„Einsatz für die Bauern “
Budget und die neue EU-Förderperiode standen kürzlich im Mittelpunkt der Herbstkonferenz des Tiroler Bauernbundes im Bezirk Landeck
In Landeck ist die Landwirtschaft weiter stabil. Und das obwohl es der extremste Bergbauernbezirk in ganz Österreich ist.
BEZIRK. „Ihr habt ein funktionierendes Netzwerk innerhalb der bäuerlichen Organisationen, aber auch hin zu Wirtschaft, Gewerbe und vor allem dem Tourismus“, lobte im Rahmen der Bauernbund-Herbstkonferenz LH-Stv. Anton Steixner die bäuerlichen Funktionäre des Bezirkes Landeck.
Trotzdem ist in vielen Bereichen eine Stimmung gegen die Landwirtschaft zu spüren. „Das ist mir eigentlich unverständlich. Jeder sieht doch, dass ein lebendiger ländlicher Raum mit einer funktionierenden Landwirtschaft zusammen hängt. Wir sollten dankbar für die Leistungen unserer bäuerlichen Familien sein“, so Bauernbundobmann Steixner. Er will sich gerade deshalb auch voll für die Landwirtschaft einsetzen. „Wir haben auf Bundesebene für ein ordentliches Agrarbudget gekämpft, mit Erfolg! Auch im Land sind die Bauerngelder zum Großteil gesichert meinte Anton Steixner.
Heiße Phase in der EU beginnt
Für den Agrarlandesrat beginnt jetzt die heiße Phase bei den Verhandlungen zur gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union. „Auch in Zukunft werden wir im Berggebiet nur einen Teil des landwirtschaftlichen Einkommens aus den Produkterlösen erzielen können. Wir brauchen weiter die EU-Ausgleichszahlungen“, erklärte Tirols oberster Bauernvertreter und betonte, dass „eine funktionierende Landwirtschaft im Berggebiet eine Grundaufgabe der Europäischen Union ist“. Man will die Besonderheiten der Berglandwirtschaft und ihre Aufgaben für die Allgemeinheit berücksichtigen. So soll die Arbeitsleistung einen Niederschlag im Fördersystem finden. „In den europäischen Gunstlagen liegt der Arbeitsaufwand einer landwirtschaftlichen Arbeitskraft bei sechs Stunden pro Hektar und Jahr. Im Berggebiet sind es 120 Stunden. Dieser Aufwand ist alles andere als selbstverständlich“.
Wolf bleibt Thema
Um einen verantwortungsvollen Umgang bei der Wolfproblematik bat Josef Hechenberger: „Es braucht eine realitätsnahe Behandlung des Problems. Die Bauern sind als erste betroffen. Ich fordere die Abklärung einer klaren Vorgehensweise, die für die praktizierende Landwirtschaft akzeptabel ist“.
Zur Sache
Markt hat sich erholt
Von einem „ordentlichen Jahr“ sprach auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol, Josef Hechenberger. Sowohl beim Zuchtviehabsatz als auch beim Milchpreis sind die Zahlen stabil. „37 Cent pro Kilogramm Milch im Dezember 2010 sind um über 10 Cent mehr als zur schlechtesten Zeit im Vorjahr. Im Zusammenhang mit dem Bundesbudget stieß dem Kammerpräsident einiges sauer auf. „Es stehen spürbare Erhöhungen bei der bäuerlichen Sozialversicherung im Raum. Da müssen wir noch nachverhandeln“, meinte der Kammerpräsident.
Aber auch über einen Erfolg berichtete der Bauernvertreter: „Seit dieser Woche ist die Transparenzdatenbank geschlossen. Dieses Instrument wurde von zwei deutschen Bauern erfolgreich vor dem Europäischen Gerichtshof bekämpft. Damit hört sicher viel Neid und Missgunst auf, weil die Menschen oft nicht verstehen, dass wir Ausgleichszahlungen und Leistungsabgeltungen und keine Almosen bekommen“.
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