Wolfsberg
Mobile Arbeit für die Jugend
Mobile Jugendarbeit erfolgt in der Krise hauptsächlich via Smartphone. René Murnig im Gespräch.
WOLFSBERG. Die mobile Jugendarbeit änderte sich in Zeiten von Corona: Aufklärung zum Thema, Kontakte über Social Media zu pflegen und der Vereinsamung entgegenzuwirken standen an der Tagesordnung. René Murnig, Leiter der Einrichtung "Asphalt" in Wolfsberg, schildert im Gespräch mit der WOCHE Lavanttal, welche Herausforderungen die Krise im Gepäck hat.
Andere Kommunikation
"Jugendliche nicht persönlich zu treffen, war die größte Hürde", betont Murnig. Gruppenaktivitäten und Projekte wurden innerhalb kürzester Zeit eingestellt und durch Telefongespräche sowie zahlreiche Nachrichten ersetzt. Die Erreichbarkeit der Sozialarbeiter war per Telefon und Social-Media-Plattformen gegeben.
In der Anlaufstelle am Hohen Platz herrschte ein Notbetrieb, persönliche Treffen waren nur in Krisenfällen möglich. Zusätzlich stehen Angebote zur Grundversorgung wie Essens- und Kleidungspakete, Hygiene-Materialien sowie Wäschewaschen zur Verfügung. "Diese Dienste erfahren seit Ausbruch der Krise weitaus größeren Zuspruch", bemerkt der engagierte Sozialarbeiter.
Corona beherrscht den Alltag: Beratungen, Informationsweitergabe, Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit stehen an erster Stelle. "Vieles kann telefonisch abgehandelt werden, aber das ist nur für eine begrenzte Zeit möglich", meint Murnig. Der Verzicht auf Körpersprache, Mimik und teilweise den Tonfall erschweren die Arbeit zunehmend.
Persönliche Gespräche sollen künftig im Freien stattfinden. Die Sozialarbeiter sind bemüht, dies schnellstmöglich in die Wege zu leiten: "Neuigkeiten werden auf der Website und den Social-Media-Kanälen verlautbart."
Aktuelle Neuigkeiten: Seit Dienstag sind persönliche Treffen wieder erlaubt, Termine sollten im Vorfeld telefonisch vereinbart werden (mehr Infos).
Soziale Vereinsamung
Freunde über Wochen nicht zu sehen, bereitet Jugendlichen Probleme. "Zum Glück gibt es virtuelle Räume, wodurch der Kontakt bestehen bleibt", ergänzt der Einrichtungsleiter. Die Krise bringt psychische Instabilität und die Verstärkung von Ängsten, Depressionen und problematischen Verhaltensweisen mit sich. Es kommt zu Konflikten mit Eltern oder – im schlimmsten Fall – häuslicher Gewalt.
Um alldem entgegenzuwirken, sind die Sozialarbeiter vermehrt auf Online-Plattformen aktiv und kontaktieren junge Menschen. "Wir freunden uns auf Facebook laufend mit Jugendlichen aus dem Bezirk an und versuchen Beziehungen aufzubauen", erklärt Murnig.
Ein Kreativ-Projekt
Zusätzlich liegt sinnvolle Freizeitbeschäftigung im Fokus. Deshalb wurde der Kreativ-Wettbewerb "Veränderte Lebenswelten" ausgeschrieben: Jugendliche zwischen 12 und 24 Jahren können ihre Gedanken zu Corona in Plakaten, Videos, eigenen Songs, Gedichten oder Fotocollagen umsetzen. "Preise werden von der Stadtgemeinde und uns zur Verfügung gestellt", schildert Murnig. Teilnahmeschluss ist am 31. Mai.
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Zur Sache
Einrichtung: [aspHALT] mobile Jugendarbeit Wolfsberg (Hoher Platz)
Team: René Murnig, Denise Mattausch und Elke Bodner
Erreichbarkeit: Montag und Mittwoch von 10 bis 16 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 10-19 Uhr und freitags von 12-18 Uhr
Homepage:www.asphalt-wolfsberg.at
Facebook:Asphalt Wolfsberg
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