Drastische Kürzungen des Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung

Offener Brief
des Verbandes der Professorinnen und Professoren
der Montanuniversität Leoben

an die Herren Bundesminister
für Finanzen, Dr. Michael Spindelegger
für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Dr. Reinhold Mitterlehner

Sehr geehrter Herr Vizekanzler Spindelegger,
sehr geehrter Herr Bundesminister Mitterlehner

Der Verband der Professorinnen und Professoren der Montanuniversität Leoben ist tief besorgt über die derzeitigen Gerüchte zu anstehenden drastischen Kürzungen des Budgets des Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF). Statt der dringend notwendigen deutlichen Aufstockung der FWF-Budgetmittel hören wir vom drohenden „100-Millionen-Euro Szenario“ welches den FWF für die nächsten beiden Jahre zu einem de-facto Bewilligungsstopp zwingen würde, um dann ab 2016 mit der Hälfte des bisherigen Budgets in die vollkommene Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Die Montanuniversität Leoben ist traditionell eine Forschungsstätte, an der ein Großteil der Drittmittel im Bereich der angewandten Forschung z.B. über die FFG, die CD-Gesellschaft oder die EU eingeworben werden. Im Bereich der Grundlagenforschung nimmt der FWF auch bei uns eine äußerst wichtige Rolle ein. Mit wachsender Sorge beobachten wir einen Rückgang der Bewilligungen trotz steigender Nachfrage, sowie die bereits erfolgten (und hoffentlich nur temporären) Stopps der Doktoratskollegs und der Sonderforschungsbereiche, und auch des gerade für uns so wichtigen „Translational-Research“ Programms als Schnittstelle zwischen grundlegender und angewandter Forschung.
Der drohende „Totalausfall“ des FWF ist nicht nur äußerst bedrohlich für unseren wissenschaftlichen Nachwuchs, er ist auch in der internationalen „Community“ höchst blamabel und nicht kommunizierbar. Die derzeitige Situation macht uns natürlich auch sehr nachdenklich bezüglich anstehender Leistungsverhandlungen der Universitäten mit dem BMWFW. Bitte folgen Sie nicht dem Beispiel mehrerer südeuropäischer Länder, die in den letzten Jahren aufgrund ähnlicher kurzsichtiger Budgetkürzungen einen „Brain-drain“ sondergleichen erleben. Bitte zwingen Sie die wissenschaftliche Elite unserer Jugend nicht zur Auswanderung.
Österreich muss trotz „Hypo-Alpe-Adria“ eine Zukunft als Innovation Leader in Europa haben, und diese Zukunft beruht in einem starken Maße auf Grundlagenforschung. Die Professorinnen und Professoren der Montanuniversität appellieren daher mit Nachdruck an Sie, sich eindeutig zur Notwendigkeit der Grundlagenforschung in Österreich als Basis für die Innovationskette zu bekennen und den FWF als wichtigste Förderinstitution für Grundlagenforschung auch in Zukunft auf international kompetitivem Niveau finanziell auszustatten.

Für den Verband der Professorinnen und Professoren der Montanuniversität Leoben,
Leoben, am 26. März 2014

o. Univ.-Prof. Dr. Robert Danzer(Vorsitzender)
Univ.-Prof. Dr. Oskar Paris (FWF-Delegierter der Montanuniversität Leoben)

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