Kulturlandschaft erhalten
Der Wald erobert die Wiesen zurück

Mit einem Metrac wurde das Mulchen auf einer Wiese im Bereich "Grillegsang" auf der Landecker Trams demonstriert.  | Foto: Othmar Kolp
9Bilder
  • Mit einem Metrac wurde das Mulchen auf einer Wiese im Bereich "Grillegsang" auf der Landecker Trams demonstriert.
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

LANDECK (otko). Mit einer Förderung soll das Verbuschen und Verwalden von wertvollen Wiesenflächen verhindert und die Kulturlandschaft werden.

Wiesen wachsen zu

Während die landwirtschaftlichen Gunstlagen in den Talböden und die leicht zu erreichenden Hängen gemäht werden, wachsen andernorts die Wiesen zu. Vor allem die steilen und schwer zu bewirtschaftenden Wiesen verbuschen und verwalden immer mehr. Auch in einigen Bereichen im  Bezirk Landeck wird dies zu einem immer größeren Problem, da dadurch wertvolle Flächen verloren gehen.
Wolfgang Egg und Franz Huber, die mit ihrem ehrenamtlichen Team oberhalb der Trams mit Unterstützung des Landes bereits mehrere Bewässerungsteiche revitalisiert haben, machten im Rahmen eines Lokalaugenscheins auf einer Wiese im Bereich "Grillegsang" auf dieses drängende  Problem aufmerksam. Zu bessern Veranschlaulichung wurde auch gleich eine Wiese mit einem Metrac gemulcht.
"Hier besteht bereits Gefahr im Verzug. Wir haben die Bewässerungsteiche im Rahmen des Projekts Wasserwelt Trams II mit viel Müh und Plage hergerichtet und unterhalb wachsen die Wiesen immer mehr zu. Diese Piezen sind bei Trockenheit für die Wiesen- und Äckerbewässerung und nicht für den Wald da. Zu einer Pieze gehört eine Wiese dazu," betonte der pensionierte Biologie-Lehrer Egg.

Schutz vor Bodenerosion

Für Franz Huber ist vor allem die Unwirtschaftlichkeit der Landwirtschaft ein großes Problem. "Gerade für kleine Bauern ist die nicht rentabel und viele haben kein Vieh mehr. Die steilen Wiesen wachsen dann einfach zu und es kommt sofort der Wald. Nach drei Jahren sind die Stauden bereits drei bis vier Meter hoch und dies Wiese ist gestorben. Es gibt bereits genug Wald und wenn das so weiter geht, dann haben wir bald den Wald in der Stadt."
Daher müsse das Ziel sein, dass Wiesen, die nicht mehr gemäht werden, zumindest einmal im Jahr gemulcht werden. Dadurch werde die drohende Verwaldung verhindert. "Auch für das Landschaftsbild, den Tourismus und als Naherholungsgebiete sind solche Flächen wichtig. Gerade für den Naturschutz sind solche Blumen- und Trockenwiesen aufgrund ihrer Artenvielfalt äußerst wertvoll. Zudem saugen sie viel Wasser auf und schützen so vor Bodenerosion", unterstreicht Egg.

Förderung für Erhalt der Kulturlandschaft

Für die Erhaltung der Wiesen für die nächsten Generationen schlagen Egg und Huber die Einrichtung eines Fonds vor, der vom Land und den betroffenen Gemeinden finanziell gespeist wird. Daraus sollen die Unkosten des Mulchens gedeckt werden. Auch das Beweiden mit Schafen könnte dadurch gefördert werden. Das offen halten der Wiesen sollte daher auch ein Anliegen für die Bauern und den Tourismus sein. "Wenn der Bauer nicht mehr mag, ist es vielen egal. Mit einer Förderung gibt es aber wieder einen Anstoß und einer Anerkennung dies zu machen und die Wiesen aus Respekt vor unseren Vorfahren für die nächste Generation zu erhalten", betont Huber. Auch für Wolfgang Egg ist die Kulturlandschaft ein Schatz, den man nicht aus der Hand geben sollte. "Vielleicht werden die Zeiten wieder einmal schlechter."

Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.