1.500 Kilometer zu Fuß für den Klimaschutz durch Arnfels
Den Weg von Rom zu der diesjährigen Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz, eine Strecke von 1.500 Kilometer, legen derzeit Pilgernde zu Fuß zurück und setzen damit ein starkes Zeichen für den Klimaschutz. Organisiert wird die Wanderung von Greenpeace und der Weltweiten Katholischen Klimabewegung (GCCM). Am Wochenende hat die Gruppe der Pilgernden, darunter Menschen aus den mitunter am stärksten durch die Klimakatastrophe betroffenen Regionen der Welt, wie den Philippinen und den pazifischen Inselstaaten, die österreichische Grenze bei Arnfels in der Südsteiermark überquert.
„Die Erderhitzung bedroht unseren Planeten und macht auch vor Österreich nicht halt. Wenn wir die Gletscherschmelze, Überschwemmungen und Dürren aufhalten wollen, muss schleunigst gehandelt werden“, sagt Adam Pawloff, Klimaexperte bei Greenpeace in Österreich. „Mit dieser Pilgerreise wollen wir darauf hinweisen, dass Klimaschutz keine Grenzen kennt. Wir brauchen endlich mehr Taten statt leerer Worthülsen.” Denn die aktuellen Klimaschutzpläne der Staaten, darunter auch Österreich, reichen nicht ansatzweise aus um die Klimakatastrophe zu bekämpfen. “Es braucht ambitionierte Klimaschutzpläne um die Erderhitzung aufzuhalten. Die Teilnehmer der Weltklimakonferenz, allen voran die EU, müssen deutlich mehr auf den Tisch legen als bisher“.
Erst vor einem Monat hat der Weltklimarat (IPCC) mit seinem Bericht zum 1,5-Grad-Ziel die Dramatik der Lage verdeutlicht: Um das Pariser Klimaziel einzuhalten und damit die schlimmsten Auswirkungen der Erderhitzung zu verhindern, muss der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 halbiert werden. Die Nutzung von Kohle muss um zwei Drittel zurückgehen und Europa gänzlich aus der fossilen Energiegewinnung aussteigen. Handlungsbedarf sieht Pawloff auch bei Österreich: “Als Vertretung der EU bei der Weltklimakonferenz muss Österreich mit gutem Beispiel vorangehen. Anstatt mit dem Kohleausstieg wie angekündigt bis 2025 zu warten, sollte die österreichische Regierung die Schließung der beiden verbleibenden Kohlekraftwerke, Dürnrohr und Mellach, bis 2020 fixieren.”
Bislang haben die Pilgernden fast die Hälfte der insgesamt 1.500 Kilometer zurückgelegt. In Österreich durchqueren sie unter anderem Graz, Traiskirchen und Wien.
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