Netzwerk Menschenrechte Bezirk Leoben
Zwei Veranstaltungen für mehr Solidarität
Die humanitäre Initiative „SOS Balkanroute“ stellte sich und Autor Omar Khir Alanam seine Bücher in Trofaiach vor.
TROFAIACH. Das Netzwerk Menschenrechte Bezirk Leoben bot kürzlich in Trofaiach Johanna Walk und Anna Distelberger von der humanitären Initiative „SOS Balkanroute“ sowie dem Autor Omar Khir Alanam eine Bühne.
Flüchtlingshilfe in Südosteuropa
Die „SOS Balkanroute“ hilft bereits seit drei Jahren Geflüchteten in Südosteuropa und versucht ihre Situation nachhaltig zu verbessern. Ebenso schafft die humanitäre Initiative Bewusstsein für die menschenunwürdigen Zustände vor unserer Haustür und steht dabei für Solidarität und Schutz für alle Menschen – gleich ihrer Herkunft. Johanna Walk und Anna Distelberger von „SOS Balkanroute“ berichteten in Trofaiach von der aktuellen Situation von geflüchteten Menschen an den EU-Außengrenzen. Rechtswidrige Pushbacks, Gewalt und Demütigungen entlang der Balkanroute sind der Alltag.
Das Horrorcamp „Vucjak“
Die beiden Aktivistinnen erzählten unter anderem von dem Horrorcamp „Vucjak“, das sich auf einer alten Müllhalde befindet. Hier müssen viele Geflüchtete noch immer in improvisierten Lagern in Wäldern und aufgelassenen Fabriken ausharren. Besonders brisant ist die Situation für die Menschen im Winter. „SOS Balkanroute“ bringt den Geflüchteten Kleidung, Decken, Schlafsäcke und warme Mahlzeiten.
Eine Lesung mit Omar Khir Alanam
Vor kurzem begeisterte der in Graz lebende Bestsellerautor Omar Khir Alanam die rund 80 Besucherinnen und Besucher in der Aula der Neuen Sportmittelschule Trofaiach mit seinen humorvollen Erzählungen aus seinen Büchern „Danke“, „Sisi, Sex und Semmelknödel“ und „Feig, faul und frauenfeindlich“. Der in Syrien geborene Autor gibt den Österreicherinnen und Österreichern die Gelegenheit, über sich selbst zu schmunzeln: Witzig schildert er seine Erlebnisse mit der Kultur der Alpenrepublik, angefangen vom Nacktbaden bis zu den Ritualen bei Verwandtschaftsbesuchen. Voller Liebe zu seiner Wahlheimat Österreich hält er seinen neuen Landsleuten den Spiegel vor.
„Sisi, Sex und Semmelknödel“
Der lebensfrohe Omar Khir Alanam vertauscht in seinem dritten Werk in deutscher Sprache die Rollen: Nicht nur die Österreicherinnen und Österreicher haben Vorurteile gegenüber Menschen aus arabischen Ländern – wie sieht es denn eigentlich umgekehrt aus? Im Untertitel von „Sisi, Sex und Semmelknödel“ erfahren wir mehr: „Ein Araber ergründet die österreichische Seele.“ Der Schriftsteller verdrehte und vermischte österreichische und arabische Sprichwörter und „spielte“ derart mit der deutschen Sprache, dass man als Leserin oder Leser kaum glauben kann, dass er erst vor sechs Jahren Deutsch gelernt hat.
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