: Gudrun Gruber, Susanne Schweisgut und Wolfgang Egg (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
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LANDECK (otko). Der fortschreitende Ausbau des neuen 5G-Netzes ruft auch Kritiker aus Landeck auf den Plan, die vor den gesundheitlichen Risiken aufgrund hoher Strahlenbelastung waren.

5G-Netzausbau

Das Thema 5G und der damit einhergehende Netzausbau ist derzeit in aller Munde. Der Name 5G steht für "fifth generation", beschreibt also salopp gesagt die fünfte Generation des mobilen Internets und der Mobiltelefonie. Im Bezirk ist dieses neue, schnelle Datennetz momentan nur in Serfaus (Magenta Testbetrieb) und Landeck (A1) installiert. Derzeit gibt es noch wenig Endgeräte, die 5G-fähig sind. Dennoch hat der neue Mobilfunkstandard 5G eine Reihe an Diskussionen und Horrormeldungen in sozialen Medien hervorgerufen. Von Seiten der Politik und Wirtschaft wird jedenfalls der schnelle Netzausbau gefordert, um bei den neuen Technologien auch in Zukunft federführend dabei sein zu können. Im Zusammenhang mit 5G werden vor allem zwei Dinge genannt: autonomes Fahren und das Internet der Dinge (IoT).

Fehlende Langzeitstudien

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 20. Februar nahmen dazu auch die "5G-kritische" Initiative mit Susanne Schweisgut, Gudrun Gruber und Wolfgang Egg Stellung. Der Grüne Bezirkssprecher Egg gab am Anfang gleich zu bedenken, dass 5G und der Mobilfunk ein komplexes Thema sei. "Es gibt hier verschiedene Standpunkte und man weiß eigentlich nichts. Wir reden hier von Indizien und tragen diese wie bei einem Kriminalfall zusammen. Auch viele Studien sind sehr industriefreundlich. Auch die Jungen Grünen würden das Thema verharmlosen", zeigt sich Egg kritisch. Neben Belgien hätten sich weitere Städte und Regionen in Europa und den USA aufgrund von gesundheitlichen Bedenken gegen eine Installation von 5G ausgesprochen.
Die 5G-Kritikerinnen Schweisgut und Gruber haben sich mit dem Thema 5G über Monate eingehend beschäftigt und kritisiert, dass es bisher keine Landzeitstudien über die Auswirkungen des Mobilfunks auf die Gesundheit und Umwelt gibt. Also gelte hier das Vorsorgeprinzip.
"Immer mehr Wissenschaftler und Ärzte warnen vor den potentiellen Auswirkungen des Mobilfunks und setzen sich generell für eine strahlenreduzierte Umgebung ein. Vielen Forschern geht dabei die offizielle Einstufung der Weltgesundheitsorganisation WHO in 'möglicherweise krebserregend' nicht weit genug. Auch das gehäufte Auftreten bösartiger Tumore beim Menschen sowie innerer Entzündungen, Kopfschmerzen, Autoimmunerkrankungen, Depressionen und Demenz könnte mit der Dauerstrahlung bzw. der hohen Strahlendosis in Verbindung stehen. Nach Schätzungen sind in Europa bis zu 10 Prozent der Menschen elektrohypersebsibel, Tendenz steigend", erläuterte Schweisgut. Ihrer Meinung nach sei die Politik, die den Netzausbau forciert, nicht am wissenschaftlichen Stand der Dinge und es werden hier "Falschinfos und eine Verharmlosung betrieben".

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Strahlenbelastung reduzieren

Als Lösungen schlagen die Aktivisten ein gemeinsames Netz für alle drei Mobilfunkbetreiber sowie die Trennung von Innen- und Außenversorgung vor. Daneben sollen auch kabelgebundene Lösungen (Glasfaser) bevorzugt werden und vermehrt Eco-Funktionen (z.B. in der Nacht Strahlung herunterfahren) genutzt werden.
Für Gruber von "Gesund Leben Tirol", die Initiative setzt sich für eine Reduzierung der Strahlenbelastung einsetzt, ist es vor allem wichtig die Bevölkerung zu informieren gemäß dem Vorsorgeprinzip das Risiko zu vermindern. Am Ende Wintersaison soll dazu in Landeck auch eine Infoveranstaltung stattfinden. "Die Politik soll ihre Hausaufgaben machen. Wenn Ärzte sagen, dass es ein Risiko gibt, sollte man es nicht einfach ignorieren. Wir malen hier kein Horrorszenario an die Wand, aber es gibt genügend Sorgen", so Egg.

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