Autofreie Malserstraße
Erneute Diskussion über eine Sommerfußgängerzone in Landeck

- Die Frage, ob die Malserstraße eine Sommerfußgängerzone werden soll, wird erneut in der Landecker Stadtpolitik diskutiert.
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Die Fraktion "Zukunft Landeck" hat einen Antrag für eine Sommerfußgängerzone von April bis Ende September in der Begegnungszone in der Malserstraße eingebracht. Der Stadtchef zeigt sich offen für eine Diskussion, wobei aber alle Gewerbetreibenden eingebunden werden müssen.
LANDECK (otko). Seit der Umgestaltung der Malserstraße in eine Begegnungszone poppt das Thema (Sommer-)Fußgängerzone immer wieder auf. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Anläufe der SPÖ-Fraktion zu diesem heißen Eisen. Vor der Corona-Krise wurde das Ansinnen aber von der ÖVP abgelehnt. Laut der damaligen Stadtführung sei eine Fußgängerzone in der jetzigen Phase nicht gewünscht und noch zu früh. Auch bei der Kaufmannschaft zeigte man sich skeptisch bis zurückhaltend - MeinBezirk.at berichtete.

- Die Fraktion "Zukunft Landeck" tritt dafür ein, dass die Malserstraße von April bis Ende September eine reine Fußgängerzone werden soll.
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Vorstoß von "Zukunft Landeck" für SoFuZo
In der Gemeinderatssitzung am 15. September gab es von der Fraktion "Zukunft Landeck - sozialdemokratisch & parteifrei" einen neuerlichen Vorstoß für eine Sommerfußgängerzone. Stadtrat Philipp Pflaume brachte einen entsprechenden Antrag ein. Darin wird gefordert:
"Die Stadtgemeinde Landeck widmet die Malserstraße (bis Jöchler-Haus) in eine reine Fußgängerzone für die Zeit von April bis Ende September. Lieferanten dürfen bis 10 Uhr zu- und abfahren. Weiters sollen Fahrzeuge, die zum Auf- und Abbau von diversen Veranstaltungen benötigt werden, davon ausgenommen werden. Notwendige Firmenfahrten (z. B. Fa. Dellemann) sind davon ausgenommen."

- Stadtrat Philipp Pflaume "Zukufnt Landeck" brachte den Antrag ein.
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"Gefahr, dass Malsertraße zur Transitroute wird"
In der Antragsbegründung führte Stadtrat Pflaume, dass die Sommerfußgängerzone (SoFuZo) schon eine langjährige Forderung der SPÖ Landeck und auch einer der daraus hervorgegangenen Liste "Zukunft Landeck" sei. Bisher habe es aber dauerhaften Widerstand gegen die Einführung einer SoFuZo gegeben.
"Der Sommer 2022 hat gezeigt, dass eine Belebung der Malserstraße nicht am Interesse der Landeckerinnen und Landecker scheitert",
argumentiert Pflaume. Die vom Talkesselmarketing initiierten Veranstaltungen seien ein voller Erfolg gewesen.
"Gerade im Hinblick auf die Eröffnung der Schlossgalerie und einem zu erwartenden extremen Anstieg an Reisenden im nächsten Jahr ist hier Eile geboten, um unsere Malserstraße nicht zu einer Transitroute werden zu lassen",
warnte Pflaume eindringlich.

- Der Landecker Gemeinderat tagte am 15. September im Sitzungsaal des Rathauses.
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Nicht über die Köpfe der Wirtschaft entscheiden
Der Antrag wurde dem Planungs-, Verkehr-, Bau- und Wasserausschuss zugewiesen und wird dort diskutiert. Bgm. Herbert Mayer zeigte sich offen für eine Diskussion und betonte aber gleichzeitig, dass alle Gewerbetreibenden in der Stadt bzw. die Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams eingebunden werden müssen.
"Wir können nicht über deren Köpfe entscheiden und einfach drüberfahren. Es muss ein Miteinander sein. Wir brauchen auch ein Konzept und können nicht einfach zumachen, sonst würgen wir die Stadt ab",
gab Mayer zu Bedenken.

- Bgm. Herbert Mayer: "Es muss ein Miteinander aller sein und wir können nicht einfach drüberfahren."
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Attraktive und funktionierende Innenstadt wichtig
Talkesselmanager Florian Schweiger will der Politik in dieser Sache keine Empfehlungen geben:
"Wenn sich der politische Wille formen sollte, dass nächstes Jahr versuchsweise eine Sommerfußgängerzone ausprobiert werden soll, dann wäre es auf jeden Fall eine spannende Herausforderung für die Stadt und alle Beteiligten ein funktionierendes und möglichst ganzheitliches Konzept zu entwickeln und ich könnte mir vorstellen, dass aus einem solchen Prozess durchaus weitere Impulse und Erfahrungswerte für so manches für Landeck wichtiges Thema entstehen könnten."

- Talkesselmanager Florian Schweiger ist gespannt, wie sich die Debatte weiterentwickelt.
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Er sieht aber auch Für und Wider für eine Sommerfußgängerzone. In Bezug auf die direkte Aufenthaltsqualität von Fußgängern in der Innenstadt könne davon ausgegangen werden, dass sich durch die Abwesenheit von Autos deutliche Verbesserungschancen ergeben. Dazu müssten aber begleitende Maßnahmen und Aktivitäten gesetzt werden.
Gleichzeitig hätte eine solche Entscheidung aber auch weitreichendere Auswirkungen auf das Standortgefüge der Innenstadt, weswegen es enorm wichtig sei, dass ein Diskurs auch diese komplexen Verflechtungen und Themenfelder (von branchenspezifischen Erreichbarkeitsnotwendigkeiten über Anrainerbedürfnissen und -lösungen bis hin zur Servicequalität aus Besuchersicht – Stichwort Parken) abdecke.
"Dazu gehört auch, dass mögliche Risiken und Sorgen ernsthaft berücksichtigt werden und im Idealfall sollte immer das gemeinsame Ziel einer attraktiven und funktionierenden Innenstadt im Vordergrund stehen",
so Schweiger abschließend.

- Die Frage, ob die Malserstraße eine Sommerfußgängerzone werden soll, wird erneut in der Landecker Stadtpolitik diskutiert.
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