BOOM Software aus Leibnitz steuert digitale Flotte der Deutschen Bahn

Kooperation für die nächsten acht Jahre: Stefan Wagner, DB-Projektmanager für „Digitale Flottensteuerung“, BOOM-CEO Andreas Schaller, Christian Allner, DB-Head of Rolling Stock Intelligence Locomotives und BOOM-CTO Bora Man (v. l.) | Foto: Boom
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  • Kooperation für die nächsten acht Jahre: Stefan Wagner, DB-Projektmanager für „Digitale Flottensteuerung“, BOOM-CEO Andreas Schaller, Christian Allner, DB-Head of Rolling Stock Intelligence Locomotives und BOOM-CTO Bora Man (v. l.)
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Über 130.000 Besucher, mehr als 3.000 Aussteller und 146 Weltpremieren: Dieser Tage mutiert Berlin mit der Bahnzuliefer-Messe „InnoTrans“ zum Mekka der Schienenindustrie. Dampfende Diesel-Loks sucht man vergeblich – das Zeitalter der Elektromobilität und der Digitalisierung ist in der Branche längst auf Schiene. Dafür zeigt sich das österreichische Unternehmen BOOM Software mitverantwortlich: Mit der Deutschen Bahn (DB) setzt eines der größten Europäischen Bahnunternehmen auf das digitale Know-how des Hightech-Betriebs. Konkret realisiert das österreichische Unternehmen die digitale Flottensteuerung der DB Cargo, die Führungsgesellschaft für das Geschäftsfeld Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn. Das heißt: Durch die IT-Lösung werden zunächst rund 3.000 Lokomotiven sowie die jeweiligen Komponenten digital im Programm abgebildet. Dadurch kann die Software routinemäßige Überprüfungen und potenzielle Störfälle ermitteln – und die Loks zur nächstgelegenen Werkstätte lotsen. Weiterer Vorteil: „Im Anwendungsfall wird die Loks auch wirklich nur zu jenen Wartungszentren gefahren, die auch über die entsprechend notwendigen Ersatzteile bzw. das entsprechende Know-how verfügt“, ergänzt Bora Man, CTO der BOOM Software. „Die Software soll Nutzer dahingehend unterstützen, manuelle Tätigkeiten und Abstimmungen auf ein Minimum zu reduzieren. Dies bildet die Grundlage für die sukzessive Automatisierung der optimierten Werkstattauswahl und Instandhaltungsplanung von Lokomotiven“, so Man.

Massive Kostenersparnis

Für die Deutsche Bahn resultiert daraus eine massive Kostenersparnis, da die Schienenfahrzeuge auf logistisch optimiertem Weg zu den Instandhaltungszentren kommen. Zum offensichtlich erkennbaren Vorteil gesellen sich zahlreiche positive Nebenaspekte, wie CEO Andreas Schaller betont: „Die Wege zu den Werkstätten können auf diese Weise optimiert und damit verkürzt werden, was wiederum zu einem geringeren Verschleiß führt.“
Die Deutsche Bahn zeigt sich ob der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen aus dem Bundesland Steiermark hocherfreut – auch aufgrund der Geografie: „Die physische Nähe der Teammitglieder ist ein entscheidender Faktor für die schnellen und guten Fortschritte, die bereits im Entwicklungsverlauf erzielt wurden“, sagt DB-Projektleiter Christian Allner.

Bis zu 400.000 Schienenfahrzeuge

Bis 2020 soll die BOOM-Lösung Vollbetrieb aufnehmen. Insgesamt erstreckt sich die Kooperationsvereinbarung auf acht Jahre und könnte bis zu 400.000 Schienenfahrzeuge verwalten. In weiteren Ausbaustufen soll künstliche Intelligenz dafür sorgen, dass aufgrund der Interpretation von Erfahrungswerten, konkretere Störungsursache vorhergesagt und somit noch genauer in der Instandhaltung geplant werden können. Auch die Integration von externen Werkstätten in anderen Ländern stehen für Man und Schaller im Raum: „Mit unserer Softwarelösung ist es theoretisch möglich, sämtliche Bahnunternehmen weltweit zu versorgen“, zeigt sich das Duo zuversichtlich für die Zukunft.

Individuelle Adaptionen

Die in Deutschland zum Einsatz kommende Software ist indes der „BOOM Maintenance Manager“: Ein Werkzeug, mit dem Funktionen, vereinfacht ausgedrückt, modulartig zusammengefügt werden können – mit einem entscheidenden Vorteil: „All unsere Funktionalitäten sind zu 100 Prozent adaptierbar und können individuell auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten werden“, sagen Schaller und Man unisono. Auch in anderen Branchen wie dem Anlagenbau und bei Energieversorgern kommt die Lösung deshalb zum Einsatz.

Über BOOM Software

Boom Software ist der erste Softwarehersteller, der im Bereich der Produktions- und Instandhaltungsmanagement-Software totale Anpassbarkeit gewährleistet, und damit den größtmöglichen Kundennutzen stiftet. Der Hauptsitz des 60-köpfigen Unternehmens ist in Leibnitz. Daneben betreibt BOOM Software eine Dependance in Oldenburg, Deutschland.

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