Das Internet vergisst nichts

Soziale Medien Diskussion: Phillip Wollendorfer, Bez.Insp. Hans-Peter Schume und klinischer Psychologe Hannes Schauperl (v.l.).
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  • Soziale Medien Diskussion: Phillip Wollendorfer, Bez.Insp. Hans-Peter Schume und klinischer Psychologe Hannes Schauperl (v.l.).
  • hochgeladen von Marie-Katrin Baumgartner

LEOBEN. Das Familienbüro Leoben hat gemeinsam mit dem Land Steiermark zum "Zwei und Mehr-Talk" in den Museumsturm geladen. Medienexperten aus den Bereichen Psychologie, Kriminalität, Pädagogik und Familienberatung sowie Jugendliche aus dem alten Gymnasium diskutierten über das spannende Thema der sozialen Mediengesellschaft.

Die sozialen Netzwerke

WhatsApp, Facebook, Twitter und Co beherrschen nicht nur die Welt der Kinder sondern sind auch im Universum der Erwachsenen omnipräsent. Jugendliche gehören zu den sogenannten „Digital Natives“ und wachsen mit sozialen Netzwerken sowie Medien, wie Smartphones, Tablets, Spielekonsolen auf.

Gefahren des Internets

Gerade Erwachsene sehen im Umgang mit diesen Medien große Gefahren. Laut Hans-Peter Schume, vom Landeskriminalamt Steiermark, vereinfacht sich neben Cybermobbing auch die „Anbahnung sexueller Kontakte“ durch das Internet um ein Vielfaches. Dabei geht es den Tätern oftmals nicht um ein Treffen, sondern um Nacktfotos oder -filme, die als pornographisches Material online schnell in Umlauf kommen. Diesbezügliche Ermittlungen stellen sich als äußerst schwierig da, zumal IP Adressen verschleiert werden. Auch wenn es zum Auffinden und Löschen anzüglicher Fotos kommt, sind diese nach wie vor in den Tiefen des Internets vorhanden. Schume betonte zudem, dass alleine schon die Bildaufnahme einer nackten unter 18-jährigen Person strafbar ist. Zugangsperren für Smartphones und Tablets belächelten jedoch alle Medienexperten dieser Runde. Dies fördere lediglich die Kreativität der Kinder, diese Sperren zu umgehen. Die Minimierung solcher Gefahrenquellen stelle alleine die Medienerziehung dar.

Wie funktioniert Medienerziehung?

Der Medienpädagoge Lukas Wagner bekräftigt Eltern darin, Interesse und Neugierde am Medienumgang der Kinder zu zeigen. Sich den Jugendlichen ohne Bewertungen und Vorurteilen zu Smartphones & Co anzunähern und sich wirklich Zeit für deren Medienbedürfnisse zu nehmen, sieht auch Familienberaterin Barbara Tolliner als unumgänglich.

Bedenkliche Medienkompetenz der Erwachsenen

Die Medienschulung sollten aber nicht nur Kinder sondern insbesondere Erwachsene erhalten, sind sich alle Experten einig. Bezirksinspektor Schume erzählte von Eltern, die oftmals die Handyanschaffung für ihr Kind damit erklären, dass diese ab sofort erreichbar sein sollen. Er sieht dies als großen Irrtum. „Die Kinder sind nur dann erreichbar, wenn sie erreichbar sein wollen.“ Dies habe allerdings nichts mit dem Besitz eines Handys zu tun.
Auch die beiden anwesendn Schüler des "alten" Gymnasiums bestärkten, dass gerade Erwachsene sehr unvorsichtig bei Facebook sind. "Der Erstkontakt zu Medien findet bereits ab Geburt des Kindes statt, wenn Eltern begeistert die ersten Babyfotos posten“, sagte dazu Wagner.

Neue Möglichkeiten und Chancen durch das Internet

Das Internet bietet bei bewusstem Umgang aber auch viele Chancen, wie die Wissensvermittlung, neue Kontakte, Arbeits- und Lebenswelten. Eltern beeinflussen als Vorbild ungewollt den Medienkonsum ihrer Kinder und sind öfter online als es ihnen bewusst ist. Der Schüler Phillip Wollendorfer hat dazu eine Lösung parat: „Wir legen beim Essengehen alle die Handys in die Tischmitte. Und wer als Erster zugreift, muss die Rechnung bezahlen.“ MKB

Kommentare
„Die größte Sorge der Jugendlichen: kein WLAN, Browser macht nicht auf, Akku ist leer.“ Wolfgang Pfeifer

„SMS ist out und WhatsApp in.“ Lukas Wagner

„Für Jugendliche ist das Internet ein Lebensraum.“ Hannes Schauperl

„Medienerziehung muss ab dem Zeitpunkt der Geburt stattfinden.“ Lukas Wagner

„SMS und MMS werden nicht gespeichert. Alles andere wie WhatsApp, Facebook etc. läuft über Server und wird sehr wohl gespeichert." Hans-Peter Schume

„Die Medienkompetenz der Erwachsenen ist sehr bedenklich.“ Wolfgang Pfeifer

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