Krankenhaus Zams
Weitere 14,1 Millionen Euro für Spitalsausbau

Der Spitalsausbau in Zams wird um 14,1 Millionen Euro teurer: Die Kosten für das Haus 3 (re. im Bild) haben sich erhöht. | Foto: Othmar Kolp
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ZAMS (otko). Das ursprüngliche Projekt am Krankenhaus Zams wird von 95 auf 109 Millionen Euro aufgestockt.

Kostenexplosion

Der Ausbau des Krankenhaus St. Vinzenz Zams ist eines der größten medizinischen Infrastrukturprojekte Tirols. Mit der Erweiterung wurde ein wichtiger Baustein zur umfassenden Entwicklung der medizinischen Versorgung im Tiroler Oberland geschaffen. Allerdings müssen die Geldgeber nun eine neuerliche Kostensteigerung hinnehmen. Ursprünglich war man von 85,5 Millionen Euro ausgegangen, die 2015 auf 94,9 Millionen Euro erhöht wurden. Derzeit wird das "Haus 3" – das größte Baulos – ausgebaut und hier kommt es zu teils massiven Kostenüberschreitungen. Gemeinden, das Land und der Krankenhausträger müssen nun weitere 14,1 Millionen Euro tragen.
Die Gesamtkosten des Spitalsausbaus erhöhen sich dadurch auf 109 Millionen Euro. Die Mehrkosten von 14,1 Millionen Euro werden wie folgt aufgeteilt: jeweils 6,7 Millionen Euro tragen der Tiroler Gesundheitsfonds und die Gemeinden. Das Zammer Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern als Spitals-Träger deckt 314.000 Euro ab.

Hochpreisphase am Bau

Bernhard Guggenbichler, Geschäftsführer des KH Zams, erklärt die Mehrkosten mit der aktuellen Baukonjunktur: "Durch alle Gewerke haben wir Kostensteigerungen von 20 bis 30 Prozent. Für uns ist das natürlich eine Katastrophe, da wir gerade jetzt mit den teuersten Gewerken in eine Hochpreisphase fallen." Teilweise seien gar keine Angebote oder nur ein Angebot eingegangen. "Wir unterliegen dem Bundesvergabegesetz und müssten dann ein zweites Mal ausschreiben, was zu einer weiteren Bauverzögerung führt", so Guggenbichler. Er glaubt allerdings nicht, dass eine Aufschiebung des Ausbaus nach hinten etwas bringen würde. "Es wird in absehbarer Zeit nicht besser. Zudem gibt es das Risiko, dass es nach einem Baustopp zu Schadensersatzforderungen von Firmen kommen könnte. Auch mit der geplanten Stationseröffnung würde man dann nicht weiter kommen."

Ausbau nicht gefährdet

„Die Mehrkosten zum Erweiterungsbau KH Zams sind eine große Herausforderung für die Betriebs-GmbH, die Gemeinden, das Land Tirol und den Tiroler Gesundheitsfonds (TGF)", betonte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg in einer Stellungnahme. Wie bisher sollen diese Mehrkosten von den 54 Gemeinden der Bezirke Landeck und Imst, dem TGF und dem Rechtsträger getragen werden.
"Die Beschlussfassung durch den Tiroler Gesundheitsfonds (Tiroler Gesundheitsplattform) ist für November 2019 vorgesehen. Ich gehe davon aus, dass mit dieser Anpassung der Erweiterungsbau bis zum Jahr 2021 erfolgreich abgeschlossen werden kann, die stationäre Psychiatrie, Neurologie, Akutgeriatrie und die Palliativeinheit versorgungwirksam in Umsetzung gelangen und keine weiteren Mehrkosten in Erscheinung treten. Der Ausbau des Krankenhauses Zams ist durch die Mehrkosten nicht gefährdet", so Tilg.

Gemeinden stimmen zu

Die 54 Mitgliedsgemeinden des Krankenhausverbandes St. Vinzenz aus den Bezirken Imst und Landeck trafen sich vergangenen Donnerstag zur Generalverammlung. "Natürlich hat keiner eine Freude mit den Mehrkosten. Es hat keine Fehlleistungen gegeben und alles ist darauf zurück zu führen, dass die Kosten aufgrund der Baukonjunktur exorbitant gestiegen sind. Krankenhaus-Geschäftsführher Bernhard Guggenbichler konnte die Mehrkosten nachvollziehbar begründen. Die Generalversammlung hat daher einstimmig beschlossen, dass die Gemeinden ihren Teil dazu beitragen", betonte Siegmund Geiger, Verbandsobmann und Bürgermeister der Standortgemeinde Zams. Abzüglich von 2 Millionen Euro an Bedarfszuweisungen des Landes, müssen die 54 Kommunen nun 4 Millionen Euro stemmen. "Dies wird auf zwei zusätzliche Finanzierungsjahre 2021/22 aufgeteilt. Jede der 54 Gemeinden wird gemäß der Finanzkraft II ihren Teil dazu beitragen. Von den 109 Millionen Euro tragen die Gemeinden dann knapp 50 Millionen Euro", so Geiger.

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