Fianzierung
Radwegausbau in Pians ohne TVB Paznaun-Ischgl?

Gemeinde Pians: Der zukünftige Radweg im Bereich Maientalbrücke Richtung Paznaun und Stanzertal. | Foto: Othmar Kolp
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PIANS, PAZNAUN (otko). Die Gemeinde Pians will den Radwegausbau nun alleine umsetzen. Der TVB Paznaun-Ischgl verweist auf die aktuelle Finanzlage.  


Tiroler Radwegoffensive


Mit Stolz verweist das Land in einer Aussendung auf die Tiroler Radwegoffensive. 145 Kilometer Radwege wurden seit Beginn mit der Unterstützung des Landes neu gebaut oder saniert.

"An 62 Kilometern Radwegen wird im heurigen Jahr gearbeitet. Für weitere 64 Kilometer gibt es bereits Planungen",

freut sich LHStv Josef Geisler. Weitergeführt wird die Radoffensive unter anderem im Stanzertal und im Raum Landeck-Pians.

Gemeinde Pians: Der zukünftige Radweg im Bereich Maientalbrücke Richtung Paznaun und Stanzertal. | Foto: Othmar Kolp
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"Ausbau funktioniert nicht"

Auf Nachfrage der BEZIRKSBLÄTTER beim Pianner Bgm. Harald Bonelli über den aktuellen Stand ergibt sich aber ein etwas zwiespältiges Bild.

"Wir werden das Thema Radweg in der Gemeinde nun komplett neu aufstellen. Eigentlich wäre der Radweg schon fertig geplant und alles mit den Grundeigentümern erledigt. Der Plan liegt beim Land und es wurde schon das Bauansuchen eingereicht. Der Bau der Unterführung bei der B188 im Bereich Maientalbrücke wäre ein guter Start gewesen. Offenbar funktioniert das Radwegbauen überall, nur nicht im Paznaun",

ärgert sich der Pianner Dorfchef.

Bgm. Harald Bonelli: "Offenbar funktioniert das Radwegbauen überall, nur nicht im Paznaun." | Foto: Othmar Kolp
  • Bgm. Harald Bonelli: "Offenbar funktioniert das Radwegbauen überall, nur nicht im Paznaun."
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Projektträger zwischen Pians und Galtür ist in Zusammenarbeit mit den Gemeinden der TVB Paznaun-Ischgl. "Sie haben uns fertig planen lassen und machen es dann nicht", kritisiert Bonelli. In Pians zähle aber nicht der touristische Aspekt, sondern die Gemeinde will aufgrund der Nähe zum Talkessel einen Alltagsradweg, wo auch die Schulen angebunden sind. "Wir werden das Projekt nun selber auf Schiene bringen und haben umgeplant. Gerade in der momentanen Situation gibt es bis 2024 gute Förderungen. Die Unterlagen wurden dem Land übermittelt. Als Gemeinde werden wir hier nicht schlechter dran sein."
Bei der Gemeinderatssitzung am 31. März berichtete Bgm. Bonelli, dass man nun bestrebt sei, die Projektträgerschaft für das Planungsgebiet der Gemeinde Pians selber zu übernehmen.

Geplante Unterführung: Der Bereich bei der Mailentalbrücke an der B188.  | Foto: Othmar Kolp
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Einsparungen wegen Krise

Die Kritik aus Pians lässt TVB-Geschäftsführer Dietmar Walser, der für den Radwegausbau zuständig ist, so aber nicht gelten.

"Wir sind nicht grundsätzlich ausgestiegen und haben weiterhin die Trägerschaft von Pians bis Galtür inne. Es stimmt aber, dass es in Pians diverse Umplanungen gibt. Die Kosten weichen hier vom ursprünglichen Plan ab und sind in der aktuellen Situation nicht finanzierbar. Für uns geht es aber primär aus touristischer Sicht um das Durchfahren. Der Anschluss der Schulen in Pians hat für uns nicht die oberste Priorität."

Aufgrund der Corona-Situation und dem Totalausfall der Wintersaison müsse der Verband im Infrastrukturbereich sparen. "Uns fehlen heuer die gesamten Ortstaxen. Daher sind massive Einsparungen notwendig und wir brauchen auch einen Polster für die internationale Vermarktung der Region nach Corona. Solch ein immenses Projekt ist derzeit nicht möglich. Wir sind aber trotzdem am Weiterbau des Radweges dran. In Zusammenarbeit mit dem Gemeinden Ischgl und Kappl erfolgt heuer der Lückenschluss im Bereich des Ulmicher Waldes. Viel mehr ist finanziell nicht möglich", so Walser.

Radweg Paznaun: Bis die 44 Kilometer vom Zeinisjoch an der Landesgrenze zu Vorarlberg über Galtür nach Landeck ausgebaut sind, gilt es noch einige Hürden zu bewältigen. | Foto: Othmar Kolp
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Umsetzung dürfte dauern

Auch die Umsetzung des geologisch schwierigen und finanziell teuren Bereichs beim Taleingang im Gfäll dürfte sich noch um Jahre verzögern. "Wir machen zuerst die einfachen Verbindungen und versuchen hier das Bestmögliche umzusetzen. Falls es nicht möglich sein wird den Radweg zu 100 Prozent im Tal umzusetzen, müssen die Leute auf die B188 oder den Talwanderweg ausweichen", betont Walser.

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