Eine "hammer" Lesung von Dirk Stermann in der Kunsthalle Leoben
Dirk Stermann war zu Gast in Leoben und las aus seinem Roman "Der Hammer" – ein besonderer Abend, der sich für alle Anwesenden gelohnt hat.
LEOBEN. "Die Reise nach Leoben hat sich schon gelohnt", erklärte Dirk Stermann zu Beginn seiner Lesung mit einem Augenzwinkern, denn er habe von Bürgermeister Kurt Wallner zwei Flaschen Wein geschenkt bekommen. Darüber hinaus liege ihm – dem gebürtigen Deutschen aus dem Ruhrgebiet, der quasi "untertägig" aufgewachsen ist – die Stadt mit seiner Montangeschichte am Herzen. Damit hatte er die Leobenerinnen und Leobener, die gestern Abend, 28. Oktober, in die Kunsthalle gekommen waren, um ihn aus seinem Roman "Der Hammer" vorlesen zu hören, bereits von Beginn an auf seiner Seite.
Roman über ein verkanntes Genie
Doch auch die Lesung selbst enttäuschte nicht: Dirk Stermann erzählt in seinem Buch vom Leben des Sprachgenies Joseph Hammer (später Joseph von Hammer-Purgstall), dem wohl größten Orientalisten, den Österreich hervorgebracht hat. In bekannt wortgewandter, zum Teil ironischer Sprache beschreibt Stermann darin, wie der junge Joseph Hammer im alles andere als sauberen und prächtigen Wien um 1800 aufwächst und später als "Sprachknabe", Dolmetscher, nach Konstantinopel geht. Ein verkanntes Genie als Romanheld, der zeit seines Lebens zwischen Orient und Okzident vermittelt und nie ganz ankommt.
Buchtipp: "Der Hammer" von Dirk Stermann. Erschienen im Rowohlt Verlag, 448 S.
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