Terra Raetica

Der Auftakt für neue grenzüberschreitende Projekte

Die bisherige sehr erfolgreiche grenzüberschreitende Arbeit in der Terra Raetica – im Dreiländereck Italien, Österreich und der Schweiz - wird fortgesetzt. Die Kooperation als Interreg-Region mit einem eigenen Entscheidungsgremium dem Interreg-Rat ist seit 15 Jahren ein Erfolgsmodell.

MALS/BURGEIS, VINSCHGAU, BEZIRK LANDECK. Der Präsident des Interreg-Rats Andreas Tappeiner konnte viele BürgermeisterInnen, VertreterInnen der Regionen, ProjektpartnerInnen und WegbegleiterInnen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Fachschule Fürstenburg in Burgeis begrüßen. Bei der Auftaktveranstaltung gab es eine Bilanz über die vergangene Programmperiode 2014 – 2020 und einen Ausblick über die weitere Zusammenarbeit 2021 - 2027. Umrahmt wurde die Veranstaltung schwungvoll von der Musikgruppe „Grenzenlos“, bestehend aus 7 jungen MusikerInnen aus dem Dreiländereck – die gemeinsam über die Grenzen hinweg ihr Musikprojekt umsetzen.

Fortsetzung der Zusammenarbeit

Die Bezirkshauptfrau von Imst Eva Loidhold, der Bezirkshauptmann von Landeck Siegmund Geiger, der Bezirkspräsident von Vinschgau Dieter Pinggera sowie die Präsidentin Forum Region Engiadina Bassa / Val Müstair Gabriella Binkert Becchetti besiegelten die Fortsetzung der Zusammenarbeit. Im Beisein der Landeshauptleute von Tirol und Südtirol Anton Mattle und Arno Kompatscher sowie dem Regionspräsident Engiadina Bassa / Val Müstair Victor Peer wurde eine Erklärung zur weiteren gemeinsamen grenzüberschreitenden Kooperation unterzeichnet.

„Die Terra Raetica ist eine von vier CLLD Regionen im Interreg Italien-Österreich Programm und hat die längste Tradition grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten“,

so Landeshauptmann Anton Mattle – der als ehemaliger Bürgermeister von Galtür die Grenzregion und die Menschen bestens kennt. CLLD steht für community led local development und ist ein äußerst erfolgreicher Projektansatz.

„Die Menschen in der Region kennen ihre Bedürfnisse und Notwendigkeiten am besten und entwickeln daraus Projekte – in diesem Fall immer mit einem grenzüberschreitenden Mehrwert“,

führt LH Kompatscher aus. Mit dem Interreg-Rat gibt es dann ein Entscheidungsgremium in der Region und Projekte können erfolgreich umgesetzt werden.

Bilanz 2014-2020

In der vergangenen Interreg-Programmperiode 2014-2020 wurden insgesamt 107 grenzüberschreitende Projekte mit einem Gesamtprojektvolumen von 6,2 Millionen Euro umgesetzt. Davon sind 89 Kleinprojekte mit einem Projektvolumen von bis zu 50.000 Euro und 18 Mittelprojekte mit einem Projektvolumen bis zu 200.000 Euro. Damit wurden insgesamt 3,7 Millionen Euro an EFRE – Fördermittel für die Menschen in der Region lukriert und in konkrete Projekte umgesetzt. In den 74 Arbeitskreis-Treffen zu den Themen Natur, Kultur, Tourismus, Mobilität, Soziales, Energie und Landwirtschaft haben sich die Menschen ausgetauscht und gemeinsam Projekte entwickelt.

Ausblick & Start der Projekteinreichung

Für die kommende Programmperiode 2021-2027 wurde eine neue Strategie in der Terra Raetica erarbeitet mit den Prioritäten Intelligentes, Nachhaltiges und Integratives Wachstum. Es geht um Themen wie: Natürliches und Kulturelles Erbe, Mobilität, Energie, Klimawandel aber auch Bildung, Wirtschaft, Innovation, Nachhaltiger Tourismus oder Inklusion und Soziales. Diese Strategie wurde mit Dezember 2022 genehmigt. Ab der Veröffentlichung eines Aufrufes zur Projekteinreichung mit 1. Juli 2023 können über die Regionalmanagements in den Bezirken Imst, Landeck, im Vinschgau und in der Regiun Engiadina Bassa / Val Müstair Projektideen eingebracht werden. Es stehen derzeit rund 3 Millionen Euro an EFRE – Fördergelder für gute grenzüberschreitende Projekte zur Abholung bereit.

Einzigartiger Ansatz & funktionaler Raum

Der grenzüberschreitende CLLD-Ansatz ist einzigartig in Europa und mit der assoziierten Region Engiadina Bassa / Val Müstair wird hier im Dreiländereck ein funktionaler Raum mit Projekten gelebt. Eine gemeinsame Geschichte, ähnliche Voraussetzungen, aber oft unterschiedliche Lösungsansätze sind die Basis der Zusammenarbeit und für den Blick über den Tellerrand. Die Terra Raetica ist eine Vorzeigeregion und Vertreter der Europäischen Kommission und anderen europäischen Ländern haben sich schon hier über die Wirkungsweise und Arbeitsansätze informiert.

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