Trofaiacher Stimmungsbilder
Tanja Kristl: "Heimat hat einen großen Stellenwert bekommen"

Tanja Kristl (re.) hat während der Ausgangsbeschränkungen ihre Familie und Heimat noch mehr zu schätzen gelernt.  | Foto: KK
  • Tanja Kristl (re.) hat während der Ausgangsbeschränkungen ihre Familie und Heimat noch mehr zu schätzen gelernt.
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Die "Trofaiacher Stimmungsbilder" zeigen ein weiteres Mal,  wie sich das Leben der Trofaiacher in der vierten Woche der Ausgangsbeschränkungen verändert hat. 

TROFAIACH. Nach einer weiteren – der bereits vierten – Woche der Ausgangsbeschränkungen teilen die Interviewpartner von Jacqueline Juri, der Obfrau des Museumsvereins Trofaiach, wieder ihre Gedanken und Erfahrungen und geben Einblicke in ihren aktuellen Alltag. Ziel dieser "Trofaiacher Stimmungsbilder" ist es, das Stimmungsbild einiger Menschen in einer kleinen Stadt in einer Krisenzeit zu archivieren. Unternehmerin Tanja Kristl stellte sich ein weiteres Mal den Fragen. 

Wir sind in der Woche vier der Ausgangsbeschränkungen. Wie vergeht die Zeit für Sie und warum vergeht sie so wie sie vergeht?
TANJA KRISTL: 
Ich habe heute erst gesagt, obwohl es keinen Tagesplan oder wichtige Termine gibt, ist für mich ein Tag noch nie lange geworden. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass der Tag endlos wäre. Wenn ich dann auf die Uhr sehe, ist es plötzlich schon 15 Uhr. Für mich verfliegen die Tage, trotz dieser Situation. Anscheinend lenke ich mich ab oder beschäftige ich mich doch irgendwie ständig mit irgendetwas. Mir ist es in den vier Wochen noch nie langweilig geworden.

Was bekam für Sie eine große Bedeutung in den vergangenen, herausfordernden Wochen? 
TANJA KRISTL: Was man sich immer wieder vor Augen führen sollte ist, dass wir da leben dürfen, wo wir leben. Also in Österreich, in Trofaiach. Wir haben es bei uns hier so schön. Unsere Gesellschaft und das gesamte Zusammenleben und Miteinander kann man hier bei uns wirklich sehr schön spüren. Man hat auch immer irgendwie das Gefühl, dass man hier gut aufgehoben ist. Heimat hat speziell in dieser Zeit einen sehr großen Stellenwert für mich bekommen. Manchmal denke ich mir, wie wäre es jetzt wohl in einer Großstadt wie Wien oder London, wobei in Wien wäre es noch nicht so schlimm, aber in einer anderen Stadt zu leben, vielleicht in einer kleinen Wohnung ohne Balkon zu sein, wo man nicht hinaus gehen kann. Für mich ist es hier wo ich jetzt bin, wohne und lebe, in Österreich und im speziellen Trofaiach, schön. Das hat für mich eine sehr große Bedeutung bekommen, das weiß ich sehr zu schätzen.

Ich möchte mit Ihnen spontan ein Wortspiel machen. Bitte finden Sie zu den einzelnen Begriffen eine Assoziation/Verknüpfungen (Anm.: insgesamt sind es zwölf Begriffe)
TANJA KRISTL:
Kreativität: Man muss in dieser Zeit sehr kreativ sein, um überleben zu können, um wirtschaftlich überleben zu können.
Familie: In dieser Krise ist sie die Stütze „Numero Eins“.
Beruf: Mein Beruf ist derzeit meine Berufung und ich vermisse ihn schon ganz furchtbar.
Ich bin: … froh, da zu leben wo ich lebe und eine gesunde Familie zu haben.

Abschließend würde mich interessieren mit welchem Begriff Sie diese Liste ergänzen würden und warum?
TANJA KRISTL:
Ich habe das Wort Freiheit im Kopf, bin mir aber nicht sicher, ob es das richtige Wort ist. Die Freiheit schätzen zu lernen, die wir haben, und Freiheit leben zu können, wo wir leben. Aber vielleicht ist es eher das Wort Wertschätzung. Unsere Freiheiten wertzuschätzen und was wir alles tun können, ohne fragen zu müssen.

Interview: Jacqueline Juri

>>Hier gibt‘s weitere Stimmungsbilder und die Interviews der vergangenen Wochen<<

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