Kommentar zu Alkoholsucht
Am nächsten Tag ist dann alles vergessen
Am Boden einer Schnapsflasche wird man wohl kaum Lösungen für seine Probleme finden, allerdings versuchen es Alkoholikerinnen und Alkoholiker immer wieder, selbst wenn sie wissen, dass es besser wäre, mit dem Trinken aufzuhören.
BEZIRK LEOBEN. Als Mensch ohne Sucht ist es schwer, das Verhalten von Alkoholikerinnen und Alkoholikern nachzuvollziehen, auch Betroffene können sich ihr Handeln oft nicht erklären. Die Sucht hat sie meistens fest im Griff. Bei einer Infoveranstaltung der Anonymen Alkoholiker Leoben versuchte ein Betroffener mit einem Vergleich etwas Licht ins Dunkel zu bringen: Selbst wenn man nach dem Essen schon mehr als satt ist, können viele auf einen Nachtisch nicht verzichten. Egal ob einem danach übel ist, man isst oft weiter, weil es ja so gut schmeckt und Zucker positive Gefühle hervorruft. Auch wenn dann die Übelkeit eintritt und man sich schwört, nicht mehr so viel zu essen, kann am nächsten Tag schon wieder alles vergessen sein und man sitzt wieder vor dem Teller mit dem Nachtisch. Mit dem Alkohol sei es ähnlich. Eine Sucht wie eine Alkoholabhängigkeit ist eben eine Krankheit und kein Zeichen von Schwäche oder mangelnder Willensstärke. Alkoholikerinnen und Alkoholiker schaffen es aus ihrer Sucht ohne Hilfe nicht hinaus. Das muss allerdings erst in unserer Gesellschaft und in den Köpfen der Menschen ankommen.
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