Unsere Erde/Am eigenen Leib
Plastikfrei und nachhaltig im Badezimmer

Teil meines Selbstversuchs: Kokosöl und selbstgemachte Salben als plastikfreie Allrounder im Badezimmer.
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LANDECK (sica). Am nachhaltigsten ist es, vorhandenen Dinge zu verwenden und aufzubrauchen. Die BEZIRKSBLÄTTER haben ein paar plastikfreie und umweltfreundliche Alternativen nach dem Aufbrauchen von Tuben, Tigelchen und Co im Badezimmer ausprobiert.

Selbstexperiment: Ohne Kunststoff im Badezimmer

Im Dezember startete mein Selbstversuch, Auslöser dafür: Unmengen an Produkten in (im Nachhinein) unmöglichen und sinnlosen Verpackungen. Der Platz im Badezimmerschrank wurde immer weniger, die Döschen und Tuben dafür immer mehr. Es folgte eine radikale Ausmist-Aktion, die zugegebenermaßen doch einige Zeit in Anspruch nahm, weil sich so viele Sachen angehäuft hatten. Viele von uns kennen es nur zu gut: Eine Runde durch den Drogeriemarkt mit dem Gedanken "Ich brauche nur schnell..." endet mit einem vollem Korb mit neuen Errungenschaften, die zuerst stolz (weil man das neue Nonplusultra endlich gefunden hat) auf dem Fließband der Kasse landen und schlussendlich mit schlechtem Gewissen im Badezimmerschrank landen (weil man auf die vollen Regale mit den anderen Wundermitteln, die man bei den unzähligen "schnellen" Einkäufen davor mit nach Hause genommen hat blickt).
Schluss damit - es wurde also überprüft, was noch Verwendung findet, was nicht wurde nach Möglichkeit verschenkt. Der Rest landete in zwei Kartons, die immer noch übervoll waren. Meine neue Challenge für die kommende Zeit: Dorgeriemärkte meiden und auf meine gehamsterten Vorräte zurückgreifen und diese aufbrauchen.

Bodylotions, Deosprays, Shampoo, Pflegeprodukte in rauen Mengen - jetzt hieß es aufbrauchen.
  • Bodylotions, Deosprays, Shampoo, Pflegeprodukte in rauen Mengen - jetzt hieß es aufbrauchen.
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Langsamer Fortschritt

Sieht auf dem Foto vielleicht gar nicht so "schlimm" aus, das Aufbrauchen gestaltete sich allerdings nich so einfach wie vorerst gedacht. 

Es sind immernoch einige Produkte übrig.

Immerhin konnte die Menge auf einen Karton reduziert werden, aber aufbrauchen braucht eben Geduld (auch wenn überaus motiviert geschmiert wird). In der Zwischenzeit konnte ich aber bereits beispielsweise meinen Shampoo-Vorrat aufbrauchen und nachhaltige und plastikfreie Alternativen für unsere Leser ausprobieren. Wer genau wie ich gerne unkompliziert mit Handgepäck verreist, findet ein paar tolle Alternativen, die den Sicherheitscheck am Flughafen durch weniger Flüssigkeiten im Gepäck vereinfachen.

Festes Shampoo und Seife

Festes Shampoo und Seife mit einem Seifensäckchen und einer Aluminiumdose zur Aufbewahrung. (Auch super geeignet, wenn man viel mit Handgepäck verreist.)
  • Festes Shampoo und Seife mit einem Seifensäckchen und einer Aluminiumdose zur Aufbewahrung. (Auch super geeignet, wenn man viel mit Handgepäck verreist.)
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Wirkt vielleicht beim ersten Gedanken etwas befremdlich, sich den Kopf mit einem festen Shampoo das wie ein Seifenstück aussieht zu schamponieren. Die Anwendung funktioniert allerdings einwandfrei, entweder in der Hand oder direkt auf dem Haar aufschäumen und wie gewohnt einmassieren. Schaum- und Dufterlebnis kommen je nach Produkt auch nicht zu kurz, feste Shampoos gibt es mittlerweile durch die hohe Nachfrage in fast allen Drogeriemärkten von unterschiedlichen Marken. Das gleiche gilt auch für Seifenstücke anstelle von Duschgel. Insgesamt machte ich die Erfahrung, dass feste Alternativen ergiebiger sind und länger verwendet werden können. Um auch kleine Stücke noch zu verwenden, bietet sich ein Seifensäckchen aus beispielsweise Sisal an, kann aber auch ganz einfach selbst aus Baumwollstoff genäht werden. Für die Aufbewahrung habe ich mich für eine Dose aus Aluminium entschieden, um auch hier Plastik zu vermeiden. Wer allerdings schon eine Seifendose aus Plastik hat - bitte unbedingt diese auch verwenden. Nachhaltigkeit bedeutet nicht, Dinge aus Plastik wegzuschmeißen um sie dann zu ersetzten, immer zuerst das verwenden, was schon da ist!
Für die Nachhaltigkeitsexperten unter euch: Zum Haarewaschen kann auch Roggenmehl verwendet werden. Einfach mit Wasser anrühren, auf der Kopfhaut einmassieren und ausspülen. Wichtig ist hierbei, wirklich nur Roggenmehl zu verwenden, Weizenmehl klumpt im Haar. Ich habe mich ehrlich gesagt nicht über die Mehlvariante in meinen langen Haaren getraut.

Holzzahnbürste und Zahnputztabs

Der Umstieg auf die Holzzahnbürste war einfach, Zahnputztabs waren anfangs ungewohnt.
  • Der Umstieg auf die Holzzahnbürste war einfach, Zahnputztabs waren anfangs ungewohnt.
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Ganz einfach war das Austauschen der Zahnbürste - tut den gleichen Dienst, nur dass sie eben aus Holz ist. Viele Modelle sind allerdings teurer als herkömmliche Zahnbürsten, dafür können sie aber nach Entfernen der Borsten kompostiert werden. 
Anders war das allerdings bei den Zahnputztabs. Zugegeben: zuerst den Tab im Mund zu zerkauen und mit der brösligen Textur eine Art Zahnpasta im Mund herzustellen fühlt sich eigenartig an. Ganz habe ich mich noch nicht daran gewöhnt, mir ist aber auch aufgefallen dass die Anwendung bei verschiedenen Produkten variiert. Es gibt auch Zahnpasta in Pulverform, welche in kleinen Gläsern verpackt ist.

Deocreme

Eine plastikfreie Alternative versteckte sich bereits im Schrank: Deocreme im Glasbehälter mit Aludeckel.
  • Eine plastikfreie Alternative versteckte sich bereits im Schrank: Deocreme im Glasbehälter mit Aludeckel.
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Eine nachhaltige Variante von Deospray, Roll-On und Co. habe ich bereits bei meiner Aufräum-Aktion gefunden: Deocreme in einer Verpackung aus Glas mit Aludeckel. Warum es allerdings wieder im Schrank verschwand, ist fraglich. Die Anwendung ist unkompliziert und beim Anziehen muss man nicht weniger auf unerwünschte Flecken auf der Kleidung als bei anderen Produkten achten.

Abschminken mit Microfaser

Das Abschminken mit Micorfaserpads hat sich bewährt und kommt ganz ohne Abfall aus.
  • Das Abschminken mit Micorfaserpads hat sich bewährt und kommt ganz ohne Abfall aus.
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Am meisten überzeugte mich die nachhaltige Variante zu Abschminktüchern oder Abschminkmittel. Nur mit Wasser reinigt dieses Micorfaserpad besser als meine vorher verwendeten Produkte. Auch hartnäckigere Sachen wie Faschings-Schminkfarben konnten leicht entfernt werden. 

Nachhaltige Alternative zu Wattepads

Aus Altem selbstgemacht ist doppelt nachhaltig: Selbstgenähte Pads aus alten Handtüchern.
  • Aus Altem selbstgemacht ist doppelt nachhaltig: Selbstgenähte Pads aus alten Handtüchern.
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Meine neueste nachhaltige Alternative im Bad entstand in der Quarantänezeit. Aus alten Handtüchern kann man ganz einfach Pads nähen, die den gleichen Dienst wie Wattepads tun, nur ohne Müll, da sie ganz einfach mit den Handtüchern gewaschen werden können.

Wattestäbchen ohne Plastik

Nicht ganz ohne Müll aber dafür ohne Plastik: Wattestäbchen mit Papierstächen.
  • Nicht ganz ohne Müll aber dafür ohne Plastik: Wattestäbchen mit Papierstächen.
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Keine Umstellung, aber dafür jetzt plastikfrei. In vielen Geschäften gibt es die Alternative ohne Plastikstäbchen.

Allrounder Kokosöl und selbstgemachte Salben

Teil meines Selbstversuchs: Kokosöl und selbstgemachte Salben als plastikfreie Allrounder im Badezimmer.
  • Teil meines Selbstversuchs: Kokosöl und selbstgemachte Salben als plastikfreie Allrounder im Badezimmer.
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Bei meinen Recherchen zu natürlichen Produkten fiel mir eines immer wieder auf: Kokosöl. Als wahres Wundermittel für alle möglichen Bereiche wird es angepriesen. Und mittlerweile findet es auch bei mir für vieles Verwendung. Als Pflege für die Haarspitzen, Haut, Lippen, Wimpern oder auch Nägel. Ergänzend dazu verwende ich selbstgemachte Salben von einer Freundin und komme gut ohne die vielen unterschiedlichen Cremen aus.

Fazit

 Wenn man die Umstellung einmal hinter sich hat, ist "Plastikfrei und nachhaltig im Badezimmer" gar nicht so schwer. Natürlich gibt es neben den von mir getesteten Alternativen noch viele andere Produkte, die durch nachhaltigere Dinge ausgetauscht werden können. Lobenswert, wenn in vielen Badezimmern bereits umweltfreundlich gepflegt wird, und wenn nicht: Vielleicht hat der ein oder andere hier eine Alternative entdeckt, die nach kleinem Aufwand bei der Umstellung in Zukunft Verwendung findet.

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