24 Stunden, 7 Tage – bald schon bei uns angekommen?

Kommentar von
Wayan BACH, Bezirksobmann des BZÖ in Leibnitz

Mit den ersten Lebensmittelgeschäften, welche mit der gesetzlichen Bestimmung, nur lebensnotwendige Waren an diesem Tag zu verkaufen, auch am Sonntag an Bahnhöfen und Flughäfen geöffnet werden durften, wurde die Tür einen Spalt in Richtung "7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag" geöffnet. Am Anfang, wenn Sie sich noch erinnern können, vor noch nicht allzu langer Zeit, da gab es am Sonntag nur wirklich wichtige Lebensmittel zu kaufen, keine Genussmittel, denn die waren in eigenen Regalen abgesperrt. Schrittweise wurden diese Bestimmungen aufgehoben und es wird schleichend ein immer breiteres Sortiment angeboten.
Jetzt bekommen Sie am Sonntag von der Feinkost mit frischen Brötchen über Gemüse, Alkohol, etc.: alles.
Die Menschen tummeln sich in den Geschäften und haben den Sonntag zum Teil schon als Einkaufstag für Lebensmittel eingeplant! Weiters werden auch die so genannten Tankstellenshops auch immer mehr zu vollwertigen Lebensmittelgeschäften, eine weitere Entwicklung in Richtung "Fall des einkaufsfreien Sonntags".

Ist es schon passiert, ohne dass wir es bemerkt haben?
Ja, meiner Meinung nach ist es schon passiert. Der Lebensmittelhandel hat den Sonntag langsam aufgeweicht und bringt diesen nun zum Fall, ohne dass der Kunde es tatsächlich bemerkt hat!
Vor kurzem habe ich bei einem so genannten Tankstellenshop in Wettmannstätten angehalten. Sie finden dort ein komplettes Sortiment fast wie in einem üblichen Lebensmittelgeschäft, im selben Gebäude ein Restaurant sowie ein Kaffeehaus.
Öffnungszeit: 7 Tage die Woche von 6-22 Uhr.

Dayli, Aufschrei als Ablenkungsmanöver?!
Dayli, welcher alle Schlecker Filialen in Österreich übernommen hat und alle Arbeitsplätze übernehmen wollte, sogar noch welche schaffen wollte, hatte mit seinem Konzept gute Voraussetzungen dafür geschaffen, mit einer Kombination aus Lebensmitteln (eine Art Greißler wie wir es von früher kennen,), Kaffee sowie Bistro auch am Sonntag zu öffnen. Diese neue, innovative Art von Geschäft auf Basis der Greißler als Nahversorger wie wir sie früher kannten, fand großes Interesse und erfüllte auch die gegenwärtigen gesetzlichen Richtlinien.
Es wurden in Oberösterreich 2 Filialen als Test in dieser Form geführt und erfolgreich die Planung, alle Dayli-Filialen für dieses Geschäftsmodell umzubauen, in Angriff genommen. Da kam auf einmal die Gewerkschaft mit massiven Vorwürfen und Anschuldigungen gegen dieses Konzept, obwohl dieses vorher von allen willkommen geheißen wurde und erreichte einen derzeitigen Stillstand dieses Projektes bzw. dessen Abbruch.
Grund ist, dass Dayli mit diesem Konzept auch an Sonntagen offen haben wollte.
Nun stellt sich hier die Frage, welchen Unterschied kann man hier zu den so genannten Tankstellenshops mit Restaurant und Kaffee sehen? Wurde die Causa Dayli als unangenehme Konkurrenz ausgebremst?

Diese Fragen sind wichtig und stellen einen fairen Wettbewerb am Lebensmittelmarkt in Frage!

Ich persönlich bin immer noch gegen die Aufgabe des "heiligen" Sonntags, des "Familien-Sonntags", muss aber zur Kenntnis nehmen, dass dieser schon längst gefallen ist und es nur noch um faire und gerechte Bedingungen für alle geht. Lassen wir uns - ob wir möchten oder nicht - auf den internationalen Trend ein, dass in Zukunft der Handel keinen Ruhetag mehr kennt, denn früher oder später können wir dies nicht aufhalten, aber schaffen wir wenigstens faire Bedingungen für Unternehmen und vor allem auch für alle Angestellten, die an diesen Tagen zur Arbeit gehen möchten. Wer in Zukunft sonntags im Verkauf stehen möchte, kann dies tun, aber die entsprechenden Wochenendzulagen müssen bestehen bleiben und sogar noch aufgewertet werden!

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