Manfred Jenewein
Geschichte der Landecker Stadtwerdung in Buchform präsentiert
Passend zum Jubiläum "100 Jahre Stadterhebung" im Jahr 2023 präsentiert Historiker Manfred Jenewein sein bereits zehntes Werk. Im neuen Buch "Landeck 1900-1923. Wie aus ein paar Dörfern eine Kleinstadt wurde" hat er die Geschichte der Stadtwerdung aufgearbeitet.
LANDECK (otko). In seinem bereits zehnten Buch "Landeck 1900 -1923. Wie aus ein paar Dörfern eine Kleinstadt wurde" widmet sich der Historiker und Lokalpolitiker Manfred Jenewein erneut der Geschichte seiner Heimatstadt. Passend zum 100. Jubiläum der Stadterhebungsfeier im Jahr 2023 hat er die Geschichte der Stadtwerdung Landecks in einem 228 Seiten umfassenden Buch im Eigenverlag mit zahlreichen spannenden Details aufbereitet. Bei der Buchpräsentation in der Tyrolia Landeck am 18. November konnte sich der Autor zusammen mit Leiterin Ingeborg Strobl über zahlreiche interessierte BesucherInnnen freuen.
Arlbergbahn bringt den Aufschwung
Für Manfred Jenewein ist eigentlich die Zeit vor der Stadterhebung im Jahr 1923 viel spannender als das Jubiläum selbst.
"Im Jahr 1900 war mit der Vereinigung der bis dahin selbstständigen Gemeinden Angedair und Perfuchs zu einer Ortsgemeinde die Geburtsstunde von Landeck. Bis zum Bau der Arlbergbahn war die Bevölkerungsentwicklung eher stagnierend und erst in den 1880er Jahren geht die Kurve dann steil nach oben. Knapp 20 Jahre später löste die Ansiedlung der zwei Fabriken einen regelgerechten Boom und eine Gründerzeit aus, die bis 1914 dauern sollte."
Wirtschaftlicher Boom bis 1914
In diese Zeit fielen auch zahlreiche technische Neuerungen – es gibt Strom in Landeck und die Wasserversorgung wird errichtet. Dazu kommen neue Berufe und ein großer Aufschwung. Der Fremdenverkehr gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Auch das Stadtzentrum änderte sich in der Zeit rund um das Hotel Post durch zahlreiche Neubauten. Unter anderem wurde die Volksschule Angedair errichtet und auch der Friedhof musste erweitert werden.
Ein eigens Kapitel beschäftigt sich auch mit dem Vereinsleben jener Zeit sowie Unternehmerpersönlichkeiten, die mit ihrem Engagement und Einsatz zum Aufschwung beitrugen.
Neue politische Konflikte
Spannend sind für Jenewein auch die Wahlergebnisse in der Zeit der Monarchie. Damals wurde auf Gemeindeebene noch nach dem Kurien- und Zensuswahlrecht gewählt und eine kleine Gruppe hat entschieden.
"Die Quellenlage ist hier aber sehr schlecht. Die Wahl von 1912 wurde aber beeinsprucht. Erst in der neuen Republik gibt es dann eine Änderung des Wahlrechts. Die aufkommenden Sozialdemokraten haben dann das politische System gesprengt. Es gab durch die Demokratisierung Bruchlinien und neue Konflikte",
so der Historiker.
Stadterhebung in einer Zeit der Krise
Interessant und spannend sei auch, dass der Markt Landeck (seit 1904) in einer Zeit der wirtschaftlichen Krisen und Hyperinflation mit 2.800 Prozent im Jahr 1922 den Antrag auf die Stadterhebung stellte. "Eigentlich ist es unklar, wieso dies erfolgte, da es auch keine nennenswerten Vorteile brachte. Immerhin dürfte aber 'Bezirkshauptstadt' besser gelungen haben als 'Bezirkshauptort'", vermutet Jenewein.
Recherche und geöffnete Schatzkiste
Für sein neustes Werk recherchierte Manfred Jenewein rund ein Jahr. Neben den Quellen aus dem Stadtarchiv und dem Tiroler Landesarchiv öffnete für das Buchprojekt auchJosef Tröger seine umfangreiche Schatzkiste an Ansichtskarten aus dieser Zeitspanne.
"Landeck 1900 bis 1923. Wie aus ein paar Dörfern eine Kleinstadt wurde" ist zum Preis von 25 Euro bei Manfred Jenewein (manfred.jenewein@aon.at), in der Tyrolia Landeck sowie beim Grissemann in Zams erhältlich.
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