Zeit ist Hirn
Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde!
Ein Schlaganfall wird durch eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn ausgelöst, meistens weil sich eine Hirnarterie einengt oder ganz verschließt. Schlaganfall ist die häufigste Ursache für schwere Behinderungen Erwachsener und eine der häufigsten Todesursachen.
Was immer die genaue Ursache für einen Schlaganfall ist – die Folgen sind stets die gleichen: Das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, sodass lebenswichtige Zentren nicht mehr arbeiten können und absterben. Die gute Nachricht: Blutgerinnsel können innerhalb der ersten Stunden nach Beginn des Schlaganfalls durch die Verabreichung spezieller Medikamente wieder aufgelöst werden und das gelingt umso besser, je früher die Behandlung durchgeführt wird. Daher ist rasches Handeln entscheidend!„Neben Präventionsmaßnahmen, wie beispielsweise Informationen und Maßnahmen für gesunde Ernährung anzubieten, ist für mich das Ziel vorrangig, eine nachhaltige und bestmögliche Schlaganfallversorgung für alle Steirerinnen und Steirer sicherzustellen“, betont Gesundheitslandesrat Christopher Drexler. Dafür stehen in unserem Bundesland flächendeckend spezielle Einrichtungen - die sogenannten Stroke Units - zur Verfügung. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Rettungsorganisationen und Einrichtungen für Neurorehabilitation „Die Gesundheitseinrichtungen und die Rettungsorganisationen leisten unter Einbindung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte gut koordinierte Arbeit und stellen so eine rasche und professionelle Versorgung der Patientinnen und Patienten bei Schlaganfällen sicher“, ergänzt Landesrat Drexler.
„Die besten Versorgungsstrukturen helfen den Betroffenen aber leider wenig, wenn der Schlaganfall nicht oder zu spät erkannt wird“, unterstreicht der Obmann der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse, Josef Harb, die Bedeutung einer umfassenden Information der Bevölkerung. „Es ist daher unbedingt notwendig, dass wir die Menschen durch viel Aufklärungsarbeit in die Lage versetzen, einen Schlaganfall zu erkennen und sofort richtig zu handeln. Ein akuter Schlaganfall ist ein absoluter Notfall, bei dem es sehr oft um Leben oder Tod geht. Da zählt im wahrsten Sinn des Wortes jede Sekunde!“
Die Anzeichen eines Schlaganfalls treten plötzlich auf:
Plötzliche halbseitige Lähmung, z.B. Mundwinkel hängt herab; Arme und/oder Beine sind schlaff und kraftlos
Plötzliche Sprechstörung (verwaschene Sprache, Lallen oder Unfähigkeit zu sprechen)
Plötzliche Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen (Sprachverständnisstörung)
Plötzliche Sehstörung: Sehen von Doppelbildern, verschwommenes Sehen, einseitiger Sehverlust, halbseitige Gesichtsfeldausfälle
Plötzliche Gefühllosigkeit bzw. Taubheit an verschiedenen Körperregionen (meist Arm, Bein oder Gesicht)
Plötzlich einsetzender Schwindel oder Benommenheit
Bei Auftreten eines oder mehrerer dieser Anzeichen sollte sofort die Rettung verständigt werden: Telefon 144
Auch ein „Schlagerl“ ist nicht harmlos!
Es gibt auch eine „kleinere“ Version des Schlaganfalls, die meist nur wenige Minuten andauert und oft als „Schlagerl“ verharmlost wird. Das „Schlagerl“ darf nicht unterschätzt werden, denn dabei kommt es ebenfalls zu einem Gefäßverschluss im Gehirn, der sich allerdings innerhalb kurzer Zeit wieder von selbst auflöst. Es besteht jedoch ein hohes Risiko innerhalb weniger Tage einen großen Schlaganfall mit bleibenden Schäden zu erleiden. Daher soll auch bei einem „Schlagerl“ umgehend ein Krankenhaus aufgesucht werden.
Was können Sie selbst tun, um Ihr Schlaganfallrisiko zu senken?
Auch wenn es banal klingen mag: Der beste Schutz vor einem Schlaganfall ist ein gesunder Lebensstil. Rauchen, fettreiche Ernährung, zu viel Alkohol, zu wenig Bewegung und zu viel Stress sind die wesentlichen Risikofaktoren. Sollte bei Ihnen ein Bluthochdruck festgestellt worden sein, senkt eine gute Blutdruckeinstellung das Risiko für einen Schlaganfall deutlich.
Um einen Schlaganfall zu vermeiden und auch nach einem Schlaganfall ist es besonders wichtig, diese Risikofaktoren konsequent zu reduzieren.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.zeitisthirn.at
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