200. Geburtstag
Sebastian Kneipps Lehre ist auch heute aktuell

Sebastian Kneipp, der Gründer der Kneipplehre | Foto: Kneippbund
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  • Sebastian Kneipp, der Gründer der Kneipplehre
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Die Kneipp-Bewegung feiert den 200. Geburtstag ihres Gründers, des Kräuterpfarrers Sebastian Kneipp.

1821 erblickte Sebastian Kneipp in Stephansried im Allgäu das Licht der Welt. Das war der Beginn eines bewegten Lebens mit der Erkenntnis, dass seine Lehre vom einfachen Leben im Einklang mit der Natur vielen Menschen geholfen hat und noch heute hilft, auch ihr Leben positiv zu gestalten.
Angesichts seiner schweren Lungenkrankheit begann Sebastian Kneipp im jugendlichen Alter fieberhaft zu suchen, was helfen könnte. Er wurde in einem 100 Jahre alten Büchlein „Von der Kraft und Wirkung des Wassers in die Leiber der Menschen“ fündig. Er war wie elektrisiert – sollte das Wasser seine Gesundheit retten? Das Gelesene deckte sich mit Erfahrungen von der Wohltat kalter Waschungen in der Kindheit. In Dillingen an der Donau nahm er im Winter sekundenkurze Tauchbäder in der eiskalten Donau, lief in seine Unterkunft zurück und legte sich schweißgebadet ins Bett. Von einem zum anderen Mal spürte er mehr, wie seine Lebenskraft zurückkehrte. Er überwand die tödliche Schwindsucht.

Not lehrt beten

Diese Erkenntnis gewann Kneipp an seiner ersten Seelsorgerstelle in Biberbach, dann in Boos, wo sich herumsprach, dass der neue Pfarrvikar nicht nur schön predigt, sondern auch Hausmittel kennt, mit denen er während der Cholera-Epidemie die körperliche Not verzweifelter Schwerkranker zu lindern wusste. Das rief Neider auf den Plan und es hagelte Anzeigen wegen Kurpfuscherei, gegen die sich Kneipp aber zu wehren wusste.
Als Beichtvater der Dominikanerinnen kam er schließlich nach Wörishofen. Dort kümmerte er sich nicht nur um deren Seelenheil, sondern auch um die Landwirtschaft, gründete eine Mädchenschule und ein Waisenhaus und sorgte dafür, dass es die Kinder gut hatten und – lernen konnten.
Daneben behandelte er immer wieder Kranke, denn er konnte die Augen vor deren Not nicht verschließen. Tausende Menschen, Adelige, Bürgerliche, Bauern und Handwerker, Taglöhner, Knechte und Mägde pilgerten nach Wörishofen, um Hilfe bei Kneipp zu finden.

Ordnung in die Seelen

Kneipps Ruf als Wasserdoktor drang bis ins ferne Nordamerika – nach Bismarck war er auf dem amerikanischen Kontinent der bekannteste Deutsche.
Ratschläge zur gesunden Ernährung, Heilkräuterkunde und Bewegung ergänzten seine Wasseranwendungen. Die Lebensordnung, die seelische Ausgeglichenheit, war für Kneipp essentieller Bestandteil seiner Ganzheitsmedizin. „Erst als ich Ordnung in die Seelen brachte, konnte ich die Körper heilen!“
Kneipp beobachtete, bewertete, verfeinerte, ergänzte sein Konzept laufend. Und er zog die Schulmedizin zu Rate. In seinen Sprechstunden war stets der Arzt Alfred Baumgarten an seiner Seite. Kneipp gründete 1890 den ersten Kneippverein – und viele weitere folgten weltweit. 1894 initiierte er die Gründung des Kneippärztebundes, um sicher zu gehen, dass sich die Ärzte nach seinem Tod seiner Lehre annehmen. Die Kneippbewegung arbeitet auch heute ausschließlich ehrenamtlich und gemeinnützig im Sinne ihres Gründers Sebastian Kneipp.

Aktueller denn je

Was ist heute noch aktuell von Kneipps Lehre? Alles! Waltraud Ruth, Vorsitzende der Kneipp-Aktiv-Clubs in Leoben, St. Michael und St. Stefan: "Gerade jetzt ist die Resilienz, die Fähigkeit, gut mit den schwierigen Anforderungen des Lebens fertig zu werden, gefragt. Gerade jetzt ist die Ganzheitsmedizin mit Blick auf Körper und Seele des Patienten wichtiger denn je. Gerade jetzt brauchen wir einfache, nachhaltige und natürliche Mittel, um unsere Gesundheit zu unterstützen:
Heilkräuter. Manche davon, etwa der Salbei, sind viral wirksam!
Wasser: Regelmäßige Kneippanwendungen stärken nachweislich unsere Abwehrkraft!
Bewegung: Sie bringt uns in Balance und hält uns geistig und körperlich fit.
Lebensordnung: Damit schließt sich der Kreis zur Resilienz.
Feiern Sie daher mit uns den 200. Geburtstag Sebastian Kneipps: Er hat der Menschheit so viel geschenkt!"

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