IT-Lehre öffnete neue Türen
"Das Gescheiteste, was ich machen konnte"

Karriere mit Lehre: Der IT-Techniker Dominik Ettinger hat sich vom Lehrling hochgearbeitet und leitet mittlerweile ein fünfköpfiges Team.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Für Dominik Ettinger war die Lehre zum IT-Techniker rückblickend die beste Entscheidung, die er treffen konnte. Während er sich seine gesamte Schulzeit hindurch gegen das Lernen gesträubt hatte, konnte er während seiner Lehrzeit beweisen, was in ihm steckt. Mittlerweile ist der 30-Jährige als Gruppenleiter bei der Knapp Systemintegration GmbH tätig.

LEOBEN. Die Schulzeit ist für Dominik Ettinger nicht gerade ein Lebensabschnitt, an den er gerne zurückdenkt. "Ich hab mir immer schwer getan mit Sprachen, aber darauf wurde viel Wert gelegt. Es war alles wenig praxisnahe, dabei tue ich mir viel leichter, wenn ich etwas selbst probieren oder praktisch arbeiten kann, da kann ich mich hineindenken", erzählt der heute 30-Jährige. Sein Wunsch, eine HTL zu besuchen, scheiterte an den Noten. "Die waren immer schlecht, weil ich mich einfach nicht dafür interessiert habe.

2011, mit damals 18 Jahren, entschloss Ettinger sich schließlich dazu, einen Schlussstrich unter seine wenig erfolgreiche schulische Laufbahn zu ziehen. Nachdem er bereits mehrere Ferialpraktika bei der Knapp Systemintegration GmbH absolviert und damit Gelegenheit hatte, erste Arbeitsluft zu schnuppern, fing er beim Tochterunternehmen der Knapp-Gruppe eine Lehre zum IT-Techniker an. "IT war eigentlich immer schon mein Thema", erklärt Ettinger kurz.

 "IT war eigentlich immer schon mein Thema", sagt Dominik Ettinger, der mit 18 Jahren die Lehre zum IT-Techniker bei Knapp Systemintegration GmbH startete.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Vom Lehrling zum Gruppenleiter

Eigentlich sei dieser Lehrberuf sehr breit gefächert was die Themen und Aufgaben betrifft – IT-Techniker stellen beispielsweise Geräte der elektronischen Datenverarbeitung auf, installieren, konfigurieren, prüfen und warten sie. Dazu zählen vor allem die Hardware von Computern und Peripheriegeräten, Betriebssysteme, Netzwerke und so weiter. Ein klassischer IT-Technikerlehrling habe bei Knapp Systemadministration wenig mit der Softwareentwicklung zu tun, erläutert Ettinger. Bei ihm sei es jedoch von Beginn an anders gewesen: "Ich habe eigentlich meine ganze Lehrzeit nur programmiert. Schon im ersten Lehrjahr habe ich mit einer Verwaltungssoftware angefangen, die heute noch in Verwendung ist und die ich aktuell gemeinsam mit meinen Leuten weiter entwickle", gibt Ettinger einen kurzen Einblick. "Meine Kollegen sagen immer, ich war nie ein richtiger Lehrling", schmunzelt der mittlerweile ausgelernte IT-Techniker. 

Mittlerweile ist Dominik Ettinger als Gruppenleiter für ein Team aus Datenbankadministratoren und Softwareentwicklern verantwortlich. Fünf Personen leitet er, inklusive eines Lehrlings. "Ich bin dafür zuständig, dass sie organisiert sind und ihre Arbeit vernünftig machen", erklärt er.

"Gemeinsam kümmern wir uns darum, dass die Datenbanken der Kundinnen und Kunden so funktionieren, wie sie sollen, wir sind für das Backup- und Recovery-Szenarien zuständig und auch Schnittstelle zu unseren Entwicklungsabteilungen. Wenn unsere Softwareentwickler zum Beispiel Probleme haben, die Datenbank-bezogen sind, dann kommen sie zu uns, fragen um unsere Meinung oder Hilfe. So sind wir quasi Hilfesteller und Dienstleister."  
Dominik Ettinger, IT-Techniker bei Knapp Systemadministration GmbH

Die "gescheiteste" Entscheidung überhaupt

Seine Entscheidung, 2011 mit einer Lehre zu beginnen, war für ihn rückblickend "das Gescheiteste, was ich machen konnte", so Ettinger. Während er das Lernen während der Schulzeit noch als Qual empfunden hatte, war es, als sei ihm mit der neuen Ausbildung der sprichwörtliche Knopf aufgegangen. Von schlechten Noten keine Spur mehr. "Die Lehre - also sowohl Berufsschule als auch Lehrabschlussprüfung – habe ich mit Auszeichnung abgeschlossen", erzählt er stolz.

"Wenn du etwas machst, was dir taugt, und du die Chance hast, dich in deinem Beruf 'auszutoben', dann beschäftigst du dich ja auch gerne damit und bist gut darin", ist Dominik Ettinger überzeugt.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Was er anderen raten würde, die mit dem Gedanken spielen, eine Lehre als IT-Techniker zu beginnen? "Mein Eindruck ist, dass du dir in der IT viel leichter tust, wenn du selbst ein bisserl ein Bastler bist, wenn du dich zuhause noch hinsetzt, irgendwas herumwerkelst und dir das taugt." Wobei die Arbeit nicht zu unterschätzen sei und es seiner Ansicht nach nicht reiche, gerne Computer zu spielen oder den Gaming-Computer zusammenzubauen. "Man muss sauber arbeiten, man hat seine Prozesse und arbeitet Schritt für Schritt. Auch an die Sicherheit gilt es zu denken."

Während in der Schule wenig auf individuelle Interessen geachtet werde, sieht Ettinger den Ausbildungsweg "Lehre" als große Chance und Sprungbrett "Wenn du etwas machst, was dir taugt, und du die Chance hast, dich in deinem Beruf 'auszutoben', dann beschäftigst du dich ja auch gerne damit und bist gut darin." So könnte sich Ettinger gut vorstellen, künftig noch mehr Verantwortung zu übernehmen und vielleicht einmal als Abteilungsleiter zu arbeiten. 

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