Klimabündnis Tirol
Kampagne: "Wann, wenn nicht jetzt?"

Das Klimabündnis Tirol fordert die Anknüpfung von Corona-Wirtschaftshilfen an Klimakriterien. (Symbolbild) | Foto: pixabay/Digitalpfade
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  • Das Klimabündnis Tirol fordert die Anknüpfung von Corona-Wirtschaftshilfen an Klimakriterien. (Symbolbild)
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TIROL/BEZIRK LANDECK. Nach WissenschaftlerInnen und NGOs, fordert auch das Klimabündnis Tirol gemeinsam mit über 30 VertreterInnen der Wirtschaft, dass die Corona-Wirtschaftshilfen an Klimakriterien zur Erreichung der nationalen Klimaziele geknüpft werden.

Warum jetzt Zeit für einen Wandel ist

Von politischer Seite werden die Corona-Beschränkungen vorsichtig heruntergefahren. Das Ziel: Alles soll wieder so werden wie vor der Krise, zurück zu unserem gewohnten Leben. Aber war vor der Krise tatsächlich alles besser? Und welche Hebel können wir jetzt in Bewegung setzen um einer noch größeren Krise entgegenzusteuern – der Klimakrise? Zahlreiche Expertinnen und Experten sowie Delegierte der Wirtschaft sehen jetzt die Chance für einen politischen und gesellschaftlichen Wandel und fordern, dass finanzielle Unterstützungen an Klimakriterien gebunden werden.
Umweltministerin Leonore Gewessler denkt laut darüber nach, finanzielle Mittel an Unternehmen, die von der Corona-Krise betroffen sind, an Klimabedingungen zu knüpfen. Nicht zuletzt um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, nachdem Österreich bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein soll. Gelder will die Bundesministerin beispielsweise dazu verwenden, verstärkt in den Ausbau der Bahn zu investieren und an Fluggesellschaften nur unter der Bedingung der Mitsprache vergeben, etwa um Kurzstreckenflügen zu reduzieren. Wer öffentliche Zuwendungen bekommt, müsse auch verantwortungsvoll für unsere Gesellschaft wirtschaften.

Wann, wenn nicht jetzt? - Eine Initative der Tiroler Umweltorganisationen. | Foto: Klimabündnis Tirol/Tiroler Umweltorganisationen
  • Wann, wenn nicht jetzt? - Eine Initative der Tiroler Umweltorganisationen.
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Stimmen aus der Tiroler Wirtschaft

Das Klimabündnis Tirol ist das größte kommunale Klimaschutz-Netzwerk Tirols. Neben den Mitgliedsgemeinden, steigt auch die Zahl der Unternehmen im Klimabündnis-Netzwerk, die sich für nachhaltiges Wirtschaften stark machen. „Wir dürfen uns nicht davon täuschen lassen, weil die Klimakrise uns nicht so unmittelbar greifbar erscheint wie die jetzige Gesundheitskrise“, beteuert Klimabündnis-Geschäftsführer Andrä Stigger. „Denn die Bekämpfung der Klimakrise ist genauso dringend und erfordert die gleiche Entschlossenheit. Ansonsten stehen wir in einigen Jahren vor einer globalen Notlage, die durch das beste Krisenmanagement nicht rückgängig zu machen ist. Jetzt haben wir die Möglichkeit die Weichen für die nächsten entscheidenden Jahre zu stellen.“ 
Ein Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen, VertreterInnen der Wissenschaft, NGOs, Vereinen und Kulturinitiativen haben in einem offenen Brief Forderungen an die Landesregierung gestellt. Der Aufruf: Richtungsweisende Entscheidungen müssen jetzt getroffen werden, um die Klimaziele auf Landes- und Bundesebene zu erreichen. Von der Reduktion von Treibhausgasemissionen, über die Förderung einer Kreislaufwirtschaft, bis hin zu Bodenschutz und einer nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln. Und auch immer mehr Stimmen aus der Wirtschaft werden laut, die eine zielgerichtete Fördervergabe befürworten.

Hüttenwirtin Anja Hangl (2.v.li.) b ei der 90 Jahr Feier des Kölner Haus Serfaus im September 2019.
Im Bild mit Hüttenwirt Walter Kerscher, Vizepräsidentin des DAV Burgi Beste sowie der DAV Sektionsvorsitzende der Sektion Rheinland Köln Kalle Kubatschka (v.l.). | Foto: Schwarz
  • Hüttenwirtin Anja Hangl (2.v.li.) b ei der 90 Jahr Feier des Kölner Haus Serfaus im September 2019.
    Im Bild mit Hüttenwirt Walter Kerscher, Vizepräsidentin des DAV Burgi Beste sowie der DAV Sektionsvorsitzende der Sektion Rheinland Köln Kalle Kubatschka (v.l.).
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Neben vielen anderen äußerte sich auch Anja Hangl, Wirtin des Kölner Haus in Serfaus zur Situation: "Die Covid 19 Krise zeigt uns deutlich, dass wir in der Lage sind kollektive Energien und Kreativität zu bündeln um eine Bedrohung einzudämmen. Mobilisieren wir diese Kräfte nun auch für andere Bedrohungen der Menschheit wie die Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit, Artensterben und den massiven Verlust von Biodiversität. Viele Krisen können nicht während einer Legislaturperiode gelöst werden, aber es muss früh genug mit dessen Bekämpfung begonnen werden und setzt ein langfristiges Denken voraus. Allerdings haben die frühzeitigen Warnungen zur Klimakrise nicht zu Reformen geführt die es bräuchte. Durch eine Bindung der finanziellen Mittel an Klimakriterien wird es den Betrieben und Unternehmern möglich gemacht, Teil der Lösung zu sein. Das macht Mut, das schafft Solidarität und das stärkt eine nachhaltige Wirtschaft.“

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