Ortskernrevitalisierung
Renovierter Widum und neuer Dorfplatz in Stanz als Vorzeigeprojekt

Vorzeigeprojekt für Ortskernrevitalisierung in Stanz bei Landeck: Der renovierte Widum und der neue Dorfplatz. | Foto: Othmar Kolp
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STANZ (otko). Insgesamt 920.000 Euro wurden in die Revitalisierung der alten Bausubstanz des Widums und in einen neuen Dorfplatz investiert.

Zukunftsweisendes Projekt

In der kleinen Gemeinde Stanz bei Landeck, das weitum als "Brennereidorf" bekannt ist, fehlte bisher ein zentraler Dorfplatz. Dank der Ortskernrevitalisierung konnte nun aber ein zukunftsweisendes Projekt, das die Lebensqualität erhöht, umgesetzt werden. Das denkmalgeschützte Widum aus dem 17. Jahrhundert wurde in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt innen und außen vorbildlich saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Durch einen angebauten Aufzug ist das Gebäude nun auch barrierefrei erschlossen.
Zugleich wurde im bisher brach liegenden Pfarrgarten zwischen Widum und angrenzendem Schulgebäude ein attraktiver Dorfplatz errichtet. Dort wurde auch eine multifunktionale überdachte Plattform gebaut. Als "Freiklasse" bietet sie mit ihren 44 Sitzplätzen einen zusätzlichen Raum für Aktivitäten der Schule. Gleichzeitig wird die Plattform auch als Bühne für Konzerte und Veranstaltungen genutzt.  Weitere Räumlichkeiten stehen künftig sozialen, kommunalen und kirchlichen Gemeinschaftsaufgaben zur Verfügung. Der ortstypische Pfarrgarten bietet als Dorf- und Festplatz Raum für öffentliche Veranstaltungen.

Zentraler Treffpunkt

Im Rahmen eines Lokalaugenscheins machten sich am 28. Februar der für die Dorferneuerung zuständige Landesrat Johannes Tratter und Landtagsvizepräsident Anton Mattle ein Bild vom gelungenen Projekt. "Es ist ein wahres Schmuckstück herausgekommen und wir haben nun etwas zu präsentieren", zeigte sich Bgm. Ferdinand Beer beim Rundgang sichtlich erfreut. Raumplaner und Gemeinderat Andreas Falch, der viel Zeit in das Projekt investiert hat, erinnerte dass die Umsetzung und die Bauabwicklung nicht ganz einfach war. "Alte Vorstellungen mussten über Bord geworfen werden. Stanz hatte nie einen Dorfplatz – die Mitte fehlte. Jetzt haben wir einen zentralen Treffpunkt und an einem Ort die Freiklasse, den Dorfplatz, Musikpavillon, Tagespflege und Festplatz konzentriert", so Flach.
Auch für den Architekten Harald Kröpfl hat das alte Widum viel Potential. "Wir haben das Gebäude wieder auf den Stand zurückgeführt, wie es war. Das Haus hat viel zu erzählen", erläuterte der Koordinator für Ortskernrevitalisierung. So blieben auch die Mauern im Keller und in der alten Rauchküche unverputzt. Hier sind die ursprünglichen Materialien und der alte Putz herausgearbeitet worden. "Die Besucher sollen die Räumlichkeiten erkennen und wir haben ein Fenster in die Geschichte geöffnet", verwies Kröpfl.

Neues Tagespflege

Die Gemeinde Stanz hat das Nutzungsrecht (Baurecht) für das alte Widum, das sich im Besitz der Kirche befindet, erworben. Genutzt werden die sanierten und modern ausgestatteten Räumlichkeiten für die Tagespflege. Dafür steht ein Gruppen- und Ruheraum sowie eine Küche zur Verfügung. "Neben der Seniorenstube in Kappl können wir nun auch Herzen von Stanz ein solches niederschwelliges Angebot anbieten. Hier kann der Enkel mit der Oma bzw. dem Opa über die Straße hergehen", zeigte sich Christoph Heumader, Leiter der Sozialen Dienste St. Josef, erfreut.

Gemeinsames Engagement

Lob für das vorbildliche Projekt gab es auch von Landesrat Tratter: „Man hat es Freude solch ein renoviertes Gebäude zu sehen. Auch am alten Widum in Stanz sieht man, wie wertvoll unser gemeinsames Engagement zur Ortskernrevitalisierung ist. Deren Leistung zielt weit darüber hinaus, ein einzelnes Gebäude vor dem Verfall zu retten. Vielmehr geht es um die Aufwertung des Dorfzentrums und den Erhalt eines Stückes Heimat mit reichem baukulturellen Erbe."
Bgm. Beer dankte den Fördergebern für die Unterstützung: "Insbesondere beim Land hatte man stets ein offenes Ohr." Laut dem Dorfchef liegt das Investitionsvolumen bei rund 920.000 Euro. Fördermittel kommen über das Regionalmanagement regioL von einem Leader-Projekt (80.000 Euro), aus der Dorferneuerung des Landes (100.000 Euro) sowie aus dem Gemeindeausgleichsfonds (200.000 Euro). De Rest finanziert die Gemeinde Stanz mittels eines Darlehens. Zudem flossen 75.000 Euro Förderung aus dem Ressort von Gesundheits- und Pflegelandesrat Bernhard Tilg für die Tagespflege.
"Die Eröffnung und offizielle Übergabe ist mit dem Kirchtagsfest Ende Juni geplant. Die Tagespflege startet bereits im April", so Beer abschließend.

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