Südsteirer gewinnt European League of Football
Florian Sudi im Gespräch

Florian Sudi (rechts im Bild) darf mit dem Gewinn der European League of Football auf ein unglaubliches Karrierehighlight zurückblicken. | Foto: Kingofkick2/instagram
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Unglaublich! Der Siebinger Florian Sudi hat kürzlich mit den Vienna Vikings die European League of Football gewonnen. MeinBezirk.at hat sich mit dem sympathischen Südsteirer über seinen rasanten Karriereaufstieg unterhalten. 

SIEBING/STEIERMARK. Mit 25 Jahren darf sich der Defensive Line Spieler der Vienna Vikings bereits Sieger der European League of Football nennen, derzeit ist er in St. Veit am Vogau wohnhaft und arbeitet bei Magna Steyr in der Instandhaltung, sprich als Elektriker wie er erzählt. Zu seinen Hobbys zählen Fischen und selbstverständlich American Football. Bei letzterer Thematik wollen wir auch gleich bleiben und in das Interview einsteigen. 

Florian, kannst du uns zum Einstieg vielleicht kurz erklären, wie deine Leidenschaft zum Football entstanden ist?

Florian Sudi: Das Ganze habe ich eigentlich meinem Bruder zu verdanken, denn schon als Kind habe ich ihm bei seinen Football-Matches zugesehen und war sofort von dem unglaublichen Zusammenhalt der Mannschaft fasziniert, auch wenn ich noch nicht so genau verstanden habe, um was es geht. Für mich war das immer so eine Art Bruderschaft, später dann mit 14 Jahren habe ich begonnen die NFL genauer zu verfolgen und mit meinen körperlichen Maßen (1.97 Meter) bin ich prädestiniert für diesen Sport.

Florian Sudi ist aufgrund seiner körperlichen Maße prädestiniert für Football. | Foto: Hannes Jirgal
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Gibt es neben deinem Bruder noch weitere Vorbilder?

Sudi: Ich war tatsächlich nie ein Fan von einer einzigen Mannschaft, sondern immer nur von gutem Football, doch es gibt tatsächlich einen Sportler, den ich hervorheben möchte: Rob Gronkowski. Ihn habe ich aufgrund seiner lockeren Art immer bewundert und im Endeffekt habe ich jene Vereine verfolgt, bei denen er gespielt hat.

Kannst du uns vielleicht kurz erzählen wie deine bisherige Karriere verlaufen ist?

Sudi: Ich habe meine Karriere mit 19 Jahren bei den Styrian Reavers in Tillmitsch im Jahr 2017 gestartet. Dort war es jedoch unklar, ob die Mannschaft am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen darf, weshalb ich mich dazu entschieden habe bei den Styrian Bears in Graz zu unterschreiben, dort konnten wir gleich gute Ergebnisse erzielen und andere Vereine sind schnell auf mich aufmerksam geworden. 

Trotzdem habe ich mich dann dazu entschieden, als die Styrian Reavers an der Meisterschaft in der Division 4 teilnehmen konnten, zurückzugehen, da mir der Weg nach Graz zu weit war und all meine Freunde in Tillmitsch gespielt haben. Wir sind in der ersten Saison gleich aufgestiegen und das Schönste daran ist, dass mir dieser Erfolg gemeinsam mit meinem Bruder gelungen ist, der noch bei den Reavers aktiv war. An diese Zeit denke ich wirklich sehr gerne zurück. 

Corona funkt dazwischen

In weiterer Folge kam die Corona-Pandemie dazwischen und bei den Styrian Reavers war nicht klar, wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergeht. Also bin ich leihweise zu den Grazer Giants gewechselt, die schon seit längerer Zeit an mir interessiert waren. Da sie in der österreichischen Bundesliga spielen, war dort der Spielbetrieb nicht gefährdet. Zu Saisonende, sprich nachdem es zu Lockerungen bezüglich Corona kam, war meine Leihe beendet und ich habe bei den Reavers fertig gespielt. Das bedeutet, ich habe quasi in einem Jahr zwei Saisonen gespielt, was eben nur als Leihspieler möglich war.

Der österreichische Nationalspieler in Action. | Foto: Hannes Jirgal
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Zu diesem Zeitpunkt war ich auch schon längst österreichischer Nationalspieler, was dazu beigetragen hat, dass ich nach Wien gewechselt bin. Denn viele meiner jetzigen Kollegen aus der Defense und auch mein Coach sind im österreichischen Nationalteam. So ist sozusagen der Kontakt entstanden und nach Absprache mit meiner Freundin, die mich großartig unterstützt und ohne die vieles nicht möglich wäre, habe ich mich entschieden zu den Vienna Vikings zu gehen.

Haben da auch finanzielle Gründe mitgespielt?

Sudi: Ganz ehrlich gesagt: nein, denn es ist im europäischen Football nahezu unmöglich diesen Sport als Profi zu betreiben. In meiner derzeitigen Situation komme ich verbunden mit den Fahrtkosten zirka auf gleich, jedoch darf man dabei den Zeitaufwand nicht vergessen, denn oftmals fahre ich Donnerstag nach der Arbeit nach Wien, trainiere dort zweimal und am Wochenende geht es beispielsweise mit dem Bus zehn Stunden nach Frankfurt für das anstehende Spiel. Hier muss ich auch meinem Arbeitgeber danken, der hier sehr flexibel und verständnisvoll agiert.

Kommen wir nun zu deinem absoluten Karrierehighlight, hättest du dir erträumen lassen, dass ihr die European League of Football vor 14000 Zuseherinnen und Zusehern in Klagenfurt gewinnt?

Sudi: Nein, natürlich nicht, denn dort spielt man gegen richtige Kaliber, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir vor der Saison schon etwas ausgerechnet habe, da mir bewusst war, dass wir eine verdammt starke Mannschaft haben. Vor allem in der Defense, da ich, wie erwähnt hier viele meiner Mitspieler schon aus dem Nationalteam gekannt und um ihre Qualität gewusst habe. 

Pure Emotion bei dem Südsteirer am Finaltag im Klagenfurter Wörthersee Stadion. | Foto: Andreas.bischof.foto
  • Pure Emotion bei dem Südsteirer am Finaltag im Klagenfurter Wörthersee Stadion.
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Und zum Finaltag, das war natürlich ein komplett surrealer Moment, als wir gegen die Hamburg Sea Devils gewonnen haben. Ich war in den Tagen davor nie nervös, aber am Endspieltag selbst natürlich sehr. Freunde aus meinem Heimatort Siebing haben sogar einen eigenen Fanbus mit 50 Leuten organisiert. Das war einfach nur grandios!

Zum Abschluss: wie sehen deine Ziele in der Zukunft aus? Hast du über einen weiteren Transfer nachgedacht?

Sudi: Diese Frage habe ich in den letzten Tagen sehr oft gestellt bekommen. Im Moment freue ich mich auf die nächsten beiden Spiele mit der Nationalmannschaft und dann werde ich mir überlegen welchen Schritt ich als nächstes angehe. Derzeit bin ich einfach nur unglaublich glücklich. Ich könnte beispielsweise ins Ausland nach Deutschland oder in die Schweiz gehen und dort mit dem Gehalt leben.

Damit würde ich über die Runden kommen, doch wirklich etwas wegsparen kann man davon nicht, also stellt sich die Frage, wie sinnvoll ein Transfer überhaupt wäre. Derzeit möchte ich einfach nur die kommenden Spiele genießen. 

Danke für das ausführliche Interview.

Sudi: Gerne, es hat mich sehr gefreut.

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