Hohe Kosten fallen an

Rund 100.000 Euro muss die Gemeinde Arnfels jährlich für die HTL für Mechatronik zahlen.	Fischer
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Die ganze Region profitiert von der HTL für Mechatronik in Arnfels. Doch die hohen Kosten bleiben der Gemeinde Arnfels.

Bei der Gemeindebund-Vollversammlung des Bezirks Deutschlandsberg wurde der Tagesordnungspunkt „Gastschulbeitrag für HTL Arnfels“ diskutiert. Dazu äußerten sich mehrere Gemeindechefs mit Stellungnahmen und brachten allgemein auf den Punkt, dass die HTL Arnfels nicht nur für die Bezirke Leibnitz und Deutschlandsberg eine unverzichtbare Bildungseinrichtung ist, sondern für die gesamte Steiermark. Einziger Wehrmutstropfen in der Angelegenheit ist allerdings, dass die Marktgemeinde Arnfels für den Großteil der Kosten aufkommen muss – ein nicht gerade einfaches Unterfangen in Zeiten wie diesen, wo die Gemeindekassen zunehmend leer sind und die Förderungen von Land und Bund immer weniger werden. Für die dislozierte Außenstelle der HTL für Mechatronik muss Arnfels jährlich rund 100.000 Euro aus der Gemeindekassa entbehren.

Schüler aus zwölf Bezirken
Zugesagte Kostenübernahmen seitens des Landes sind in den vergangenen Jahren allerdings nicht im versprochenen Ausmaß geflossen. Bgm. Josef Gaber ist seit Jahren bemüht, Gelder zu lukrieren und hat bereits bei etlichen Stellen im Land angeklopft und mehrere Bittschreiben verfasst, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Auch auf politischer Ebene hat er alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um Gehör zu finden. Zur Zeit besuchen die HTL Arnfels Schüler aus zwölf Bezirken – von Leibnitz über Deutschlandsberg bis nach Bad Aussee.

Bitte um Patenschaft
Im November wandte sich der Arnfelser Gemeindechef an den Steiermärkischen Gemeindebund, mit der Bitte, die Gemeinden zu einem freiwilligen Gastbeitrag (510 Euro pro Jahr) zu animieren. Eine konkrete Anwort blieb bisher aber aus, wobei Bgm. Gaber davon überzeugt ist, dass mit den Gemeinden nur eine freiwillige Lösung Bestand haben kann. Eine „finanzielle Patenschaft“ seitens der Gemeinden (weit entfernt von der Pro-Kopf-Quote) müsse als Unterstüztung für die Wirtschaft betrachtet werden.
Die WOCHE fragte bei Gemeindebund-Bezirksobmann Reinhold Elsnig nach. „Ich habe die Information bei der Landesvorstandssitzung eingebracht, und mir wurde auch vom Landesvorstand Unterstützung zugesichert“, so Bgm. Elsnig, der allerdings noch keine konkreten Infos hat. „Derzeit geht es rund in der Steiermark, wobei man sagen muss, dass die Kosten bei den Gemeinden hängen bleiben.“ Dazu soviel: „Aus der Gemeinde Glanz besuchen zwei Schüler die HTL Arnfels und unsere Gemeinde wird ab heuer 510 Euro pro Schüler bezahlen“, betont Bgm. Elsnig und ergänzt: „Wir stehen zu dieser Schule und wissen wie wichtig Bildung ist. Auf Landes- und Bundesebene wird viel gesprochen, aber die Hausaufgaben werden nicht erfüllt.“ Ebenso ist es für LAbg. Bgm. Peter Tschernko kein Thema, dass die HTL Arnfels unterstützt werden muss: „Wir haben in der Gemeinde bereits einen Beschluss gefasst.“

Positive Stellungnahmen
Auf die Bedeutung der Arnfelser Bildungstätte machte besonders Rassach-Bgm. Gernot Becwar im Rahmen der jüngsten Gemeindebundvollversammlung in Deutschlandsberg aufmerksam und bat seine Bürgermeisterkollegen um Solidarität, denn „junge Leute bekommen hier eine perfekte Ausbildung. Rund 500 Euro im Jahr muss uns das Wert sein“. Auch LAbg. Manfred Kainz schloss sich der Stellungnahme Becwars an: „Eine technische Ausbildung ist gefragt, wir müssen froh sein über die HTL in Deutschlandsberg, das gleiche gilt für die HTL in Arnfels“. Und Bgm. Josef Steiner (St. Martin i.S.) ergänzte: „Wenn wir für die HTL in Deutschlandsberg zahlen, dann auch für die HTL in Arnfels.“ Klar ist für Deutschlandsberg jedoch auch, dass, wie Pitschgau-Bürgermeister Karl Schober in die Diskussion einwarf, zuerst der Bezirk Leibnitz seine Hausaufgaben machen müsse – „wenn es dort eine gemeinsamen Entscheidung gibt, wird es auch bei uns Thema sein“. Letztlich brachte es Bgm. Josef Niggas, Gemeindebund-Obmann des Bezirks Deutschlandsberg, auf den Punkt: „Wir warten auf den Beschluss von Leibnitz.“

W. FISCHER, M. SCHWEIGGL

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