Waldbrandprävention und Risikoabschätzung
Der Wald als Brennpunkt

Die Referenten zum Thema Waldbrandprävention in Lobming: Simon Gerhardter, Carl Prinz von Croy, Peter Ondrich, Norbert Weber, Heinz Lick, Kilian Heil und Harald Vacik (stehend v.l.), sowie Bernd Fladischer und Harald Schaden. (vorne v.l.). | Foto: WAFO
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Mit einer Fachexkursion zum Thema "Waldbrandprävention und Risikoabschätzung" machte die Interessensvertretung der Land&Forst Betriebe Steiermark auf die steigende Gefahr durch Waldbrände aufmerksam.

SANKT STEFAN/LOBMING. "Mit 83 Prozent führt der Faktor Mensch die Statistik für verursachte Waldbrände praktisch uneinholbar an", zitiert Norbert Weber, Leiter der Forstverwaltung Franz Mayr-Melnhof-Saurau, eine Statistik der Landesforstdirektion und ergänzt: "Aus diesem und aus klimatechnischen Gründen sind wir uns als größter privater Forstbetrieb unserer Verantwortung bewusst und optimieren seit einigen Jahren innerbetriebliche Abläufe für den Brandfall". Aus diesem Grund konnten interessierte Behörden sowie Wald- bzw. Grundbesitzer die Gelegenheit nutzen und den Ausführungen einer hochkarätigen Expertenrunde beiwohnen.

Fachexkursion zum Thema Waldbrandbekämpfung und Risikoabschätzung in Sankt Stefan/Lobming. | Foto: WAFO
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Löschwasserreservoir auf 1.400 Meter Seehöhe

Künstlich angelegte Teiche gehören in Skigebieten schon lange zu einem gewohnten Anblick. Knapp unterhalb der Almhütte am "Zechnerboden" gibt es auch einen solchen künstlich angelegten Teich mit mehreren hundert Kubikmetern Wasser an Inhalt. Der Grund dafür ist aber sicher nicht die Herstellung von Kunstschnee. Dieser Teich ist vielmehr ein Teil eines Präventionsprojekts, das in Zukunft Schule machen soll.

Solche Wasserentnahmestellen in möglichst großer Höhenlage sollen die Brandbekämpfungseinheiten - sprich Feuerwehren - bei der meistens aufwendigen Wasserbeschaffung bei Waldbränden entlasten. "Eines der größten Probleme bei der Brandbekämpfung im unwegsamen Gelände ist die Bereitstellung von genügend Löschwasser. Mit genügend Wasserentnahmestellen dieser Qualität könnten wir Waldbrände viel effektiver bekämpfen!", ist sich der Sonderbeauftragte des Landes in puncto Flugdienst und Waldbrandbekämpfung, Harald Schaden, sicher. 

Fachexkursion zum Thema Waldbrandbekämpfung und Risikoabschätzung in Sankt Stefan/Lobming. | Foto: WAFO
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Einsatzübung mit Hubschrauber

Mit einer Einsatzübung vor Ort inklusive einem Hubschrauber des BMI wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Augen geführt, wie aufwendig sich eine Brandbekämpfung in unwegsamem Gelände gestaltet. Der in etwa 15.000 Euro teure und in 78 Baggerstunden angelegte Löschwasserteich bietet nämlich auch die Möglichkeit, die Brandbekämpfung mittels Hubschrauber durchzuführen.

Dieser Umstand erfordert einige Richtlinien, die bei einer "gewöhnlichen" Saugstelle nicht benötigt werden. Beeindruckend für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen war die Präzision, der notwendige Aufwand und die ausgezeichnete Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzorganisationen. Durchgespielt wurden die Übungsannahmen der Wasserentnahme aus dem Teich und aus einem Wasserbehälter, das Ablassen des Löschwassers auf einen bestimmten Punkt und das Aufnehmen und Absetzen von Flughelfern.

Abschluss mit Podiumsdiskussion

Zum Abschluss der Exkursion stellten sich die Experten dem äußerst interessierten Publikum in einer Podiumsdiskussion und beantworteten die verschiedensten Fragen ausführlich und trotzdem leicht verständlich. In diesem Zusammenhang wurden auch die Voraussetzungen und erforderlichen Richtlinien zur Errichtung von Wasserentnahmestellen in unwegsamem Gelände vorgestellt sowie finanzielle Förderungsmöglichkeiten vorgestellt, welche auch beim Landesfeuerwehrverband und beim Waldfonds Steiermark aufliegen.

Fachexkursion zum Thema Waldbrandbekämpfung und Risikoabschätzung in Sankt Stefan/Lobming. | Foto: WAFO
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Verhaltensregeln bei Waldbrandgefahr

  1. Im Wald nicht rauchen! Die Glut von Rauchwaren oder unachtsam entsorgte Zigaretten können Brände auslösen.
  2. Kein Feuer im Wald entzünden! Lagerfeuer, Grillfeuer sowie das Ausbringen von Asche oder Glut im Wald oder in der Nähe des Waldes können außer Kontrolle geraten und so zur Katastrophe führen.
  3. Achtsamer Umgang mit Brauchtumsfeuern und Feuerwerk in der Nähe von Wäldern! Funkenflug kann die trockene Vegetation entzünden und einen Waldbrand verursachen.
  4. Beachten der behördlichen Verbote bei Waldbrandgefahr! Behördliche Betretungsverbote in besonders waldbrandgefährdeten Gebieten sind strikt einzuhalten, eine Übertretung kann mit Geldstrafen bis zu € 7.270,- oder mit einer Freiheitsstrafe bis zu 4 Wochen bestraft werden.
  5. Waldbrände sofort der Feuerwehr (122) melden! Bei Waldbränden ist rasches Handeln und eine schlagkräftige Bekämpfung durch speziell trainierte Einsatzkräfte notwendig.

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