"Ein starkes Stück der Alpen"
Region Landeck soll bis 2032 aufblühen – mit VIDEO
LANDECK (otko). Eine Steuerungsgruppe aus Vertretern der Stadtgemeinde Landeck, des TVB TirolWest, der Leistungsgemeinschaft und der Wirtschaftskammer hat ein zukunftsweisendes Konzept entwickelt. Im Zuge des Prozesses "Stadt Landeck. Strategie 2032" wird ein Talkesselmanager bzw. Stadtkoordinator angestellt.
Zukunftsweisendes Konzept entwickelt
Die derzeitige Situation in der Stadt Landeck ist durch Leerstand in der Maisengasse und in der südlichen Malserstraße gekennzeichnet. Dazu kommt ein Frequenzverlust – die Sperre der L 76 aufgrund des Baus der Schlossgalerie hat zu einem Umsatzrückgang von 30 Prozent geführt. Auch der Konkurrenzdruck durch den Onlinehandel und die umliegenden Städte wie Imst und Innsbruck ist spürbar. Zudem geht die Bevölkerungsprognose für 2040 geht von einer Stagnation bzw. einen Rückgang aus.
Vor diesem Hintergrund hat sich nun die Steuerungsgruppe Landeck 2032 aus Vertretern der Stadtgemeinde, des TVB TirolWest, der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams und der Wirtschaftskammer gebildet. Ziel der Gruppe, die ein breites Interessenfeld abdeckt, ist die Stadt bis zum Jahr 2032 wieder aufblühen zu lassen. Dabei wurde ein ganzheitliches und zukunftsweisendes Konzept entwickelt. Erste sichtbare Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt, wie die Flower Tower (Begrünung), die Beklebung der leeren Schaufensterflächen und Liegestühle mit Branding in der Malserstraße wurden bereits gesetzt – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Stadt und Talkessel eine Einheit
Im Rahmen eines Pressegesprächs am 02. September wurden die Ziele und Maßnahmen präsentiert.
"Seit Jänner gab es bisher 15 Sitzungen der Steuerungsgruppe. Als Handlungsfelder wurde die Aufwertung der inneren Stadt, die Malserstraße als Einkaufszentrum und Centermanagement, die Malserstraße als Quartier, das Veranstaltungsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, Wissensmanagement sowie die Einbeziehung sowie die Zusammenarbeit mit dem Talkessel festgelegt",
informierte WK-Bezirksstellenleiter Otmar Ladner. Diese Maßnahmen sollen mit der Stadt beginnen und als Zielsetzung soll der Talkessel eine Einheit bilden. Die Planungsaufgaben sollen in einem weiteren Schritt an eine(n) StadtkoordinatorIn oder TalkesselmangerIn übergeben werden.
Prosperierende Bezirksstadt
WK-Bezirksobmann Michael Gitterle betonte explizit, dass Landeck eine Bezirkshauptstadt sei. "Wir brauchen für unsere Täler, wo der Tourismus gut läuft, auch eine prosperierende und funktionierende Bezirksstadt."
Für Bgm. Herbert Mayer geht es daher nur gemeinsam.
"Es waren sehr konstruktive und konsensuale Gespräche. Es gibt eine gute Chemie und wir wollen etwas weiter bringen. Wir sind aber auch weiterhin offen für alle Vorschläge und den Input aus der Bevölkerung. Durch die Einbindung der Nachbargemeinden wird der gesamte Bezirk gestärkt und wir erhalten unseren Lebens- und Wirtschaftsraum."
TVB-Obmann Konrad Geiger sieht den richtigen Zeitpunkt für den Start. "Uns geht es um die Stimmung in der Stadt und um eine positive Tourismusgesinnung. Die Malserstraße ist der Startpunkt und das Marketing soll auf den Talkessel ausgedehnt werden. Es gibt viel Potential. Derzeit läuft vieles nicht strukturiert ab und jeder kocht sein eigenes Süppchen."
Mathias Weinseisen, Obmann der Leistungsgemeinschaft, verwies darauf, dass die Aufgaben immer größer werden. "Corona hat uns gezeigt, dass dies mit einem freiwilligen Verein nicht mehr machbar ist. Die Aufwände werden immer größer. Jetzt ist ein wichtiger Zeitpunkt solch ein Stadtmarketing zu etablieren." Die LG werde ihren Platz finden und im nächsten Schritt soll auch die Gemeinde Zams dabei sein.
Landeck wieder lebenswert machen
Der neue Werbeslogan "Region Landeck. Ein starkes Stück der Alpen" soll mit Leben erfüllt werden. Für Kulturreferent Vizebgm. Peter Vöhl hat die Marke Landeck gerade im Bereich der Kultur ein großes Angebot, das gebündelt werden muss.
Markus Müller erinnerte daran, dass in dem Prozess die Fehler der Vergangenheit vermieden werden sollen.
"Viele Konzepte sind in die Schublade gewandert, offenbar war der Leidensdruck zu klein und die Weitsichtigkeit hat gefehlt. Ich bin aber diesmal voll überzeugt, dass es diese Gruppe schafft. Wir müssen Landeck für alle lebenswert machen, auch für die Betriebe. Wir dürfen aber nicht wieder gleich aufgeben. Das Glas ist halb voll und wir müssen es füllen."
TVB-Geschäftsführerin Simone Zangerl zeigte sich erfreut, dass jetzt etwas passiert. "Wo der Einheimische gerne hingeht, geht auch der Tourist hin. Deshalb ist gerade für den TVB eine funktionierende Stadt wichtig."
Neues Stadtmarketing
Was es in vergleichbaren Städten schon lange gibt, soll in Kürze auch in Landeck Realität werden. Im Rahmen des Prozesses "Stadt Landeck. Strategie 2032" wurde die Stelle eines Stadtkoordinators bzw. einer Talkesselmanagerin ausgeschrieben. Das Budget dafür wurde von den Partnern Stadtgemeinde, TVB TirolWest, Leistungsgemeinschaft und Wirtschaftskammer für die nächsten fünf Jahre gesichert. Angesiedelt wird der oder die "KümmerIn" oder "StadtkoordinatorIn" im neuen Bürogebäude des TVB TirolWest in Landeck.
"Das Interesse an diesem Job war relativ groß. Von den insgesamt neun BewerberInnen haben es vier in das Hearing geschafft, das am 02. September stattgefunden hat. Im Dezember wird dann die Person präsentiert",
so WK-Bezirksstellenleiter Lander. Über weitere Details hüllten sich die VertreterInnen der Steuerungsgruppe in Schweigen.
Budget ist gesichert
Zum Thema Budget ergänze WK-Bezirksobmann Michael Gitterle, dass es nach Gesprächen mit LH Platter und Wirtschaftslandesrat Mattle positive Signale für eine Landesförderung gebe. "Aufgrund der langen Sperre der L 76 wurde eine Förderung in Aussicht gestellt. Diese soll aber nicht an die einzelnen Unternehmer fließen, sondern in das Strategieprojekt. Es kommt zum Budget, das die Partner selber aufgestellt haben, noch etwas dazu."
In einem ersten Schritt gibt es für das Stadtmarketing ein Budget für die Handlungsfelder.
"Wir müssen uns aber erst Schritt für Schritt herantasten, was die Aufgaben sind und dann wird das Budget auch entsprechend angepasst",
erläuterte Stadtchef Mayer. Für Markus Müller richtet sich dieses nach dem Erfolg. "Wir müssen Geduld haben, da man nicht gleich die Erfolge sieht. Es braucht hier einen langen Atem. Es ist aber der einzige Weg, den wir gehen müssen", sagte TVB-Obmann Geiger. Die bisherige Steuerungsgruppe bleibt auch nach der Anstellung eines Talkesselmangers bzw. einer Stadtkoordinatorin bestehen. Es wird auch eine breit gefächerte Unterstützung mit einer klaren Eigenverantwortung geben. Jedenfalls warten hier in den nächsten Jahren große und vielfältige Aufgaben.
Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.