Bauernbund-Onlinekonferenz
"Berggebiet darf bei der GAP nicht unter die Räder kommen"

Austausch ist im Tiroler Bauernbund wichtig. Auch wenn sie nur online ausgetragen werden konnte, fand gestern Abend die Herbstkonferenz mit den Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern im Bezirk Landeck statt.  | Foto: Tiroler Bauernbund
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BEZIRK LANDECK. Aufgrund des Lockdowns nutzen 130 Bauern, Bäuerinnen und Jungbauern die Möglichkeit des Austauschs mittels Online-Konferenz. Bei der Herbstkonferenz des Tiroler Bauernbundes wurden die Themen Wolf und GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) diskutiert.

Rekordbesuch bei Online-Konferenz

An die 130 Bauern, Bäuerinnen und Jungbauern folgten am 25. November Abend der Einladung von Bezirksbauernobmann Elmar Monz zur Onlinekonferenz des Tiroler Bauernbundes, um sich mit Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler, LK-Präsident NR Josef Hechenberger und Bauernbunddirektor BR-Präsident Dr. Peter Raggl auszutauschen.

„Natürlich wäre eine Präsenzveranstaltung wünschenswert gewesen, aber die derzeit geltenden Coronamaßnahmen ermöglichen das leider nicht. Umso mehr freut es mich, dass wir uns zumindest online mit den Funktionären im Bezirk austauschen können. Nur so erfahren wir, wo der Schuh wirklich drückt und können intensiv über unsere aktuellen Herausforderungen und Themen diskutieren und unsere Funktionäre aus erster Hand informieren. Denn eines ist klar: meistern können wir alle Herausforderungen nur, wenn wir gemeinsam daran arbeiten“,

so Bauernbunddirektor Peter Raggl.

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Es geht um die Zukunft der Almwirtschaft

Überwältigt von der regen Teilnahme an der Onlinesitzung sprach Bezirksbauernobmann Elmar Monz wichtige Herausforderungen für die Landwirtschaft an:

„Es gilt die Alm- und Landwirtschaft nachhaltig abzusichern. Dabei stellen neben der aktuellen Coronasituation und die Preisentwicklungen am Markt vor allem die EU-Agrarpolitik und die Rückkehr des Raubtieres Wolf große Herausforderungen dar.“

In Sachen Wolf sahen alle Diskussionsteilnehmer raschen Handlungsbedarf. „Es muss uns auf allen Ebenen gelingen eine Lösung für unsere Almbauern zu schaffen, damit die traditionelle Almwirtschaft im Bezirk Landwirtschaft noch eine Zukunft hat. Dazu braucht es rasch ein praktikables Wolfsmanagement im Land, denn sonst werden viele Tiere nicht mehr auf die Alm gehen können und Betriebe ihre Stalltüre für immer zusperren.“

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Geisler: Beim Wolf muss der WWF Scheuklappen absetzen

Absolutes Unverständnis äußerte LHStv. und Bauernbundobmann Josef Geisler, der den Abschussbescheid des Wolfes 118MATK eigenhändig unterzeichnet hat, gegenüber der Haltung des WWF in dieser Sache. WWF und Ökobüro haben gegen den bestehenden Ausnahmebescheid für den Problemwolf 118 MATK, der nachweislich 59 Schafe getötet hat – wie auch schon in Salzburg und Kärnten – Beschwerde eingelegt.

„Der WWF muss seine Scheuklappen endlich abnehmen. Die Begründung des Einspruchs ist für mich nicht nachvollziehbar. Die FFH-Richtlinie gibt den Ländern die gesetzliche Möglichkeit, Problemtiere zu entnehmen. Der Problemwolf erfüllt diese Voraussetzung zu 100 Prozent und das muss auch der WWF akzeptieren."

Gegen die Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts, das nunmehr der Beschwerde gegen den Abschussbescheid eines Wolfs im Tiroler Oberland die aufschiebende Wirkung zuerkannt hat, will LHStv Josef Geisler Rechtsmittel ergreifen: „Wir werden in Revision gehen und das Höchstgericht anrufen. Ohne die Möglichkeit, rasch einzugreifen, ist jeder Abschussbescheid totes Recht.“

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Hechenberger: In Zeiten der Pandemie nicht auseinander dividieren lassen

Auch LK-Präsident NR Josef Hechenberger kritisierte das Vorgehen des WWF in dieser Sache aufs Schärfste. Er brachte neben der Rückkehr des Wolfes auch noch andere Themen zur Sprache:

„Die Herausforderungen für die heimische Bauernschaft sind groß. Während die GAP als selbstverständlich erachtet wird, spielen emotionale Themen wie die Rückkehr der Großraubtiere eine massive Rolle bei allen Bäuerinnen und Bauern. Forderungen nach Herkunftskennzeichnung, höhere Produkterlöse und Chancen für die Berglandwirtschaft sind aber ebenso Grund für viele Diskussionen, wie uns die ersten Bezirkskonferenzen verdeutlicht haben.“

Für Hechenberger ist klar: „Meistern können wir diese Herausforderungen nur, wenn wir innerhalb der Bauernschaft zusammenhalten und uns gerade auch in Pandemiezeiten nicht auseinanderdividieren lassen.“

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