Kurpfuscherei in Kitzeck
Ärztekammer bittet um Hinweise aus der Bevölkerung
Dass in Kitzeck jahrelang ein Arzt ohne medizinische Ausbildung praktizierte, ist weiterhin großes Tagesthema.
KITZECK. Das Thema zieht seit dem Wochenende österreichweit große Kreise, und das, obwohl der 59-Jährige in Kitzeck laut ersten Ermittlungen bereits seit dem Jahr 2014 ohne erforderliche medizinische Ausbildung und Berechtigung als Arzt praktizierte und Hausbesuche durchführte.
"Bei dieser Tätigkeit hat er Injektionen, Impfungen, Schmerzbehandlungen, kleinere operative Eingriffe sowie diverse Behandlungen durchgeführt und auch ärztliche Bestätigungen ausgestellt. Die hierfür erforderliche medizinische Ausbildung und Berechtigung fehlte ihm jedoch", so der Ermittlungsstand der Polizei.
Patienten bitte melden!
Um in den Ermittlungen einen Schritt weiterzukommen, bittet die Ärztekammer Steiermark alle Patienten, die sich vom besagten "Arzt" in Kitzeck behandeln ließen, zu melden.
"Es gab schon 2018 Bemühungen der Polizei, die allerdings nicht zum Erfolg führten. Jetzt sind die gefälschten Promotionsurkunden aufgetaucht", heißt es aus der Ärztekammer.
Das Gesetz besagt: Damit das Delikt der "Kurpfuscherei" zu tragen kommt, muss belegt werden, dass eine Behandlung im letzten Jahr stattgefunden hat. Patienten müssen bereit sein, vor Gericht auszusagen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Um auf Nummer sicher zu gehen, ob ein Arzt die Ärzteprüfung abgeschlossen hat, ist es ratsam, sich auf der öffentlichen Webseite der Ärztekammer Steiermark unter dem Begriff "Ärztesuche" zu informieren, denn die Promotion ist nur der erste Schritt. "Hier sind alle Ärzte, die als niedergelassene Ärzte arbeiten, zu finden. Man kann nach Namen suchen", heißt es aus der Ärztekammer.
Hinweise bitte an die nächste Polizeidienststelle oder Ärztekammer.
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