Gesundheit und Pflege im Alter
Community Nurses nahmen ihren Dienst in Leoben auf
Im Juli haben zwei diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen (DGKP) ihre Arbeit als "Community Nurses" aufgenommen. In Leoben stehen sie allen Gemeindebürgerinnen und -bürgern kostenlos als Anlaufstelle in Gesundheits- und Pflegefragen zur Verfügung.
LEOBEN. Seit geraumer Zeit laufen im Hintergrund die Gespräche, Förderanträge wurden eingereicht und im Frühjahr schließlich die endgültige Zusage erteilt: Leoben nimmt bis 2024 am EU-Projekt "Community Nurse" teil. Was das für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt konkret heißt, wurde im Rahmen eines Pressegesprächs am Mittwoch, 31. August, erläutert, an dem die beiden diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP) Renate Pauritsch und Gabriele Gruber Einblicke in ihre mit Juli dieses Jahres aufgenommenen neuen Tätigkeiten gewährten.
Zentrale Ansprechpartner
Community Nurses sind zentrale Ansprechpartnerinnen und -partner bei Gesundheits- und Pflegethemen. "Und zwar sowohl für Personen, denen die Bewältigung des Alltags zunehmend schwerer fällt, als auch für betreuende Angehörige", erläutert Renate Pauritsch, die seit 1992 als DGKP arbeitet und zuletzt in der Beratung tätig war. Ziel ist es, älteren Menschen ein langes Wohnen im eigenen Zuhause zu ermöglichen und die für sie "bestmögliche Versorgung zu gewährleisten", führt Pauritsch weiter aus.
"Es ist mir ein großes Anliegen, die Lebensqualität älterer Menschen aufrecht zu erhalten und dabei auch die Angehörigen auf diesem Weg zu unterstützen."
Renate Pauritsch, Community Nurse
Dass der Bedarf gegeben ist, weiß auch Bürgermeister Kurt Wallner. Die demographische Entwicklung zeige, dass die Gesellschaft immer älter werde. Damit steige auch der Pflege- und Betreuungsbedarf. "Wir wollen mit dem Projekt erreichen, dass ältere Menschen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben führen können", so Wallner.
Vernetzungsdrehscheibe
Gemeinsam mit Gabriele Gruber ist Pauritsch quasi als Vernetzungsdrehscheibe aktiv. So stehen die "Community Nurses" auch inkeiner Konkurrenz zu mobilen Diensten oder Hauskrankenpflegerinnen und -pflegern, stellt Gisela Ambrosch vom Österreichischen Roten Kreuz klar, sondern sind vielmehr als Ergänzung zu sehen.
Community Nurses informieren über Angebote und Dienstleistungen, die den Gemeindebürgerinnen und -bürgern zur Verfügung stehen, um ihre Selbständigkeit zu erhalten und so den Verbleib im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Dazu bieten sie Sprechstunden in in den innerstädtischen Seniorenwohnhäusern in der Roseggerstraße, im Begegnungszentrum Lerchenfeld sowie ab Oktober auch im Begegnungszentrum Donawitz. Auf Wunsch besuchen sie auch Interessierte vor Ort. In den eigenen vier Wänden wird der Bedarf erhoben und über infrage kommende Leistungen informiert.
"Community Nurses helfen dabei herauszufinden, was für die Betroffenen das Richtige ist."
Gisela Ambrosch, Stellvertretende Landespflegedienstleitung des Österreichischen Roten Kreuz
Gezieltes Beratungs- und Schulungsangebot
Neben den Sprechstunden und den Hausbesuchen wird in Laufe der kommenden Monate eine Erhebung durchgeführt, mit dem Ziel, gängige Gesundheitsprobleme zu erkennen und Betreuungs- und Pflegebedarfe zu identifizieren. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen sollen gezielte Beratungs- und Schulungsangebote abgeleitet werden. "Ein wichtiger Punkt ist dabei sicher die Sturzprävention", wie Gruber mitteilt. Weiter mögliche Themen umfassen die Ernährung, soziale Teilhabe aber auch kognitive Fitness.
Kontakt:
DGKP Renate Pauritsch:
Tel: 0676 / 84406 2554
E-Mail: communitynurse@leoben.at
DGKP Gabriele Gruber:
Tel: 0676 / 87542 3009
E-Mail: communitynurse@leoben.at
Zum Projekt "Community Nursing":
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