Ökologisch in die Zukunft
Landwirtschaft im Bezirk Landeck setzt auf Nachhaltigkeit

Bezirksobmann Elmar Juen, Waltraud und Ulrich Klotz, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Vizepräsidentin und Landesbäuerin Helga Brunschmid, Bezirksbäuerin Gertrud Denoth und LK-Präsident Josef Hechenberger (v.l.). | Foto: LK Tirol
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  • Bezirksobmann Elmar Juen, Waltraud und Ulrich Klotz, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Vizepräsidentin und Landesbäuerin Helga Brunschmid, Bezirksbäuerin Gertrud Denoth und LK-Präsident Josef Hechenberger (v.l.).
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Im Rahmen der diesjährigen Bezirksrunde lud die Spitze der Landwirtschaftskammer auf den Wiesenhof in Kaunerberg. Als thematischer Schwerpunkt wurde heuer die "Ökologisierung" ausgewählt.

KAUNERBERG. Die Landwirtschaftskammer Tirol setzt jedes Jahr einen anderen thematischen Schwerpunkt. Dieses Jahr wurde das Thema „Ökologisierung“ ausgewählt, da darauf in der nächsten Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU vermehrt Wert gelegt wird. Diese startet ab 2023 und stellt Umwelt, Klimaschutz und Biodiversität in den Fokus.

Nachhaltige Wirtschaftsweise

„Die Tiroler Landwirtschaft ist schon jetzt auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise bedacht – über 90 Prozent der Betriebe beteiligen sich bereits am Österreichischen Umweltprogramm ÖPUL. In der neuen GAP-Periode stehen den Höfe teilweise neue Maßnahmen zur Verfügung. Wir wollen mit einer optimalen Beratung sicherstellen, dass jeder Betrieb alle sich ihm bietenden Optionen kennt und so die höchstmögliche Unterstützung aus den Förderprogrammen abholen kann“,

erklärte LK-Präsident Josef Hechenberger Gründe für die Wahl des Jahresschwerpunktes. Allein im ersten Halbjahr 2022 wurden bereits über 600 Beratungsstunden zu den neuen Rahmenbedingungen geleistet.

„Wir stehen unseren Mitgliedern in vielen Belangen zur Seite. Ziel unserer Beratung ist es auch immer, die Betriebe gut auf neue Herausforderungen, wie etwa Auswirkungen durch den Klimawandel, vorzubereiten. Dabei decken wir alle Bereiche der Land- und Forstwirtschaft ab, was neben der eigentlichen Arbeit als Interessensvertretung einen unserer Schwerpunkte darstellt.“

Bezirksobmann Elmar Juen, Waltraud und Ulrich Klotz, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Vizepräsidentin und Landesbäuerin Helga Brunschmid, Bezirksbäuerin Gertrud Denoth und LK-Präsident Josef Hechenberger (v.l.). | Foto: LK Tirol
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Chancen nutzen

Dass es die Landwirtschaft beherrscht, sich auf ändernde Rahmenbedingungen einzustellen und diese auch als Chance zu sehen, beweisen die teilweise breit aufgestellten Tiroler Betriebe: „Über die letzten Jahrzehnte hat sich gezeigt, dass ein guter Weg, um einen Hof weiterzuentwickeln, die Diversifizierung ist. Sei es Urlaub am Bauernhof oder die Direktvermarktung – mehrere Standbeine bieten gerade in Krisenzeiten Sicherheit“, strich LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid heraus.
Als Landesbäuerin ist ihr die Rolle der Frauen auf den Höfen ein besonderes Anliegen:

„Wir haben viele gut ausgebildete Bäuerinnen auf unseren Betrieben, die aus vielfältigen Branchen kommen. Diese Berufsausbildung mit der Situation am Hof zu kombinieren und neue Angebote zu schaffen, wie etwa im Sozialbereich, ist eine Vision, die ich für die Zukunft habe. Daher loten wir Möglichkeiten aus, klären Stolpersteine ab und wollen so dazu beitragen, dass der Lebensraum Bauernhof auch als Arbeitsplatz neu gedacht wird.“

Bezirksobmann Elmar Monz: "Als schon immer sehr trockene Region sind wir in Sachen Bewässerung Vorreiter." | Foto: Siegele
  • Bezirksobmann Elmar Monz: "Als schon immer sehr trockene Region sind wir in Sachen Bewässerung Vorreiter."
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Kleine Strukturen prägen Bezirk Landeck

Bezirksobmann Elmar Monz gab einen Überblick über die Situation der Landwirtschaft im Bezirk Landeck: "Unser Bezirk ist von einer sehr kleinstrukturierten Landwirtschaft geprägt, wobei die Bewirtschaftung von Grünland eine große Rolle spielt. Als schon immer sehr trockene Region sind wir in Sachen Bewässerung Vorreiter." Der Klimawandel verstärke die Notwendigkeit solcher Systeme, weshalb hier viel Zeit in die Beratung und den Ausbau solcher Anlagen investieret werde.

"Dass wir uns an diese geänderten Bedingungen anpassen, ist neben vielen anderen Herausforderungen, wie etwa die steigenden Risszahlen durch Großraubtiere, ein zentrales Element für die Zukunft unserer Betriebe.“

Für ein gutes Klima

60 Jahre Tiroler Bäuerinnen – dieser Anlass wird heuer tirolweit gefeiert. Dabei gibt es nicht nur eine große Veranstaltung, sondern zahlreiche Aktivitäten in allen Bezirken. Bezirksbäuerin Gertrud Denoth fasst das Programm so zusammen:

„Wir haben unser Jubiläum unter das Motto ‚Bäuerinnen für ein gutes Klima‘ gestellt. Dabei geht es uns nicht nur darum, Projekte zum Klimaschutz hervorzuheben, sondern auch einen Beitrag für ein gutes soziales Klima zu leisten. Wer uns dabei unterstützen möchte, kann gerne an unseren Etappen im ganzen Land teilnehmen und sich an unsere Spendenaktion für die Organisation ‚Frauen helfen Frauen‘ beteiligen.“

Am Wiesenhof wird Kreislaufwirtschaft großgeschrieben. Auch die benötigte Energie wird, soweit möglich, aus nachhaltigen Quellen, wie etwa einer PV-Anlage, gewonnen. | Foto: LK Tirol
  • Am Wiesenhof wird Kreislaufwirtschaft großgeschrieben. Auch die benötigte Energie wird, soweit möglich, aus nachhaltigen Quellen, wie etwa einer PV-Anlage, gewonnen.
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Mit und für die Natur arbeiten

Im Rahmen des Bezirksbesuches wurde der Wiesenhof in Kaunerberg besichtigt. Dieser wird von Familie Klotz seit 1995 als Biobetrieb bewirtschaftet. Neben der Mutterkuhhaltung wird Urlaub am Bauernhof als weiteres Standbein betrieben. Nachhaltigkeit wird in allen Bereichen großgeschrieben, wie Gertraud und Ulrich Klotz erklären:

„Für uns ist eine intakte Kreislaufwirtschaft essentiell. Wir wollen mit und für die Natur arbeiten und setzen daher auf standortangepasste Landwirtschaft. Auch in Sachen Energie versuchen wir, möglichst autark zu sein. Über unsere Photovoltaikanlage können wir 40 Prozent des gesamten Strombedarfs decken. Auch das Warmwasser wird über eine Solaranlage aufgeheizt.“


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