KLAR! Kaunergrat
Spezialpumpen zur Bekämpfung von Wald- und Bodenbränden
OBERES GERICHT. Der Klimawandel ist auch für die Feuerwehren in der Klimawandelanpassungsmodellregion KLAR! Kaunergrat eine Herausforderung. Für die Bekämpfung von Wald- und Bodenbränden in umwegsamen Gelände wurden mit EU-Förderung zwei speziellen Pumpen angeschafft.
Wetterextreme häufen sich
"Der Klimawandel ist verantwortlich für die sich häufenden Wetterextreme wie Unwetter, Hitzeperioden, Starkregen-Ereignisse und stellt auch die Einsatzkräfte in unserer Region vor große Herausforderungen. In den letzten Jahren mehrten sich so zum Beispiel die Einsätze bei Waldbrand und Muren. Dies zeigt sich auch in den Einsatzzahlen der Feuerwehren, die Häufigkeit der Alarmierungen zu Waldbränden steigt laufend",
berichten Simon Schranz, Abschnittsfeuerwehrkommandant Oberes Gericht - Prutz, und Ulrike Totschnig, Klimawandelanpassungsmodellregion KLAR! Kaunergrat.
So stiegen die Einsätze in ganz Österreich von insgesamt 1.406 dokumentierten Einsätzen (846 ha Brandfläche) im Zeitraum 2000 bis 2010 auf 2.221 Einsätzen (2.065 ha Brandfläche) in den Jahren 2011 bis 2020 deutlich an. (Quelle: Auswertung Österr. Waldbranddatenbank BOKU Wien)
Gezielte Vorbereitung für die Feuerwehren
Durch die Anschaffung von speziellen Pumpen für die Bekämpfung von Wald- und Bodenbrand in unwegsamen Gelände können sich die Feuerwehren der KLAR! Kaunergrat gezielt auf die durch den Klimawandel steigende Gefahr von Wald- und Bodenbränden vorbereiten.
Für die Bekämpfung von Wald- und Bodenbrand ideal geeignet sind sogenannte Leichttragkraftspritzen (Waldbrandpumpen). Sie vereinen eine hohe Leistung bei geringem Gewicht und können so auch in unwegsamen Waldgelände ohne befestigte Zufahrtsmöglichkeiten eingesetzt werden. Die KLAR! Kaunergrat mit ihren sechs Gemeinden ist geprägt von einer alpinen Landschaft.
"Für die Bekämpfung von Waldbränden in einem solchen Gelände ist oft die Unterstützung des Löschhubschraubers unumgänglich. Allerdings ist dieser Einsatz sehr kostspielig und ersetzt nicht die Löschmannschaften der Feuerwehr am Boden. Da die Glut eines Waldbrandes sehr tief – zum Tiel mehr als einen Meter – in den wurzeldurchwachsenen Waldboden hinab reicht, muss dies durch Manpower bekämpft werden. Leichte Tragkraftspritzen sind hier eine enorme Unterstützung und können teure Flugminuten reduzieren oder gar ersetzen", berichten
Schranz und Totsching. Zudem kann mit leichten Tragkraftspritzen das Löschwasser auch aus kleinen Bächen entnommen werden und zur direkten Brandbekämpfung oder für den Abwurf per Löschhubschrauber eingesetzt werden.
EU-Förderung für zwei Leichttragkraftspritzen
Im Rahmen des Projektes „Spezialpumpen für die Bekämpfung von Wald- und Bodenbrand“ wurden zwei Leichttragkraftspritzen angeschafft, die bei den Feuerwehren in der Region stationiert werden. Das Projekt wird über Regionalmanagement Regio L mit Mitteln aus dem LEADER-Programm der EU (Schirmunterprojekt - Klimawandelanpassung) gefördert.
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