Von Analog zu Digital
Armin Russold: Die Fotografie im Wandel der Zeit
Vor 15 Jahren wurde Armin Russold mit dem Kulturpreis der Stadt Leoben ausgezeichnet. Seither ist in der Fotobranche viel passiert, wie der ausgezeichnete Fotograf MeinBezirk.at verrät.
LEOBEN. Armin Russold, Geschäftsführer der Foto Freisinger Filialen in Leoben und Trofaiach, erhielt vor 15 Jahren den Kulturpreis der Stadt Leoben für seine fotografischen Leistungen, welche die Bedeutung Leobens als Kulturstandort hervorheben. „Er schafft es immer, unsere Stadt bestens zu porträtieren“, begründete Kulturstadtrat Franz Valland die Entscheidung der Jury damals. Das war das erste und das letzte Mal, dass der Preis an einen Fotografen ging. „Ich hatte damals die Ausstellung im Museumscenter, bei der ich alte Ansichten neuen gegenübergestellt habe. Das hat den Verantwortlichen gut gefallen“, erklärt der Preisträger.
Als er 15 Jahre alt war, entdeckte Russold seine Leidenschaft für sein Berufsfeld. In einem Sommerurlaub durfte er damals die Kamera seiner Mutter austesten. „Das hat mir so Spaß gemacht und richtig getaugt. Daraufhin habe ich eine Lehre bei Foto Freisinger begonnen“, erzählt der Fotograf. „Ich habe noch mit analogen Kameras angefangen, ganz klassisch mit Filme entwickeln“, so Russold weiter.

- Der mit dem Kultupreis der Stadt ausgezeichnete Fotograf Armin Russold.
- Foto: Foto Freisinger
- hochgeladen von Patrick Pauscher
Die Digitalisierung beherrscht die Fotobranche
Der große Fortschritt mit der Digitalisierung wäre dann später gefolgt. „Anfangs war alles noch zögerlich“, beschriebt Russold den Umstieg auf digitale Kameras, „aber wir haben diese technischen Umbrüche immer gut erkannt und schnell reagiert.“ Auch als später das Zeitalter der Smartphones kam, musste man rechtzeitig reagieren. Heute bietet Foto Freisinger daher hauptsächlich Dienstleistungen an. „Die Handys haben die digitalen Kameras restlos ersetzt. Den Kameramarkt, wie er damals war, den gibt es nicht mehr. Es gibt nur mehr hochpreisige Spiegelreflexkameras, mit Wechselobjektiven, also wirklich nur mehr für Enthusiasten. Klassische Kompaktkameras gibt es heute fast nicht mehr“, so der Geschäftsführer. Die Möglichkeiten seien heute so vielfältig wie nie. Drohnenaufnahmen gehörten mittlerweile zum Standard, um Motive aus anderen Perspektiven und Varianten ablichten zu können.
Auch die Kundenanforderungen hätten sich in den vergangenen 15 Jahren verändert. Wartete man damals noch geduldig auf die Ergebnisse eines Fotoshootings, so muss es in der digitalisierten Welt schnell gehen: „Man muss jetzt gerade im Tagesgeschäft ein Foto machen und das am besten sofort und die Kundinnen und Kunden weitersenden. Passfotos sind ein gutes Beispiel dafür, darauf hat man vor 15 Jahren noch warten müssen.“ Das sei grundsätzlich nichts Schlechtes, sondern bringe Lebendigkeit, meint Russold.

- Im Jahr 2023 stellte Russold im Rahmen einer Ausstellung erneut historische Ansichten wie im kleinen Bild das "Grand Hotel Baumann" am Gärner Park aktuellen Fotos gegenüber.
- Foto: Helga Dietmaier
- hochgeladen von Helga Gößwellner
Damals wie heute ein schöner Beruf
„Mein Beruf ist nach wie vor sehr schön, sehr vielfältig und man kommt an Orte, an die man sonst nicht hinkommt. Das ist schon cool“, schwärmt der Fotograf. Man habe auch viel mit Leuten zu tun und ihm gefiele, dass die Technik anspruchsvoll und herausfordern sei, holt er weiter aus. „Es ist schon reizvoll und es macht mir auch viel Spaß“. Dass er damals den Kulturpreis überreicht bekommen hat, wär für ihn eine große Ehre und ein richtiger Motivationsschub gewesen.
„Auch die Resonanz, dass die Ausstellung so gut angekommen ist, hat mich sehr gefreut und geehrt“, erzählt er. Auch heute noch vergleicht er gerne alte Bilder mit dem heutigen Leoben: „Es ist lustig alte Fotos zu studieren und zu schauen, wo das in etwa war und wenn man weiß, wo das fotografiert worden ist, dann kann man das genau nachfotografieren.“ Hierbei würden Drohnen gute Hilfe leisten, wenn etwa alte Häuser, die als Erhöhung für alte Fotos dienten, mittlerweile abgerissen wurden. „Dadurch hat man wieder die gleiche Perspektive und es schaut richtig gut aus“, so Russold abschließend.
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