Auf dem Bauernhof der Hühnerretterinnen

Sie nennen ihre Hennen beim Namen: Marie-Christine Schaffer-Hassmann (li.) und Marlene Unterrainer.
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  • Sie nennen ihre Hennen beim Namen: Marie-Christine Schaffer-Hassmann (li.) und Marlene Unterrainer.
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NIKLASDORF. Im Konkursverfahren von "Tonis Freilandeier" hätte es tausenden Hühnern und Hähnen aus den Stallungen in Knittelfeld sprichwörtlich "an den Kragen gehen" können. Es sei denn, es finden sich dafür Käufer. Der Masseverwalter kann sich freuen, ebenso die Organisation "Rette.dein.Huhn": Alle Tiere sind verkauft, der Gang zum Schlachter bleibt ihnen erspart.

Freie Hühner

Mitgewirkt – wenn auch im kleinen Rahmen – haben zwei Frauen aus Niklasdorf. Marie-Christine Schaffer-Hassmann und Marlene Unterrainer haben 30 Legehühner aus der Konkursmasse gekauft. Damit hat sich ihr Bestand an Federvieh auf 65 Tiere erhöht. Am Bauernhof Schaffer-Hassmann in der Niklasdorfer Lindengasse unterscheidet man nicht zwischen Begriffen wie Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung. "Bei uns sind es allesamt freie Hühner, die am ganzen Bauernhof ihr Revier haben. Sie können überall hin, die ganz Frechen besuchen sogar den Opa in seinem Haus", erzählt Marie-Christine Schaffer-Hassmann.

Gackern als Signal

Ihr Futter, sofern die Hühner es nicht selbst aus dem Boden picken, hat Bioqualität: Kalk, Vitamine und Picksteine sind eine wertvolle Nahrungsergänzung. "Wir stellen ihnen alles zur Verfügung, die Tiere suchen sich ihre Nahrung selbst aus", ergänzt Marlene Unterrainer.
Wenn die Tiere am weitläufigen Gelände unterwegs sind, wie findet man dann die Eier? "Die Hühner legen natürlich die Eier in den Stallungen ab, sie haben darüber hinaus ihre Lieblingsplatzerln für die Eierablage, aber die kennen wir mitlerweile auch", sagt Schaffer-Hassmann. Marlene Unterrainer erkennt am Gackern, "dass die Henne gerade jetzt gelegt hat". Schnell greift sie ins Stroh und präsentiert ein noch körperwarmes Hühnerei. "Das ist von der Henriette", sagt sie, ein Großteil der Tiere hat sogar einen eigenen Namen bekommen.

Sicheres Zuhause

Die Hühner werden am Bauernhof auch als "Arbeitstiere" eingesetzt. Sie sind wertvolle Helfer im Garten und sorgen beispielsweise dafür, dass der Pferdemist in die Erde eingearbeitet wird.
Neben den "glücklichen Hühnern" gibt es noch eine Reihe weiterer Tiere am Bauernhof. Wie zwei putzige Minischweinderl, neun bretonische Ouessant-Schafe, natürlich Katzen und sechs Hunde. "Vier Hunde haben wir aus einem rumänischen Tierheim geholt und ihnen ein sicheres Zuhause gegeben", berichtet Schaffer-Hassmann.

Am Rücken der Pferde

Das Kerngeschäft des Bauernhofes sind Pferde. 30 (davon zehn eigene Pferde) sind es, die in der "Painted Country Ranch" im Reitstall Platz finden. Bewegung finden sie in der großzügigen Reithalle, auf dem Dressurplatz oder im weitläufigen Freigelände. Und natürlich bei Ausritten mit ihren Besitzern.
Marie-Christine Schaffer-Hassmann, die als Westernreiterin sogar bei der WM in den USA dabei war, fehlt momentan die Zeit für ausgedehnte Reitausflüge. Denn sie und Marlene Unterrainer haben noch viele Ideen und Pläne für ihren Bauernhof...

Weitere Informationen über die Painted Country Ranch gibt es hier.

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